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Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Titel: Behemoth - Im Labyrinth der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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sein soll?«
    Dylan öffnete den Vogelkäfig und Bovril kletterte hinüber und sprang hinein. »Wir sollen auf es hören. Weil es … eben perspikuitiv ist.«
    Alek runzelte die Stirn. »Ich fürchte, das Wort übersteigt meine Sprachkenntnisse.«
    »Aye. Meine auch.« Dylan langte in den Vogelkäfig und streichelte dem Tier das Kinn. »Aber du bist ein süßer kleiner Fratz, nicht?«
    »Perspikuitiv«, wiederholte das Tier.
    Als Klopp endlich fertig war, rief Alek über die Schalttafel den Dampfaufzug. Kurze Zeit später waren die vier unten und durchquerten die Empfangshalle.
    Im Hotel herrschte rege Betriebsamkeit, und niemand achtete auf ihre Kleidung oder auf die Werkzeugtaschen, die sie trugen. Alek gab den Schlüssel an der Rezeption ab, und der Türsteher grüßte schneidig, als er ihnen die Tür aufhielt. Eins musste man Istanbul lassen: Die Menschen kümmerten sich bevorzugt um ihre eigenen Angelegenheiten.
    Draußen warteten mehrere der Skarabäus-Taxis und Alek suchte sich das größte aus. Es hatte zwei Reihen Sitze für die Fahrgäste und hinten reichte der Platz sogar für den umfangreichen Klopp. Alek stieg mit Deryn vorn ein, reichte dem Piloten ein paar Münzen und nannte ihm den Namen des Viertels, in dem Zaven wohnte.
    Der Mann nickte und damit ging es los.
    Über den Straßenlärm hinweg hörte Alek ein Knurren aus dem Vogelkäfig. Bovril imitierte den Motor des Läufers. Er beugte sich vor, um das Tier zu beruhigen, und schob den kleinen, schweren Ranzen unter den Sitz.
    »Ganz schön viele Soldaten unterwegs«, meinte Bauer. »Ist das hier üblich?«
    Alek blickte auf und runzelte die Stirn. Der Läufer schritt eine breite Allee entlang, die von hohen Bäumen gesäumt war. Auf beiden Seiten standen osmanische Soldaten in Doppelreihen. Die meisten trugen Parade-Uniformen. »So viele habe ich noch nie gesehen«, sagte er. »Vielleicht findet eine Parade statt.«
    Das Taxi kam nicht mehr so schnell voran, weil der Verkehr dichter wurde. Vor ihnen spuckte ein Frachtläufer in Gestalt eines Wasserbüffels schwarzen Rauch und Klopp machte eine abfällige Bemerkung über schlechte Wartung. Von den Motoren vor und hinter ihnen wallte heißer Dampf herüber, bis die vier in ihrer neuen Kleidung kräftig schwitzten.
    »Junger Herr«, sagte Bauer leise, »dahinten muss irgendetwas los sein.«
    Alek spähte durch die Abgaswolke des Wasserbüffels. Hundert Meter vor ihnen hielt ein Trupp Soldaten alle Fahrzeuge an, die vorbeikamen. »Eine Straßenkontrolle!«
    »Ausländer müssen sich in diesem Land mit Pässen ausweisen«, sagte Klopp leise.
    »Sollen wir aussteigen und zu Fuß weitergehen?«, fragte Alek.
    Klopp schüttelte den Kopf. »Dann werden die erst recht neugierig. Mit all den Werkzeugen … und einem Vogelkäfig , um Gottes willen.«
    »Stimmt.« Alek seufzte. »Dann sind wir also Touristen, die ihre Pässe im Hotel gelassen haben. Wenn wir damit nicht durchkommen, bestechen wir sie.«
    »Und wenn sie sich nicht bestechen lassen?«, wollte Klopp wissen.
    Alek runzelte die Stirn. Sie mussten zu viel schleppen, um davonzulaufen, und es waren zu viele Soldaten, um sich auf einen Kampf einzulassen.
    »Darf ich mal raten?«, fragte Dylan auf Englisch. »Ihr denkt darüber nach, sie zu bestechen. Darauf werden sie sich nicht einlassen. Kein Soldat lässt sich bestechen, wenn so viele Hauptleute in der Nähe stehen.«
    Alek fluchte leise. Damit hatte sein Freund recht: Überall standen Offiziere mit Federn an den Hüten.
    »Kannst du diesen Apparat lenken?«, fragte Dylan.
    Alek spähte dem Piloten über die Schulter und betrachtete die eigenartige Steuerung. »Mit sechs Beinen? Ich nicht, aber Klopp kommt mit allem zurecht.«
    Dylan grinste ihn an. »Dann braucht ihr euch doch keine Sorgen zu machen. Wenn es so weit ist, werfe ich den Piloten von seinem Platz, und du und Bauer, ihr schiebt Meister Klopp an die Schreiter!«
    »Klingt ja ganz einfach«, erwiderte Alek.
    Aber natürlich war es ganz und gar nicht einfach.
    Die nächsten fünf Minuten zogen sich quälend in die Länge. Die Schlange bewegte sich zäh wie schweres Motoröl voran, während Klopp im Flüsterton alle Katastrophen aufzählte, die eintreten könnten. Schließlich hatte der schnaufende Wasserbüffel vor ihnen die Kontrolle passiert und das Taxi rückte vor.
    Ein Soldat trat heran und betrachtete sie erstaunt. Er streckte die Hand aus und sagte etwas auf Türkisch.
    »Tut mir leid«, sagte Alek. »Leider beherrschen wir Ihre

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