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Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Titel: Behemoth - Im Labyrinth der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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Gyrokopter!«
    Alek blickte nach oben. Er konnte den Gyrokopter nicht sehen, aber das Dröhnen der Maschine hallte durch die Luft. Sie mussten sofort verschwinden.
    Das Taxi machte einen Schritt auf die offene Lagerhaustür zu, dann stotterte der Motor und erstarb. Klopp riss am Anlasser, doch der Motor zischte und fauchte nur wie ein frisches Holzscheit, das man aufs Feuer wirft.
    »Brüllend blöde Apparate!«, schrie Dylan.
    »Lilit, würdest du bitte?«, sagte Zaven ruhig. Das Mädchen eilte zur Steuerung eines mechanischen Arms an der Laderampe. Der erwachte zum Leben, streckte sich und zog das Taxi durch das Lagerhaustor herein.
    Hinter ihnen schloss sich das Tor, und Zaven kam herein, als die Straße draußen vor den Blicken verschwand und es im Inneren dunkel wurde.
    Alek griff nach unten und suchte nach dem Ranzen – er war noch da. Im nächsten Moment flammte ein elektrisches Licht auf.
    »Was für ein dramatischer Auftritt!«, sagte Zaven und lächelte strahlend.
    »Wird es denen niemand verraten?«, schnaufte Alek und betrachtete den Spalt unter der Tür, durch den Sonnenlicht hereinfiel.
    »Fah! Keine Sorge«, sagte Zaven. »Unsere Nachbarn sind unsere Freunde. Die haben schon größeren Lärm nicht bemerkt.« Er verneigte sich tief. »Guten Tag, Meister Klopp, Mr Bauer und Sharp. Ich heiße Sie willkommen beim Komitee für Einheit und Fortschritt.«
    Die Läufer des Komitees ragten über ihnen auf wie fünf unförmige kolossale Statuen.
    »Komische Sammlung«, sagte Bauer. »Solche Modelle habe ich noch nie gesehen.«
    »Einige von ihnen wurden im ersten Balkankrieg eingesetzt«, sagte Klopp und zeigte auf den Minotaurus. »Die waren damals schon ein bisschen aus der Mode.«
    »Krieg«, sagte Bovril und starrte von Aleks Schulter in die Höhe.
    Alek runzelte die Stirn. Als er die Läufer zum ersten Mal gesehen hatte, war er davon ausgegangen, dass die Beulen in der Panzerung von Übungskämpfen stammten. Jetzt jedoch, als die Mittagssonne in den riesigen Hof schien, gab es keinen Zweifel mehr: Diese Maschinen waren uralt. »Sie können die wieder auf Vordermann bringen, nicht?«, fragte er.
    »Vielleicht«, antwortete Klopp.
    »Fah! Zusammen bekommen wir das hin!«, verkündete Zaven. Er behandelte Klopp bereits wie den nach langer Zeit heimgekehrten Bruder. »Sie verfügen über modernes Wissen, mein Herr, aber die Fähigkeiten unserer Mechaniker wurden von Vater an den Sohn – und natürlich an die Tochter – weitergereicht!«
    »Diese Maschinen gehören bei uns zur Familie!«, fügte Lilit hinzu.
    Klopp stellte seine Werkzeugtasche ab. »Hm … Das wären dann die Großeltern, denke ich.«
    Niemand lachte über diesen Witz, nur Bovril, der nach unten kletterte und über den Hof lief, um die riesigen Stahlhufe des Minotaurus genauer zu untersuchen.
    Dylan hatte seit ihrer Ankunft schweigend und mit gekreuzten Armen dagestanden. Jetzt sagte er in stockendem Deutsch: »Wie viele sind das?«
    »Wie viele sich der Revolution angeschlossen haben?« Zaven rieb sich glücklich die Hände. »Wir sind ein halbes Dutzend in jedem Getto dieser Stadt. Insgesamt fast fünfzig; genug, um die Metallelefanten des Sultans zu besiegen. Das hätten wir schon vor sechs Jahren schaffen können, aber damals hatten wir uns noch nicht vereint.«
    »Und jetzt?«, fragte Bauer.
    »Jetzt sind wir wie eine einzige Faust!«, antwortete Zaven und demonstrierte es mit beiden Händen. »Sogar die Jungen Türken haben sich uns angeschlossen, dank der Deutschen, die hier überall herummarschieren.«
    »Und dank der Spinne, natürlich«, sagte Lilit.
    Alek blickte sie an. »Was für eine Spinne?«
    »Sollen wir sie ihnen zeigen?«, fragte Lilit, wartete die Antwort ihres Vaters jedoch nicht ab. Sie rannte zu einem großen Tor im Hof, sprang hoch und packte eine Kette, die daneben hing. Indem sie kletterte, zog ihr Gewicht die Kette nach oben und hievte das Tor auf diese Weise rumpelnd in die Höhe.
    Im Schatten dahinter stand eine riesige Maschine.
    Alek hatte keine Ahnung, wozu sie diente, doch war leicht zu erkennen, warum Lilit sie die Spinne genannt hatte. Von einem dunklen Zentrum der Maschine streckten sich acht lange Gelenkarme in alle Richtungen aus. Ein Wirrwarr von Förderbändern führte in die Mitte wie bei einer Mähdreschmaschine.
    »Ein Läufer der Botschaften wird enthüllt.«
    »Ist das so ein Läufer-Apparat?«, fragte Deryn in Englisch.
    »Sie nennen es ›die Spinne‹«, übersetzte Alek und schüttelte den

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