Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)
beten, dass der König sie niemals fand. Doch selbst wenn James das gelänge, so würde er sie nicht erkennen. Er hatte St. Christopher niemals besucht. Niemand aus dem Kloster lebte mehr, der Davina als Tochter des Königs hätte identifizieren können. Niemand außer Asher … und dieses Problem würde morgen früh aus der Welt geschafft werden.
Kapitel 25
R ob war fort, als Davina am nächsten Morgen die Augen öffnete. Stattdessen saß Maggie MacGregor auf der Bettkante und betrachtete sie. In ihren strahlend blauen Augen stand eine Mischung aus Besorgnis und großem Interesse.
Davina schoss hoch und griff nach der Decke, um sich zu bedecken. Sie fühlte flammende Röte auf den Wangen, als Maggies Blick über ihre nackten Schultern glitt.
»Ich … Ich …« O du lieber Gott, was sollte sie sagen? Voller Entsetzen erinnerte sie sich daran, wie Maggie Caitlin MacKinnon genannt hatte. Eine Schlampe. Davina war noch Schlimmeres als das. Sie war eine lüsterne, schamlose Dirne, die sich in das Bett eines Mannes gelegt hatte – noch am selben Tag, an dem er sie in sein Haus gebracht hatte. Sie wollte weinen – oder sich die Decke über den Kopf ziehen und beten, dass Maggie fort wäre, wenn sie wieder darunter hervorspähte. Was wollte Robs Tante hier, und warum sagte sie nichts?
»Wo ist Rob?«, stieß Davina schließlich hervor und zog sich die Decke bis zum Kinn hoch.
Maggie sah sie noch einen Moment länger an, dann seufzte sie und schüttelte den Kopf, als hätte sie selbst Probleme damit, die rechten Worte zu finden. »Er ist vor einigen Stunden nach Portree geritten, um einen Priester zu holen.«
Erleichterung durchströmte Davina. Dann würde Rob sie wahrhaftig heiraten. Sie hatte es nicht wirklich bezweifelt. Bis jetzt hatte Rob in allem, was er ihr versprochen hatte, Wort gehalten, doch sie hatte Angst gehabt, dies alles nur zu träumen. Heute Abend würde sie zu einem Clan gehören. Sie würde einen Ehemann haben, eine Schwester, Brüder, Cousins, Onkel und … Tanten.
»Ich weiß, was Ihr von mir denken müsst«, sagte sie leise und wandte den Blick ab. Noch immer war ihr Maggies eindringliche Musterung unangenehm. »Aber ich schwöre Euch, dass Rob der erste …« Ihre Stimme erstarb. Verlobt oder nicht, es beschämte sie doch zu sehr, laut von ihrer Jungfräulichkeit zu reden.
Maggie stieß einen leisen Ton aus, der klang, als wäre ihr eine stumpfe Klinge mitten ins Herz gestoßen worden. Sie erhob sich und begann, vor dem Bett hin und her zu gehen. »Es ist egal, was ich denke. Robert hat das sehr deutlich gemacht, bevor er losgeritten ist.« Sie sah kurz zu Davina und seufzte wieder. »Ich denke nicht schlecht von Euch. Robert geht mit seiner Zuneigung nicht so sorglos um wie Tristan. Ich weiß, dass hier tiefes Gefühl im Spiel ist, und das ist es, was mir Sorge bereitet.«
»Warum?«, fragte Davina in einem flehentlichen Wispern.
Maggie sah sie ungläubig an. »Weil Ihr die Tochter des Königs seid! Habt Ihr das vergessen, Mädchen?«
Ehrlich gesagt hatte sie das. Dieses eine Mal.
»Und als wäre es nicht schon schlimm genug, mit Euch das Lager zu teilen und Euch zu heiraten«, fuhr Maggie fort, »hat er vor, den König über Eure Identität zu täuschen. Er wird ihm sagen, dass Ihr eine Novizin namens Elaine seid und dass Ihr behauptet habt, die Tochter des Königs zu sein, weil Ihr Robert für den Feind der Kronprinzessin gehalten und gehofft habt, ihr mit dieser Lüge Zeit zum Fliehen zu verschaffen. Aber natürlich ist sie dann nicht geflohen.«
Davina runzelte verwirrt die Stirn, als sie Maggie ansah, die sich jedoch nicht die Mühe machte, das Ganze ausführlicher zu erklären. »Wie dem auch sei, mein Bruder wird ihm bei lebendigem Leib das Fell abziehen, sollte Euer Vater das nicht zuvor erledigen.«
Davina saß noch immer auf dem Bett. Ihre Welt war soeben eingestürzt. Maggie hatte recht. Sie konnte Rob nicht heiraten, ohne dass es ihn das Leben kosten würde, sollte ihr Vater jemals herkommen. Oh, wie hatten sie so närrisch sein können, so gedankenlos? Selbst gestern Abend hatte sie in ihrem Herzen gewusst, dass sie niemals dem entkommen könnte, was sie war. Aber an Robs starkes Herz geschmiegt, hatte sie sich einreden können … Tränen liefen ihr über das Gesicht, und sie wischte sie fort, weil sie Maggie ihre Schwäche nicht zeigen wollte. Doch sie flossen dennoch, und schließlich zog Davina sich die Decke vor das Gesicht und schluchzte verzweifelt.
»Nun, meine
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