Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)
so wütend aus, wie sie versuchte, ihre Worte klingen zu lassen. »Ich gehöre Euch nicht, nur für den Fall, dass Ihr das vergessen habt.«
Rob hatte es nicht vergessen, und das war ein Teil des Problems. Er wollte sie – Gott vergebe ihm, und er wurde es müde, dagegen anzukämpfen.
Mit einem Fluch auf den Lippen, der ihr, dessen war Davina sicher, einen Monat des Bußetuns eingebracht hätte, wandte sie sich wieder dem Feuer zu und nahm gegenüber von Finn Platz. Sie versuchte, auf den Hasen zu schauen, der am Spieß über der Feuerstelle briet, aber ihr Blick wanderte wieder zu Rob. Bei allen Heiligen, doch der Mann war so unbeugsam wie ein Pfeil. Sie wusste, wie kurz Edward bei verschiedenen Gelegenheiten davorgestanden hatte, von dem knurrenden Bären geschlagen zu werden. Sie hatte die Anspannung in Robs Muskeln gespürt, wann immer Edward all ihre Aufmerksamkeit für sich gefordert hatte. Warum versuchte Rob, sie davon zu überzeugen, dass er davon unbeeindruckt war? Aber andererseits – was wäre, wenn sie sich irrte? Was, wenn er sich wirklich kein bisschen darum scherte, ob Edward sie in seine Arme riss und sie bis zur Besinnungslosigkeit küsste – so, wie Rob sie in Courlochcraig geküsst hatte? Und, du lieber Gott, warum bekam sie das nicht aus ihrem Kopf? Jedes verflixte Mal, wenn sie auf Robs Mund schaute, wollte sie, dass er sie wieder küsste. Aber er tat es nicht. Was, wenn er sie nicht mochte und einfach nur seinem Pflichtgefühl gehorchte? Es würde erklären, warum er sie so finster ansah, wann immer sie seinen Blick auffing. Sie hätte wirklich nicht so vorlaut zu ihm sein sollen. Ob er es zugab oder nicht, er konnte Edward nicht leiden. Und wenn Rob auch sie nicht leiden konnte, würde es nichts geben, um ihn davon abzubringen, sie beide dort zu lassen, wo sie waren, während er nach Hause zurückkehrte.
»Bitte, lieber Gott, lass nicht zu, dass er das tut!«
»Wer soll was nicht tun?« Edward näherte sich ihr mit einem zärtlichen Lächeln, das beruhigend hätte wirken sollen, es aber nicht war. Wie konnte sie Edward sagen, welches Gefühl der Sicherheit es ihr gab und wie umsorgt sie sich dadurch fühlte, einfach nur in Robs Nähe zu sein, ohne ihm bis ins Herz wehzutun?
Sie wollte ihm nichts vormachen, klopfte auf den Platz neben sich und lud ihn damit ein, sich zu ihr zu setzen. Als er sich niedergelassen hatte, rückte Davina ein wenig näher zu ihm, sodass die anderen nicht hören konnten, was sie sagte. »Ich möchte, dass Ihr versucht, besser mit Rob auszukommen. Er will nicht Euren Platz einnehmen.«
Anders als Rob, der so schwer zu lesen war wie die lateinischen Schriftrollen, die zusammen mit St. Christopher zu Asche verbrannt waren, spiegelten sich Edwards Gefühle offen auf seinem Gesicht wider. »Kann er denn meinen Platz einnehmen?«
»Natürlich kann er das nicht, und er versucht es auch nicht, Edward.« Sie nahm seine Hand und bemühte sich, ihn zu überzeugen. »Ich glaube nicht einmal, dass er mich mag.« Ganz gewiss sah er sie nicht auf die Art an, wie Edward sie ansah, mit seinem ganzen Herzen, niedergelegt zu ihren Füßen.
»Er ist für jemanden, den er nicht mag, von seinem Weg abgewichen. Würdet Ihr das nicht so sagen?« Edward lachte freudlos.
»Nicht wirklich«, entgegnete Davina mit einem leisen Seufzen, von dem ihr nicht bewusst wurde, dass sie es ausstieß. »Er ist ein anständiger Mann mit einem tiefen Gefühl der Verantwortung für die Menschen um ihn herum. Das ist alles. Will hat mir erzählt, dass Rob der Erstgeborene ist und eines Tages den Clan führen wird. Die Aufgabe, diesen zu beschützen, wird auf seinen Schultern lasten. Er erfüllt nur seine Pflicht, wie man es ihn gelehrt hat – ebenso wie ich.«
»Ihr klingt enttäuscht, dass es nicht mehr als das ist«, bemerkte Edward leise und wandte den Blick von ihr ab.
»Edward, bitte, seid kein Narr!« Sie dämpfte die Stimme, als Colin und Finn sie über den röstenden Hasen hinweg anschauten. »Ihr wisst, dass mein Leben nicht mir gehört.«
»Ja, das weiß ich«, wisperte Edward und sah über die Flammen zu Rob. »Aber weiß er es?«
»Er weiß nicht, wer ich bin, Edward«, antwortete sie. »Und aus irgendeinem Grund glaube ich nicht, dass es ihn kümmert.« Sie lächelte und schaute ins Feuer. »Es ist seltsam, aber dadurch fühle ich mich, als wäre es mir auch egal.« Wie könnte sie Edward je erklären, wie wunderbar es sich anfühlte, dass es egal war? »Ich sollte es ihm sagen«,
Weitere Kostenlose Bücher