Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)
deines Bruders ist.«
»Ich bin aber auch ein Grant. Und mein Zuhause ist Camlochlin.«
Rob lächelte ebenso wie Davina, doch beide aus unterschiedlichen Gründen.
»Er wird bleiben, Connor«, erklärte Rob in einem Ton, der dem Thema ein Ende machte.
Davina wusste nicht, ob Mairi MacGregor irgendetwas damit zu tun hatte, dass Connor Skye verlassen hatte, oder ob er aus Loyalität für die königliche Seite seiner Familie fortgegangen war, aber es war deutlich, dass das Gespräch zwischen Rob und Finn ihn schmerzte. »Captain Grant?«, sagte sie und hoffte, ihn wieder heiterer zu stimmen. »Finn hat mir wunderbare Geschichten über Eure Mutter erzählt. Ist sie wirklich so tapfer, wie er behauptet?«
Connor schaute auf, sein leichtes Lächeln kehrte zurück. »Wahrscheinlich noch tapferer.«
»Ich kann es kaum erwarten, sie kennenzulernen«, erwiderte Davina, die sich aufrichtig auf diesen Tag freute. »Erzählt Ihr mir mehr über Eure Familie?«
Connor sah Rob an, und etwas Geheimnisvolles und Verschwörerisches geschah zwischen ihnen. Dann berichtete er Davina alles, was sie wissen wollte, und ihr Lachen erklang noch lange in der Nacht und legte sich wie Bänder aus Glück und Hoffnung um Davinas misstrauisches Herz.
Kapitel 17
R ob ging allein am Ufer entlang. Den spektakulären Sonnenaufgang, der die weite Wasserfläche mit funkelndem Gold und dunklem Orange überzog, sah er nicht. Es war erst das zweite Mal seit Courlochcraig, dass er Davina allein ließ, aber an diesem Morgen waren genügend Männer zu ihrem Schutz im Lager. So lange, wie er brauchte, um zu baden, würde sie auch ohne ihn sicher sein. Doch bald stellte er fest, dass sein Wunsch nachzudenken größer war als das Bedürfnis, sich zu reinigen. Deshalb ging er barfuß langsam durch das Schilfrohr und zwischen moosbewachsenen Felsen hindurch, seine Stiefel trug er in der Hand. Er besaß genügend gesunden Menschenverstand, um zu wissen, dass es zu nichts Gutem führte, sich von den Gedanken an Davina Montgomery – genauer gesagt Davina Stuart – quälen zu lassen. Aber was nutzte gesunder Menschenverstand, wenn alle anderen Sinne von ihr beherrscht wurden? Wie sollte er kluge Entscheidungen für seinen Clan treffen, wenn er Davina jeden Tag in Camlochlin sehen, jeden Tag mit ihr sprechen würde, ohne sie berühren zu dürfen? Und noch wichtiger war die Frage, wann seine Pflichten gegenüber seinem Clan aufgehört hatten, für ihn von Bedeutung zu sein? Wann war ihm Davinas Sicherheit wichtiger geworden? Wie konnte er so leichtsinnig sein und noch immer daran festhalten, diese Frau nach Camlochlin zu bringen, wenn er doch jetzt wusste, wer sie war? Mochte Gott ihnen allen gnädig sein, sie war die Tochter des Königs! Aye, davon war er überzeugt. Er hatte sie am vergangenen Abend beobachtet und gesehen, wie sie Connor und Finn angestarrt hatte, als wären sie die Brüder, nach denen sie ihr Leben lang gesucht und die sie endlich gefunden hatte. Jetzt machte das Gefühl Sinn, das er stets in ihren Augen sah, wenn sie von König James sprach. Sie war seine Tochter … Zur Hölle, er war dabei, sich in die Tochter des Königs zu verlieben! Es war schon schlimm genug, dass er beschlossen hatte, Gottes Zorn zu riskieren, indem er sie geküsst hatte … indem er sie so sehr begehrte, dass nichts anderes mehr zählte. Aber der verdammte König …
Als Rob zu einer kleinen Sandbank kam, ließ er die Stiefel fallen und schaute über die weite Wasserfläche. Davina war die Thronerbin! Sie könnte niemals die Seine werden, und die Gefahr, die sie für die Menschen von Camlochlin darstellte, hatte sich um ein Zehnfaches erhöht. Doch mehr als je zuvor wusste Rob jetzt, dass er sie beschützen musste. Er hatte bereits entschieden, dass sie bei ihnen bleiben würde, als er Will und den anderen am vergangenen Abend gesagt hatte, für wen er sie hielt. Camlochlin war ihrer aller Heimat, und sie hatten ein Recht zu wissen, welche Entscheidungen er traf, wenn sie ihre Zukunft beeinflussen konnten. Wie er vermutet hatte, hatten alle zugestimmt, Davina trotz des Risikos mit nach Hause zu nehmen. Aye, vermutlich hatten sie alle den Verstand verloren.
Wie zur Hölle hatten Gilles’ Männer sie gefunden? Wie hatten ihre Feinde erfahren, dass sie existierte, wenn allem Anschein nach niemand sonst von ihr wusste? Natürlich war Asher darüber informiert, wer sie war, ebenso die Äbtissin von Courlochcraig. Rob begriff jetzt, warum beide sich geweigert hatten,
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