Begierde
halterlose schneeweiße Strümpfe, die einen schönen Kontrast zu ihrer gebräunten Haut bildeten und in einem Paar eleganter schwarzer Stilettos mit schmalen Riemchen endeten. Doch Tomaso war mit seiner Erklärung noch nicht fertig. Er pries Mariellas üppige Oberweite und ihre großen Brustwarzen, die sich besonders für ein Piercing eignen würden. Falls der Kunde dies wünschte, würde man das noch in die Wege leiten.
Mariellas Lächeln war eingefroren und man konnte an ihrer Miene nicht ablesen, was sie davon hielt. Dann drehte Tomaso sie mit dem Rücken zum Publikum und forderte sie auf, sich tief zu bücken. Sie gehorchte.
Ein Raunen ging durch die Menge. Zwei oder drei Männer klatschten. Anna lief ein Schauer den Rücken hinunter. Mariella trug einen Anal-Plug. Tomaso hob diese Besonderheit hervor, dass sie noch unerfahren im Anal-Verkehr sei, ihrem Herrn der erste Ritt zustünde, sie aber auf jeden Fall ihrem Herrn in jeglicher Hinsicht gerne zur Verfügung stehen würde.
Sie wird wirklich wie eine Sklavin behandelt und verschachert
, dachte Anna.
Und sie will es sogar. Dieser Punkt ist uns erspart geblieben. Aber jetzt kann ich Vicky verstehen, warum sie vor diesem Tag immer solche Angst hatte
.
Drei Männer lieferten sich in rascher Folge immer höher steigende Gebote. Einer davon war Federico. Er wirkte beinahe unbeteiligt. Sein Gesicht zeigte keine Regung. Schließlich passte einer der Männer, der andere aber steigerte mit Federico um die Wette. Kleine Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn und der Preis stieg in Schwindel erregende Höhen. Anna hielt den Atem an, als Tomaso mit drei Hammerschlägen auf dem Pult endlich Federico Moreno den Zuschlag gab. Dann führte er Mariella zu ihm und legte ihre Hand in Morenos. Dieser hielt sie jedoch nur kurz fest, hatte auf einmal eine Kette und goldene Handschellen in der Hand und legte Mariella diese an. Die Kette befestigte er an ihrem Halsband, das andere Ende an seinem Gürtel. Sie ließ das Ganze ohne Gegenwehr, nur mit einem eingebildeten Lächeln auf ihren knallrot geschminkten Lippen über sich ergehen und trippelte hinter ihm her, als er sich vom Podium entfernte.
Anna war froh, dass ihr ein solches Vorgeführtwerden vor aller Augen erspart blieb. Der Preis, den Mariellas neuer Herr bezahlt hatte, war allerdings beachtlich gewesen. Wie viel mochte wohl Antonio für sie bezahlt haben? Anna suchte ihn in der Menge und sah ihn an der gegenüberliegenden Wand stehen. Aus welchem Grund durfte sie nicht schon jetzt bei ihm sein? Nun, vielleicht wollte er einfach in Ruhe das Schauspiel der Versteigerung genießen. Sie lächelte. Ja, das würde es sein. Aber bald würde sie in seinen Armen liegen, was machte es da schon, noch ein wenig zu warten.
Zwei weitere Mädchen wurden versteigert, die schwarzhaarige Jessica und die fuchsrote Sandra. Beide ebenfalls zu einem verhältnismäßig hohen Preis. Beide Männer waren noch jung, höchstens Anfang dreißig, und die beiden Mädchen wirkten glücklich und erleichtert.
Dann war Vicky an der Reihe. Anna sah ihr an, wie ängstlich sie war. Ihre Augen suchten die Menge ab und sie verschränkte die Hände vor ihrer Scham, sobald sie nackt war.
»Nun meine Herren, dies ist Victoria. Ein Leckerbissen, der an diesem Abend einzigartig ist«, pries Tomaso Vickys Vorzüge an. »Alle anderen Mädchen zeichnen sich durch ihre erotische Erfahrung, durch ihre Perfektion und Ergebenheit aus. Victoria hat zwar viel gelernt in den letzten Wochen, doch ist bei ihr noch alles Theorie. Denn sie ist – und das belegt dieses amtsärztliche Zeugnis – noch Jungfrau.« Er hielt ein Dokument in die Höhe und reichte es anschließend einem der Männer, der einen Blick darauf warf, nickte und es dann zurück gab.
Tomaso nannte das Einstiegsgebot. Sofort gingen drei Männer darauf ein. Und dann stockte Anna der Atem. Ein vierter Mann meldete sich.
Antonio
. Ein Schrei der Empörung bildete sich in Annas Kehle. Antonio hatte doch
sie
gekauft! Wieso steigerte er bei Vicky mit? Er würde doch wohl nicht zwei Frauen wollen? Eine Dreierbeziehung? Oder war sie am Ende gar nicht von Antonio gekauft worden? Erst jetzt fiel ihr auf, dass die Patrona gar keinen Namen genannt hatte. Verzweiflung umklammerte ihren Brustkorb und nahm ihr die Luft.
Mühsam bahnte sie sich einen Weg zu Antonio, aber zwei Hände packten sie, zerrten sie mit eisernem Griff an den Oberarmen zu ihrem Platz zurück. Eine Stimme zischte ihr von hinten eine
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