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Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)

Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)

Titel: Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Quinn
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würdest mich doch nicht anlügen, mein Freund, nicht wahr?« Der Gast legte den Arm um Johns Schultern. Sein Atem streifte warm über Johns Nacken. »Nicht, nachdem ich dich so großzügig bezahlt habe.«
    »Natürlich nicht.«
    »Wer ist oben im Zimmer?«
    »Nur … nur meine Frau Millie, guter Herr.«
    »Ich glaube dir«, sagte der Gast leise in Johns Ohr.
    Der alte Wirt sah das Aufblitzen des Dolches nicht, der sich in seinen Bauch bohrte, doch er fühlte ihn. Sein Mund öffnete sich, als er herunterschaute auf das Blut, das durch seine Schürze sickerte, und auf sein Gold, das sich auf dem frisch gewischten Boden verstreute. Er wollte schreien. Der Gast schwieg noch immer und beobachtete ihn, als der letzte gurgelnde Atemzug Johns Körper verließ.
    Admiral Gilles zog den Dolch aus dem Bauch des Wirtes und schaute zur Treppe, während der alte Mann zu Gilles’ Füßen zusammensackte. Er schob den Leichnam mit dem Stiefel zur Seite und befahl Hendrick, das Gold einzusammeln und mit den anderen draußen auf ihn zu warten, während er oben das Zimmer durchsuchte.
    »Millie?«, rief er und schloss die Finger um den Griff des Dolches. »Bist du allein?«
    »Ich glaube nicht, dass sie das Böse begreift, das durch Gilles’ Adern fließt.«
    Asher stand mit Rob und Colin am Ufer von Loch Awe, südlich von Kildun Castle. Trotz des Lachens, das vom Ufer herüberklang, oder, wie es scheinen mochte, gerade deswegen fuhr sich der Captain mit der Hand durchs Haar.
    Rob konnte nicht anders, als zu lächeln, als Davina, die neben Finn hockte, um sich die Hände zu waschen, dem Jungen stattdessen Wasser ins Gesicht spritzte. Sie hatte sich sehr verändert, seit er sie aus den Flammen gerettet hatte. Genau genommen schien es, dass ihre Stimmung immer gelöster wurde, je weiter sie sich von England entfernten. Ebenso wie seine eigene. Ihre Gebete waren voll von Danksagungen, und jeden Tag erklang ihr Lachen wie Musik und schwebte über die Wiesen und Täler, durch die sie ritten. Rob liebte diesen Klang und die Art, wie das Lachen ihre Augen tanzen ließ. Er wäre gern die Ursache für ihre Fröhlichkeit gewesen, aber er hatte ein Problem damit, sich so sinnlosen Vergnügungen hinzugeben, wie ein Raufußhuhn zu jagen oder sich hinter Bäumen zu verstecken, während sie versuchte, ihn zu finden. Rob fragte sich, ob ihr Herz während ihrer Zeit in St. Christopher je so unbeschwert gewesen war wie jetzt. Hatte sie Ashers Männer mit ihren anmutigen Bewegungen und ihrer Lebendigkeit ebenso verzaubert wie nun ihn? Sie war voller Hingabe, wenn sie über den neuen König und seine Entschlossenheit sprach, für das einzustehen, an das er glaubte – ein Thema, über das mit ihr zu reden zumindest Colin niemals müde wurde, des Nachts, wenn sie glaubten, alle anderen schliefen. Doch es gab Zeiten, da sprach sie mit niemandem, sondern zog sich in sich selbst zurück an einen Ort, der die Qual in ihre Augen trieb.
    »Sie begreift das Böse sehr gut, Asher«, entgegnete Rob dem Captain, ohne den Blick von Davina zu lösen. »Ich denke, sie träumt noch immer von dem Massaker in St. Christopher.«
    »Nein, sie ist dabei zu vergessen. Denn sie kennt den Admiral nicht.«
    »Aber Ihr kennt ihn?«, fragte Rob und wandte sich ihm zu. Er wünschte fast, Asher würde ihn in Ruhe lassen. Der Mann lamentierte wie eine Frau mit einem Dutzend Kinder, die keine Möglichkeit sah, ihre Brut satt zu bekommen. Doch aus irgendeinem Grund versuchte der Captain sein Bestes, mit Rob Freundschaft zu schließen. Wahrscheinlich hatte Davina ihn darum gebeten, vermutete Rob.
    »Ich weiß genug über ihn«, sagte Edward. »Der Mann wird ›de Duivel‹ genannt, um Himmels willen.«
    »Mein Vater wurde viele Jahre lang auch so tituliert. Jetzt ist er ein Mann, den man fürchten sollte.«
    »Verdammt richtig«, bestätigte Colin und rief Davina zu: »Schaut hinter Euch!«
    Sie kreischte vor Lachen, als Will, der sich von hinten an sie herangeschlichen hatte, sie in seine Arme riss und drohte, sie ins Wasser zu werfen.
    »Ich schwöre bei meinem Schwert, dass ich ihn über kurz oder lang besinnungslos schlagen werde«, knurrte Rob, wenn auch eher halbherzig.
    »Ein einziger Schlag sollte reichen.« Colin grinste und zwinkerte ihm zu, bevor auch ihn das Lachen köderte, das vom See herüberschallte.
    »Übrigens …« Edward warf einen abschätzenden Blick auf den spärlichen Baumbestand hinter ihnen. »Ihr seid Euch doch bewusst, dass wir auf Campbell-Land sind, oder?

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