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Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)

Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)

Titel: Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Quinn
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genommen? Rob hatte gedacht, er würde sie niemals mehr lächeln sehen, sie nie lachen hören. Aber da war das Lachen, so unerwartet wie ein Sommerregen und ebenso erfrischend.
    »Hätte ich gewusst, wie empfindsam Highlander sind, hätte ich meine Zunge im Zaum gehalten.«
    Er lächelte. »Mädchen, ich fürchte, so scharf wie sie ist, hätte sie glatt Eure Lippen durchschnitten.«
    Davina sah angenehm überrascht aus. Rob begriff einen Augenblick später, dass es Teil der Stichelei war, als sie süß entgegnete: »Ihr seid gar nicht so dummköpfig, wie ich anfangs dachte.«
    Er sah sie aus zusammengekniffenen Augen an und schüttelte den Kopf. »Ach, Mädchen, Ihr seid ebenso unbarmherzig wie Mairi.«
    »Eure Schwester«, sagte Davina, die ihren Arm auf die Lehne der Kirchenbank gelegt hatte und Rob ihre volle Aufmerksamkeit zuwandte. »Die, die nicht still sein kann und deshalb bis jetzt keinen Ehemann abbekommen hat?«
    Rob nickte, ein wenig überrascht, dass sie sich so genau an diese Bemerkung über Mairi erinnerte. »Sie ist manchmal recht boshaft.«
    »Aber Ihr liebt sie.«
    »Aye, ich liebe sie.«
    Ihr Lächeln wurde sehnsüchtig. »Erzählt mir von Eurer Familie!«, bat sie, schob die Hand unter das Kinn und machte es sich bequem, um die Geschichte anzuhören.
    Eine Stunde später wusste Davina mehr über die MacGregors von Skye, als diese vermutlich selbst über sich wussten. Am meisten gefallen hatte ihr, von Maggie zu hören, was Rob freute, weil seine Tante einen besonderen Platz in seinem Herzen einnahm. Als er Davina erzählte, wie sein Vater seine Mutter vor den MacColls gerettet und sie dann nach Hause nach Camlochlin zurückgebracht hatte, seufzte sie hingerissen. Und sogleich wünschte Rob sich, er könnte beweisen, dass er ebenso tapfer war wie sein alter Herr.
    »Es waren damals gefährliche Zeiten für meine Eltern. Meine Mutter ist eine Campbell, und …«
    »Eine Campbell?«, fiel ihm Davina ins Wort, und dieser wachsame Ausdruck kehrte in ihre Augen zurück. »Dann gehört der Earl of Argyll zu Euren Verwandten. Warum habt Ihr mir das nicht früher gesagt?«
    »Weil ich ihn nicht als Verwandten betrachte«, erklärte Rob ruhig. »Mein Onkel Robert war der elfte Earl, doch er wurde vor fast einem Jahrzehnt von den Fergussons getötet. Er starb kinderlos, und der Titel fiel an Archibald. Ich kannte den im Exil lebenden Earl nicht, und ich wollte das auch gar nicht. Ihr habt von mir nichts zu befürchten, Davina. Das schwöre ich.«
    Sie nickte, sah jedoch nicht gänzlich überzeugt aus. »Aber Euer Onkel war Protestant. Alle Campbells haben sich heftig gegen die königliche Autorität und die legitime Thronfolge aufgelehnt – besonders, als die Thronfolge einen katholischen König einschloss.«
    »Und was hat das mit Euch zu tun?«
    »Nichts«, versicherte sie ihm eilig. »Es hat nichts mit mir zu tun, außer dass ich meinen König und seinen Glauben unterstütze. Eure Familie unterstützt die Protestanten nicht, nicht wahr?«
    »Nein«, versicherte Rob und wunderte sich über ihre genaue Kenntnis von Dingen, um die kein anderes Mädchen, das er kannte, sich sorgen würde. »Wir sind Katholiken.«
    Ihre angespannten Gesichtszüge entspannten sich ein wenig. »Das ist gut zu wissen.«
    Warum?, wollte er sie fragen. Warum ist es gut, das zu wissen? Und was hatte sie veranlasst, so viel über die Vorgänge im Königreich zu lernen – und die Überzeugungen der Männer, die es beherrschten? War es ihr Glaube, der in der Gefahr stand, ausgemerzt zu werden, oder ihr neuer König, der die Leidenschaft in ihren Augen anfachte, wenn sie von dem einen oder anderen sprach? Doch Rob fragte nicht. Für ihn war nicht mehr wichtig, warum Männer hinter ihr her waren, um sie zu töten, sondern nur, dass es so war. Er würde dafür sorgen, dass sie keinen Erfolg haben würden.
    »Ihr grübelt schon wieder.«
    Er blinzelte. Als seine Brauen sich entspannten, erkannte er, dass sie recht hatte. Nun, er hatte seine Gründe …
    »Es ist wegen Gott.«
    Sie sah ihn verwirrt und fragend an und folgte seinem Beispiel, als er aufstand. »Was meint Ihr damit?«
    Rob schaute auf das große Kreuz über dem Altar, dann auf den Schleier, der ihren herrlichen Mantel bedeckte. »Er hat einen höchst unzulänglichen Mann ausgewählt, auf Euch aufzupassen.«

Kapitel 10
    A ls Rob die Kirche verließ, stand er unvermutet der Äbtissin gegenüber. An ihrer starren Haltung und dem kalten Blick erkannte er, dass sie wütend war.

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