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Begierde

Begierde

Titel: Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilly Gruenberg
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gewesen. Genau genommen gibt es zu vieles, was man in seinem Leben vor sich herschiebt, überlegte er.
    Wie versprochen hatte er Isabella rechtzeitig zuhause abgeholt. Sie trug einen leichten Sommerpullover, darüber eine Kette aus dicken weißen Imitatperlen, und eine schimmernde Hose. Die Auswahl stand ihr gut und betonte ihre fraulichen Hüften und ihre schlanke Taille.
    Das Konzert war ein Traum. Marc wurde von der Musik und der guten Stimmung im Publikum mitgerissen. Akustik und Ambiente waren vortrefflich. Er vergaß alles, was ihn beschäftigt und gequält hatte. Er hätte später nicht erklären können, wann er Isabella in seine Arme gezogen und fest an sich gedrückt hatte. Nur an eins erinnerte er sich glasklar, dass sie sich plötzlich auf die Zehenspitzen gestellt und ihn geküsst hatte, kurz nachdem sie das Theater verlassen hatten.
    Er fuhr sie nach Hause. Sie waren beide viel zu aufgewühlt, um an Schlafen zu denken. Gerne stimmte er daher zu, mit in ihre Wohnung zu kommen, um gemeinsam etwas zu trinken. Sie zeigte ihm ihr Wohnzimmer und entschuldigte sich für einen Augenblick. Das Zimmer war klein, aber gemütlich eingerichtet und trug eindeutig die Handschrift einer Frau. Ein wenig verspielt, für Marcs Geschmack ein bisschen zu kitschig. Er nahm in einem der Sessel Platz.
    Als Isabella mit einer Flasche Wein und zwei Gläsern aus der Küche zurückkam, hatte sie nichts mehr an außer ihrer Kette und einer weißen halbkreisförmigen Schürze, wie sie manchmal Kellnerinnen tragen. Die Schürze bedeckte gerade mal Isabellas kleines Bäuchlein und ihren Venushügel.
    Sie blieb einen Augenblick vor ihm stehen, die Flasche in der rechten, die Gläser in der linken Hand. Sie starrten sich sekundenlang an, ohne etwas zu sagen. Isabella ergriff die Initiative. Sie setzte sich mit gespreizten Beinen auf seine Schenkel, reichte ihm eines der Gläser, aber er nahm ihr alles ab und stellte es auf dem Couchtisch ab.
    Marc vergrub mit einem leisen Stöhnen sein Gesicht zwischen Isabellas Brüsten. Sie legte ihre Arme um seinen Kopf, drückte ihn an sich. Verdammt, sie war weich, warm und anschmiegsam. Seine Finger streichelten über ihre Nippel, die hart und groß waren, als hätten sie auf nichts anderes gewartet. Sie fühlten sich einfach gut an. Einladend gut.
    Isabella seufzte wohlig, wand sich auf seinem Schoß, und beides blieb nicht ohne Wirkung. Es war zu verlockend. Sein Herz klopfte dumpf und fordernd.
    »Zieh dich aus. Lass uns miteinander schlafen«, bat sie seufzend.
    Sie löste sich von ihm und fingerte nach seinem Gürtel. Er merkte, wie ihre Hände vor Aufregung zitterten, aber er hielt sie in letzter Sekunde fest, gerade noch einer Stimme der Vernunft in seinem tiefsten Innersten folgend, obwohl ihm das angesichts dieser Verlockung nicht leicht fiel. Seine Stimme war belegt, als er sich mit einer Erklärung versuchte.
    »Versteh mich bitte nicht falsch. Du bist eine tolle Frau, aber – du hast es nicht verdient, dass ich dich schlecht behandle und mit deinen Gefühlen spiele. Wenn wir jetzt miteinander schlafen, dann wäre dies ein einmaliges Erlebnis. Es würde nie wieder passieren.«
    Sie schaute ihn mit einer Mischung aus Leidenschaft und Enttäuschung an.
    »Mein – mein Herz ist nicht frei, Isabella. Ich sollte jetzt wohl besser gehen.«
    Es dauerte ein wenig, ehe sie verstand und sich erhob, das Schürzchen vor ihrem Bauch glatt strich.
    »Es tut mir leid, Isabella, aber ich …«
    »Ist schon gut. Danke, dass du so ehrlich warst. Und nun geh einfach.« Tränen glitzerten in ihren Augen.

    Das Blut rauschte laut in seinen Adern. Ihr Anblick machte ihn schwindlig.
    »Hast du dein Herz bereits vergeben?« Sein eigenes Herz wurde beinahe abgedrückt aus Angst vor der Antwort, aber er musste es aus ihrem Mund hören. Die Antwort war der Schlüssel zu allem, was seine und ihre Zukunft betraf. Eine gemeinsame oder getrennte Zukunft.
    »Das, das – brauche ich Ihnen nicht sagen«, erwiderte sie mit leisem Trotz und sah ihm direkt in die Augen, suchte seinen Blick hinter der Maske.
    »Ich weiß, dass dein Herz nicht mir gehört, also sag mir, wem du es geschenkt hast.« Er bebte vor Wut und Enttäuschung.
    »Keinem«, erwiderte sie selbstsicher, was ihn noch wütender machte.
    »Du lügst.« Er packte ihre Handgelenke und schüttelte sie ungeduldig. »Sag es.«
    »Nein.« Sie spuckte ihm ins Gesicht. Nur mühsam beherrschte er sich, sie dafür zu schlagen. Seine Hände umklammerten stattdessen

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