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Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Titel: Behemoth - Im Labyrinth der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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Mechanistisch und bald wurden Nene und Zaven von Klopp und Bauer mit Fragen bestürmt.
    Deryn konnte die Hälfte nicht verstehen, aber es spielte kaum eine Rolle, in welcher Sprache man es ausdrückte: Diese Revolution würde am Ende sein, bevor sie richtig angefangen hätte, wenn man keine Kanonen hatte. Zaven war verrückt, falls er das nicht einsah.
    Nicht einmal Alek begriff die Wahrheit. Er redete immer davon, dass es sein Schicksal sei, diese Revolution zu unterstützen, um sich an den Deutschen zu rächen und den Krieg zu beenden. Das war der reinste Killefit, fand Deryn.
    Sie holte ihren Skizzenblock hervor und beobachtete weiter die Parade. Die Elefanten reihten sich an einem langen Pier auf und reckten die Geschütze in die Höhe, um einem Kriegsschiff Salut zu schießen …
    »Die Goeben «, flüsterte Deryn. Die neue osmanische Flagge flatterte hellrot im Wind und die Tesla-Kanone glitzerte wie ein Spinnennetz aus Stahl in der Sonne.

    Lilit hatte recht: Heute stellte der Sultan seine Macht zur Schau. Selbst wenn das Komitee irgendwie die Elefanten besiegen könnte, müssten sie sich immer noch mit den großen Geschützen der Goeben und der Breslau befassen.
    Oder auch nicht. In ungefähr einem Monat würde die Leviathan durch die Dardanellen herauffliegen und ein Tierchen führen, das nach deutschen Panzerschiffen gierte. Admiral Souchon mochte schon gegen Kraken gekämpft haben, doch bestimmt nicht gegen ein Ungeheuer wie den Behemoth . Diese Tierschöpfung sollte stark genug sein, um die neuen Kriegsschiffe des Sultans in weniger als einer halben Stunde zu versenken.
    Und das wäre doch eine brüllend gute Nacht, um eine Revolution ins Rollen zu bringen.
    Leider – und das war das Problem – durfte Deryn dem Komitee nicht verraten, was passieren würde. Wenn nur einer von denen ein Spion der Mechanisten war, könnte das für die Leviathan das Ende bedeuten. Stillschweigen zu bewahren, war Deryns Pflicht.
    Pulverdampf stob aus den Geschützläufen der Kriegselefanten und zog sich mit der Brise zu einer dunklen Wolke auseinander. Das Krachen traf Sekunden später ein wie fernes Donnergrollen. Dann erwiderten die Kanonen der Goeben den Salut, zehnmal lauter und durchdringender.
    Deryn seufzte und begann, die Szene zu zeichnen – es gab zu viele Teile in diesem Puzzle. Der Behemoth würde die Panzerschiffe vielleicht versenken, aber er konnte nicht an Land kommen und dort gegen die Elefanten des Sultans kämpfen.
    Hinter ihr wurde nun hitziger diskutiert. Zaven redete auf Mechanistisch, während Klopp mit verschränkten Armen den Kopf schüttelte.
    »Nein, nein, nein!«, sagte der Mechanikmeister immer wieder.
    Wenn es nur eine einfache Möglichkeit gäbe, hundertfünfzig Tonnen Stahl zu überwinden …
    Und dann hatte sie einen Geistesblitz.
    »Augenblick, Mr Zaven«, rief sie dazwischen. »Es ist gleichgültig, ob Ihre Läufer Kanonen haben. Das Problem können wir beheben!«
    Müde schüttelte Alek den Kopf. »Wir können nichts dagegen unternehmen. Er sagt, die Armee hat die unbeschränkte Kontrolle über Kanonen und Munition.«
    »Aye, soweit braucht man gar nicht zu gehen«, sagte Deryn. »Als der Unerschrockene gekapert wurde, hatten die Angreifer nur ein paar Stückchen Seil.«
    »Gekapert?«, fragte Nene. »Ich dachte, der Schaden, den der Unerschrockene verursacht hat, wäre auf unfähige Piloten zurückzuführen?«
    Deryn schnaubte. »Man sollte nicht alles glauben, was die Zeitungen schreiben, Ma’am.« Sie zeigte auf die gepanzerten Elefanten. »Sehen Sie, jedes Bein hat seinen eigenen Piloten. Die Angreifer haben unsere Männer mit Seilen aus den Sätteln gerissen und sind dann hinaufgestiegen. So kann man diese Metalltierchen stoppen. Man schlägt ein paar Piloten k.o. und sie bleiben einfach stehen!«
    »Das hat vielleicht beim Unerschrockenen geklappt, wo die Piloten außen und im Freien sitzen«, wandte Zaven ein. »Aber die Männer da unten sind gut geschützt.«
    Daran hatte Deryn schon gedacht. »Geschützt vor Seilen und Kugeln, mag sein. Aber sie brauchen Sehschlitze, wie bei Aleks Sturmläufer. Wenn man nun etwas Würziges in ihre Kanzel wirft?«
    »Etwas Würziges ?«, fragte Nene.
    »Aye.« Deryn grinste und wandte sich an Alek. »Habe ich dir gar nicht erzählt, wie ich den Unerschrockenen gerettet habe?«
    Alek schüttelte den Kopf.
    Deryn sammelte kurz ihre Gedanken und wusste, dass ihr jetzt die Aufmerksamkeit aller sicher war. »Es war sogar meine eigene Idee. Diese

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