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Begierde

Begierde

Titel: Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilly Gruenberg
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zurückhalten. Es war vorbei.
    Gino sank langsam neben ihr auf das Bett und schloss für einen Moment die Augen. Seine Brust hob und senkte sich unter seinen tiefen Atemzügen. Als er seine Lider wieder öffnete, hatte Vicky sich neben ihm auf einen Arm aufgestützt und sah ihn an.
    »Es tut mir leid …«, sagte er ein wenig schuldbewusst.
    Sie schüttelte den Kopf. »Das muss es nicht. Es war – nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte, ja, es war – sogar ein wenig schön. Ich glaube, ich habe etwas verpasst, nicht wahr?«
    Erleichtert lachte er auf. Er zog sie zu sich herab, in seinen Arm und fühlte ihren warmen Atem an seiner Brust. »Ja, du hast etwas verpasst, vielleicht hätte ich dir doch noch ein wenig Zeit geben sollen, aber es war nicht zu erwarten, dass es dir plötzlich doch gefallen würde. Wir holen das aber nach, versprochen.«
    Vicky richtete sich in seinem Arm auf, legte eine Hand auf seine Brust und streichelte über seine Brustwarze. »Wann?«
    Gino lachte erneut. Er gab ihr einen Stups auf die Nase. »Hat man euch nicht beigebracht, dass die männliche Erregung ein wenig Zeit braucht, wieder zu Kräften zu kommen?«
    »Doch«, erwiderte sie und machte dennoch einen Schmollmund. Gino zog sie wieder zu sich herab, küsste sie sinnlich. Dann lagen sie eine Zeit lang träumend Arm in Arm einfach da, bis Vicky mit einer Frage die Stille brach.
    »Darf ich dich etwas fragen?«
    »Sicher.« Bestimmt würde sie ihn bitten, die Maske abzunehmen. Der Zeitpunkt war gut gewählt. Es machte ihn ein wenig nervös nicht zu wissen, wie sie reagieren würde.
    »Wirst du mich schlagen?«
    Gino zuckte zusammen. Mit dieser Frage hatte er auf keinen Fall gerechnet. »Um Himmels willen, nein. Wie kommst du darauf?«
    »Na, weil die anderen Mädchen manchmal die Peitsche oder den Rohrstock oder so – und weil du gesagt hast, wenn ich nicht artig bin …«
    »Uff, hast du mir einen Schrecken eingejagt. Schlagen heißt jemanden ernsthaft verprügeln. Aber das hat doch wohl keine von euch erlebt, oder?«
    »Nein, nein, so nicht. Außer vielleicht Mariella, ich weiß nicht. Dieser Federico Moreno ist glaube ich ziemlich – kalt.«
    »Na, du meinst also eine erotische Züchtigung. Ja, das könnte schon vorkommen, wenn du unartig warst und es verdient hast – oder auch, wenn mir einfach danach ist. Aber nur das. Ich habe das mit der Strafandrohung niemals ernst gemeint.«
    Vicky richtete sich auf und saß auf einmal auf ihm und kitzelte ihn wie verrückt. Alles ging so schnell, dass Gino gar nicht dazu kam, zu reagieren. Er rollte sich unter ihr hin und her und lachte.
    »Hör auf, hör auf damit.« Er packte ihre Hände und sah das übermütige Blitzen in ihren Augen.
    »Hättest du jetzt Lust dazu?«
    »Lust wozu?« Im selben Moment dämmerte ihm, was sie meinte. »Du möchtest, dass ich dir in unserer Hochzeitsnacht deinen entzückenden Hintern versohle?«
    Sie nickte. Doch ihr Gesichtsausdruck verriet, ganz sicher war sie sich nicht bei dem, was sie sich wünschte. Vielleicht war es nur Neugierde oder bloße Provokation, weil sie wissen wollte, wie weit er gehen würde. Doch gleichgültig, was sie sich dabei gedacht hatte, der Gedanke, sie hier und jetzt ein bisschen zu versohlen, war reizvoll genug. Es war verrückt, doch auf einmal schoss ihm eine Szene aus der Erinnerung ins Gedächtnis und er wusste, er hatte sogar einen Grund sie zu züchtigen.
    »Ich glaube, du hast tatsächlich eine Strafe verdient, für das, was du in der Vergangenheit angestellt hast.«
    »Oh, bin ich dafür nicht schon genug in den letzten Wochen gestraft worden?«
    Er zog sie ein wenig näher zu sich herunter. »Wie war das damals mit dem Notar, dem du deine Telefonnummer gegeben hattest? Hast du ihn tatsächlich getroffen? Hast du ihn auch zum Narren gemacht?«
    Vicky erstarrte. Verstand sie, was er meinte?
    »In München. Bei der Testamentseröffnung.«
    Vickys Augen schauten ihn weit aufgerissen an. Er hatte sich verschiedene Pläne zurechtgelegt und wieder verworfen, wie und wann er ihr die Wahrheit sagen wollte. Und er war mehr als erstaunt gewesen, dass alle Hochzeitsgäste dicht gehalten hatten. Er wollte gar nicht wissen, welche Geschichte Antonio ihnen als Begründung aufgetischt hatte. Er atmete tief durch, dann zog er langsam die Maske von seinem Gesicht.
    »Marc«, stammelte Vicky fassungslos. Zu seiner Beruhigung sah er keinen Schrecken oder Empörung in ihrer Miene, nur Erstaunen.
    In der nächsten Sekunde fand sie sich

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