Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)
verlassen. »Gestern war es Finn mit den Blumen im Haar, und heute reitest du unter einem Regenbogen. Was zur Hölle kommt als Nächstes, Robbie? Auf der Wiese Schmetterlinge fangen?«
»Sie hat es euch gesagt.« Rob starrte erst Will und dann Tristan an. Er wusste, wann er geschlagen war, aber er schätzte es nicht, wenn man ihn einen Weichling nannte.
»Sie hat es Finn erzählt, bevor ihr losgeritten seid.« Will bemühte sich nach Kräften, das Grinsen zurückzuhalten, das ihm langsam in die Mundwinkel kroch. »Und der hat es uns gesagt.«
»Tatsächlich?« Rob schnappte sich den Becher mit Met, den sein Bruder ihm anbot, und leerte ihn in einem Zug. »Es macht meine Frau glücklich, und offen gesagt gefällt es mir auch. Wenn einer von euch denkt, dass mich das verweichlicht, werde ich ihm auf dem Trainingsfeld auf der Stelle beweisen, wie falsch er mit dieser Vermutung liegt.«
Sie alle schüttelten den Kopf und wandten sich wieder dem Trinken zu. Rob warf allen einen letzten tödlichen Blick zu, ehe er Davina erblickte, die mit Finn und dem Essen aus der Küche kam.
Ihre Wangen waren noch vom Wind gerötet, der ihr ins Gesicht geweht war. Hölle, er war froh, dass er ihr den Wunsch erfüllt hatte! Rob war es egal, was die anderen von ihm dachten. Sie hatten nicht Davinas atemlose Freude gespürt, als sie einen Bogen aus Farben über das weite grüne Tal von Camlochlin gejagt hatten. Sie konnten nicht wissen, wie gut sie sich in seinen Armen anfühlte, eng an seine Brust und seinen Schoß geschmiegt, wenn das Pferd mit donnernden Hufen über das Land galoppierte. Davina genoss das Leben, und er wollte es mit ihr genießen. Und sei es, dass es ihr gefiel, Ferkel zu jagen und im See herumzuplanschen. Was zur Hölle war falsch daran, sich tagsüber ein kleines Vergnügen zu gönnen?
Rob lächelte sie an, als sie zu ihm kam, und warf dann einen mörderischen Blick über ihre Schulter zu Tristan, der kicherte.
»Der Koch war so freundlich, mich für dich die besten Stücke Fleisch aussuchen zu lassen, und die Bannocks sind noch warm, mein Lieber.« Glücklich reichte Davina ihm einen Teller, und Rob grinste seinen Bruder selbstzufrieden an. Er mochte ein bisschen weicher geworden sein, doch sein Appetit war ungebrochen.
»Wo ist Vater?«, fragte er, während er das Fleisch schnitt.
»In seinem Zimmer«, erwiderte Will. »Er hat sich mit deiner Mutter, Jamie und Maggie dorthin zurückgezogen. Ich denke, sie …«
Ein donnerndes Brüllen hallte von den Mauern wider, brachte jede Unterhaltung zum Verstummen und ließ einige der Männer auf der Stelle wieder nüchtern werden. »Wo verdammte Hölle ist mein Whisky?«
Sofort sprang Brodie auf und starrte mit großen Augen zum Eingang, wo Angus jeden Moment erscheinen musste. Sie alle hörten seine schweren Schritte näher stampfen.
Davina war wie alle anderen wie erstarrt und fürchtete sich zu schlucken, damit das Geräusch den riesigen Highlander nicht aufmerksam machte und veranlasste, zu ihnen zu kommen.
»Brodie, du Mistkerl, du elender Sohn einer Hure! Was hast du damit gemacht?« Angus stürmte durch die Tür, heftete den wütenden Blick auf Brodie und ballte die baumstarken Hände zu Fäusten. »Du hast meinen ganzen Whisky ausgesoffen, und dafür werde ich dir jetzt das Hirn aus dem Schädel prügeln!«
»Ich hab deinen verdammten Whisky nicht angerührt, du …«
Er wurde ziemlich brutal von einem donnernden Fausthieb gegen das Kinn zum Schweigen gebracht. Danach geschah alles so schnell, dass Davina keine Zeit hatte, sich den genauen Ablauf des Ganzen zu merken. Brodie taumelte und fiel in Wills Schoß, sprang aber einen Moment später wieder auf, bevor Angus’ noch stärkerer Sohn Patrick ihm einen weiteren Haken versetzte. Will hatte nicht vor, still dabeizusitzen, wenn zwei Kerle seinen Vater schlugen, und sorgte deshalb mit mehreren harten, gezielten Faustschlägen in Patricks Gesicht dafür, dass dieser gegen die nächste Wand flog.
Rob zog Davina auf die Füße, nahm ihrer beider Teller und führte sie ruhig zu einem Tisch auf der weit entfernten anderen Seite der Halle. Sie wandte sich um und sah gerade noch einen Stuhl über den Tisch fliegen. Er hätte Finn getroffen, hätte Tristan den Jungen nicht gepackt und ihn im letzten Moment zur Seite gerissen.
»Rob, unternimm etwas!«, flehte Davina und winkte Finn und Tristan an ihren Tisch.
»Und ihnen den Spaß verderben?«
Sie wandte sich um, schluckte mühsam und starrte ihren Mann
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