Beherrsche mich - Erotischer Roman
sie sich auf dem Stuhl nach hinten lehnte. Plötzlich erhob Charles seine Teetasse, um einen Toast auszubringen.
»Ich bin ein echter Glückspilz. Es ist nicht leicht, so eine Frau wie dich zu finden. Wie wär’s, wenn wir heute zum Essen ins Eel Net gehen? Der Laden ist zwar ein bisschen rustikal, aber das Essen ist sehr gut.«
Bei Charles untergehakt marschierte Laura mit schnellen Schritten durch die hereinbrechende Dunkelheit. Sie gingen auf die Lichter eines strohgedeckten Pubs zu, der aussah, als wäre er dort gewachsen und nicht etwa irgendwann gebaut worden. Laura war nackt unter ihrem Kleid und immer noch so zufrieden mit sich selbst, dass sie ihren Po am liebsten jedem gezeigt hätte, der an ihnen vorbeiging. Und dieses Bedürfnis wiederum versetzte sie in so gute Stimmung, dass sie ein Lachen unterdrücken musste. Charles genoss ihre Stimmung und drohte ihr scherzhaft mit der Anweisung, den Rock vor den einheimischen Gästen im Pub anheben zu müssen, wenn sie nicht aufhörte zu kichern. Doch seine Warnung verhallte ungehört, denn der Gedanke war für Laura durchaus verlockend. Erst als sie die Tür erreichten, legte er ihr einen warnenden Finger auf die Lippen.
»Denk dran, kein Wort. Man kennt mich hier zwar, weiß aber nicht, was ich für Vorlieben habe. Und so soll es möglichst auch bleiben.«
»Ach, nur mal kurz hochheben, bitte.«
»Benimm dich.«
Er klopfte ihr auf den Hintern, und sie betraten einen niedrigen,
gelblich beleuchteten Raum, in dem es sehr warm und sehr laut war. Laura verzog die Nase, als sie den Biergeruch einatmete, bekam aber sofort Hunger, als sie merkte, dass es hier nicht nur nach Alkohol, sondern auch nach Steaks mit gebratenen Zwiebeln roch. Charles führte sie zur Bar, nickte dabei einigen Gästen zu, und stellte Laura zwei Anwesenden vor, die er beim Namen kannte. Sie lächelte schüchtern und war sich nur allzu bewusst, dass ihre Brüste sich unter dem Kleid sehr deutlich abzeichneten. Den männlichen Kunden schien der Anblick zu gefallen. Sie warfen ganz offene oder auch verhohlene Blicke auf ihre Brust, doch Laura empfand dabei nichts von dem üblichen Groll, die derartig ungebetene Aufmerksamkeit normalerweise bei ihr ausgelöst hätte. Nein, sie stand unter Charles’ Schutz und fühlte sich ganz sicher. Er holte Getränke und führte Laura in eine Nische, wo sie ganz und gar ungestört waren und die Speisekarte studierten. Laura nahm einen Schluck von ihrem Wein.
»Die würden mich gerne nackt sehen, hab ich Recht?«
»Das schätze ich auch. Und wieso auch nicht?«
»Ich gehöre jetzt dir. Und zwar dir ganz allein.«
»Wirklich?«
»Ja! Ich glaube nicht … ich glaube nicht, dass ich mich jemals wieder mit dem Gedanken an andere Menschen berühren werde. Nicht nach dem Rohrstock.«
»Da bin ich ganz sicher. Aber was wäre denn, wenn hier heute Abend ein - sagen wir - Striptease-Wettbewerb stattfände und ich dich auffordern würde, daran teilzunehmen.«
»Dann würde ich es tun. Aber nur für dich.«
»Das ist eine sehr gute Antwort, Laura. Wie schon erwähnt, mag die Gesellschaft körperlicher Züchtigung zwar missbilligend gegenüberstehen, aber das trifft keineswegs auf Exhibitionismus zu. Oder zumindest nicht im selben Maße. Wenn
ich dich jetzt zum Beispiel übers Knie legen würde, kämen dir sicher diverse dieser Typen zur Hilfe geeilt. Und Jack, unser Wirt, würde vielleicht sogar damit drohen, die Polizei zu rufen. Wenn ich dich allerdings dazu bringen würde, dein Abendessen mit bloßen Brüsten einzunehmen, würde er es als Scherz verstehen. Obwohl er dich natürlich früher oder später bestimmt bitten würde, deine Blöße zu bedecken.«
»Soll ich es tun?«
»Nein. Im Moment nicht. Obwohl es durchaus sein kann, dass ich Ähnliches irgendwann von dir verlangen werde. Das ist das zweite der drei großen Bs: das Bedürfnis, mir deine rückhaltlose Hingabe zu beweisen. Und ich nehme an, diesen Wunsch spürst du doch wohl in dir?!«
»Auf jeden Fall. Ich würde alles tun, was du von mir verlangst. Im vernünftigen Rahmen.«
»Nein, Laura. Du musst alles tun, was ich von dir verlange, und dich somit völlig deiner Eigenverantwortung entziehen. Du musst so viel Vertrauen in mich haben, dass du mir die Entscheidung überlässt, was der vernünftige Rahmen ist.«
»Und wenn du nun von mir verlangst, von irgendeinem Dach zu springen?«
»Das wäre nicht vernünftig.«
»Na gut, ich glaube, ich verstehe. Aber ich glaube, daran muss ich
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