Begegnungen Januar (German Edition)
ihrer Beziehung.
„Weil ich nicht... aufregend genug war. Weil es manchmal für
einen Mann nicht genug ist, wenn er seit der Schule mit der
gleichen Frau schläft. Und das nicht besonders oft oder
besonders aufregend, wenn ich das so sagen darf. Seine
Freunde geben an, mit ihren Eroberungen und er? Hatte nur
mich. Verstehst du das? Er wollte wohl auch mal an richtig
großen Brüsten lutschen, er wollte eine zum in den Arsch
ficken, entschuldige meine Sprache, und mehr als alles
andere wollte er eine haben, die ihm... und jetzt zitiere
ich wörtlich... mit Freude die Eier aussaugt. Ich tue so
etwas nicht, zumindest nicht gerne.“
Sie spürte die Hitze in ihren Ohren und wagte es nicht, ihm
ins Gesicht zu sehen. Es war ihr peinlich, dass er das über
sie wusste.
Er brummte nachdenklich: „Und deswegen also... jeden Monat
einen anderen Mann?“
„Jeden Monat eine neue Erfahrung!“, bestätigte sie. „Ja,
deswegen. Aber auch für mich. Wer weiß, vielleicht finde ich
heraus, was mir selbst Spaß macht.“
Er schwieg einen Augenblick. Dann musste er fragen.
„Hat es... ich meine, macht es...“
„Ja.“, antwortete sie leise, aber bestimmt und es war die
Wahrheit.
Es hatte ihr mehr Spaß gemacht mit ihm, als zu irgendeiner
Zeit mit Henrik. Aber das wollte sie ihm so direkt nicht
sagen. Sonst platzte am Ende noch sein Selbstbewusstsein aus
allen Nähten.
Er nickte zufrieden und schlürfte an seiner Tasse.
„Dann ist ja gut. Und... nur damit du es weißt. Ich steh
nicht so aufs Blasen.“
Sie verschluckte sich und hustete und dann lachten beide
über sich selbst und den anderen.
Weil sie beide für den Tag nichts vorhatten, beschlossen sie
ihn mit Snacks und Filmen zu füllen. Bastian schleppte
seinen klapperigen Laptop zu ihr und positionierte ihn
geschickt auf dem geöffnetem Koffer vor dem Bett, so dass
sie ihn beim Filmschauen oder bei ihren gelegentlichen
Pausen nicht aus Versehen mit dem Fuß weg stoßen konnten. Er
hatte außerdem noch eine kleine Auswahl an DVDs mitgebracht,
allesamt heitere Filme ohne viel Tiefgang, die sie sich
eines nach dem anderen ansehen konnten, ohne zu sehr in die
Geschichten involviert zu sein.
Während sie sich so aneinander gekuschelt dem Tag hingaben,
hatte er zutraulich seinen Arm um sie gelegt, spielte
versonnen mit ihrem Haar oder ihren Brüsten bis sie es nicht
mehr aushielten und sich einander zuwendeten.
Er war ein ruhiger und freigiebiger Liebhaber, als hätte er
alle Zeit der Welt. Nie streifte er einfach das Kondom über
und bestieg sie für sein eigenes Vergnügen. Nein, er ließ
sich – und ihr - Zeit, streichelte und massierte sie, saugte
an ihren Brüsten und leckte sie zwischen den Beinen bis sie
kam. Erst dann drang sein scheinbar nimmermüdes Glied in sie
und bewegte sich sacht und im Gleichklang mit ihren Hüften,
die ihm den Takt vorgaben. Manchmal kam sie noch einmal,
manchmal nicht, weil sie sich vorher verausgabt hatte. Aber
das schien weder sie, noch ihn zu stören. Sie selbst war am
meisten überrascht über ihre Fähigkeit zu kommen.
Vielleicht lag es an der Kurve seines Penis, die sie in
einem Winkel massierte, der ihr neu war, vielleicht lag es
daran, dass er keinerlei Probleme hatte für sie breit zu
sein, die ihr so schmeichelte. Es tat nichts zur Sache. Sie
kam eben und er auch, und immer bevor er sich in sie ergoss,
umfasste er ihr Gesicht, wie er es schon beim erstem Mal
getan hatte, und küsste sie so lange und zärtlich und dabei
so dringlich, dass sie manchmal meinte, weinen zu müssen.
Das tat sie natürlich nicht, aber ein jedes Mal, wenn er sie
so hielt und ihr dabei sein langgezogenes Stöhnen ans Ohr
drang, schwoll ihr das Herz vor Zärtlichkeit. Es war keine
Liebe, sie kannte ihn erst einige wenige Stunden, aber es
kam der Liebe verdammt nahe.
Es war dieses Gefühl, das sie dazu brachte, sich immer und
immer wieder von ihm lieben zu lassen, obwohl sie eigentlich
ausreichend erschöpft und befriedigt war. Sie wollte ihm
nahe sein, ihn ansehen, wenn er kam, sein Stöhnen schien ihr
das schönste Geräusch auf der Welt zu sein.
Wenn er zwischendurch ging, um zu duschen, dann kam sie mit
und saß auf dem kalten Klodeckel und sah ihm dabei zu. Und
weil es nur billig war, durfte auch er ihr beim Duschen
zusehen. Es war ein sinnlicher Akt, den anderen bei dieser
Verrichtung zu betrachten, sie spürten es beide. Und wenn er
ihr danach mit einem Zwinkern im Auge die Wassertropfen von
den
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