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Beherrscher der Zeit

Beherrscher der Zeit

Titel: Beherrscher der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Menschen zu bemannen. Und unglücklicherweise sind die Verluste sehr hoch: einhundert Prozent der Rekruten. Jeden Tag verlieren wir etwa zwölf Meter Stadtgebiet, was bedeutet, daß Delpa schließlich fallen wird.«
    Er lächelte. Es war ein fast sanftes, zufriedenes Lächeln. Garson bemerkte erstaunt, daß Lell plötzlich bei bester Laune schien, als er sagte:
    »Sie sehen also, wie wirkungsvoll sogar eine kleine Zeitenergiebarriere schon ist. Wenn wir in zwei Jahren die große fertiggestellt haben, wird unsere gesamte Frontlinie undurchdringbar sein.
    Was Ihre Kooperations-Behauptungen betrifft, sie sind absolut wertlos. Die Menschen sind tapferer, als sie glauben, tapferer als ihre Vernunft es eigentlich zuläßt. Aber vergessen wir es für einen Augenblick. In einer Minute wird die Maschine uns die Wahrheit mitteilen.«
     

 
7.
     
    Auf den ersten Blick schien die Beobachtungsmaschine eine solide Wand nur aus flackernden Lichtern, die ruhiger zu glühen begannen, als sie Garson beobachtete. Unter dieser vielfacettigen Musterung wagte er kaum zu atmen, aber er dachte doch respektlos: Dieser schwarze Metallkasten mit seinen Lämpchen ist alles andere als beeindruckend.
    Er begann diese unwillkürliche Meinung zu analysieren. Die Maschine war zu groß und unbeweglich. Wäre sie klein und besäße sie irgendeine andere als diese Würfelform, egal wie häßlich, und bewegte sie sich oder vielmehr einzelne Teile, ganz egal wie, dann hätte sie möglicherweise den Eindruck einer abnormalen Persönlichkeit erwecken können. Aber hier gab es nichts als Myriaden von Lichtern. Während er sie noch betrachtete, begannen die Lämpchen wieder zu flackern, das heißt, alle außer einigen, die ein farbiges Muster an der rechten unteren Ecke bildeten.
    Die Tür öffnete sich hinter Garson. Dr. Lell trat in den stillen Raum. »Ich freue mich«, sagte er ruhig, »daß das Ergebnis so ausfiel. Wir sind sehr knapp an guten Assistenten. Um es Ihnen zu verdeutlichen«, fuhr er fort, als sie wieder in die Helligkeit der häßlichen Straße traten, »ich, beispielsweise, leite das Rekrutierungsbüro im zwanzigsten Jahrhundert. Aber ich halte mich dort nur auf, wenn ein Interzeitalarm mich warnt. Sonst bin ich hier mit wissenschaftlichen Arbeiten zweiten Ranges beschäftigt – die erstrangigen gestatten, verständlicherweise, aufgrund ihrer Wichtigkeit keinerlei Unterbrechung.«
    Sie hatten nun die Rückseite des gleichen riesigen Gebäudes erreicht, aus dem sie gekommen waren, und vor ihnen erstreckte sich derselbe graublaue, nun schon bekannte Korridor. Nur daß Dr. Lell jetzt die erste von mehreren nebeneinanderstehenden Türen öffnete. Er verbeugte sich höflich.
    »Nach Ihnen, Professor.«
    Garsons Faust traf den Bruchteil einer Sekunde zu spät die Stelle, wo sich das feste Kinn Lells befunden hatte.
    Sie blickten einander an. Garson hatte die Lippen zusammengepreßt, seine Gedanken überschlugen sich.
    Der Supermann sagte sanft:
    »Sie werden immer diesen einen kurzen Augenblick zu spät sein, Professor. Das ist ein Fehler, den Sie nicht beheben können. Sie wissen natürlich jetzt, daß mein kleines Gespräch nur dazu bestimmt war, dafür zu sorgen, daß Sie sich auf den Rückweg hierher ruhig verhalten und daß Sie in Wirklichkeit den Test selbstverständlich nicht bestanden haben.« Er grinste spöttisch.
    »Was Sie jedoch nicht wissen, ist, daß Sie gar nicht hätten schlechter abschneiden können. Ihr Auflehnungswert war 6, also der schlechteste; dafür wurde Ihre Intelligenz mit 1 bewertet, die beste Note. Das ist leider zu dumm, denn wir brauchen wirklich fähige Mitarbeiter. Ich bedauere ...«
    »Überlassen Sie das Bedauern mir!« unterbrach ihn Garson heftig. »Wenn ich mich recht entsinne, war es genau hier unterhalb, wo Ihre Sklaven einen Mann in die Entpersönlichungskammer stießen. Vielleicht habe ich auf dem Weg nach unten eine Chance, Sie zu überwältigen und Ihnen diese niedliche Waffe, die Sie da zwischen Ihren Fingern verstecken, aus der Hand zu schlagen.«
    Etwas in dem Lächeln des anderen hätte ihn warnen müssen. Es verriet bei näherem Hinsehen, daß Lell sich köstlich amüsierte. Nicht, daß es einen Unterschied gemacht hätte. Jedenfalls trat Garson wachsam durch die offene Tür und schritt auf die graublaue, deutlich sichtbare Treppe zu. Hinter ihm schloß die Tür sich mit eindringlicher Endgültigkeit. Und vor ihm – war die Treppe verschwunden, eine seifenblasengleich geplatzte Illusion. Wo

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