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Behzat C. - jede beruehrung hinterlaesst eine spur

Behzat C. - jede beruehrung hinterlaesst eine spur

Titel: Behzat C. - jede beruehrung hinterlaesst eine spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emrah Serbes
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Bar gelangt. Dieser Mann hat vor der Toilette Schmiere gestanden und so getan, als ob seine Freundin drin wäre… Was macht ihr überhaupt noch hier?«
    Eda antwortete in einem Ton, der sowohl heißen konnte, daß sie sich schämte, als auch, daß sie beleidigt war: »Wir waren gerade dabei, uns noch eimal die von den Spannern gemachten Videoaufnahmen anzuschauen. Auf der dritten Strecke befindet sich etwas Merkwürdiges.«
    »Was denn? Welche Strecke ist das?«
    »Viertel nach eins. Eine versehentlich gemachte Aufnahme, fünf Minuten, nachdem Betül von der Terrasse geworfen wurde. Man sieht nur die Theke, aber jemand kommt durch den Korridor im Hintergrund näher. Man kann leider nicht erkennen, wer. Wo führt dieser Korridor hin?«
    »Wohin wohl? Auf die Damentoilette natürlich. Mach mal an, ich will mir das anschauen.«
    Behzat Ç setzte sich auf den Stuhl vor dem Tisch, stützte den Kopf in die Hand und versuchte, sich zu konzentrieren. Eda ließ die Videostrecke von Anfang an ablaufen und fror das Bild an dem Punkt ein, an dem die Person zu sehen war. Er ging so nahe an den Monitor, daß man meinen könnte, er wollte seinen Kopf hineinstecken.
    »Zu klein. Man sieht nicht einmal, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt.«
    »Wir können dieses Bild vergrößern und schärfer machen lassen. Zumindest eine grobe Personenbeschreibung wird sich ergeben. Dafür müssen wir die Datei ins Foto- und Filmbüro bringen. Es könnte etwas länger dauern, da wir im Moment aufgrund der Waffengeschichte angespannte Beziehungen zum kriminaltechnischen Labor haben.«
    Behzat Ç nahm Stift und Papier.
    »Laßt uns mal ganz in Ruhe nachdenken«, sagte er. Er zeichnete eine Skizze der Videoaufnahme auf das Papier. »Diese Linie ist die Theke. Die beiden Parallelen sind der Korridor. Stimmt das so?«
    »Ja.«
    »An der Theke sitzen zwei Leute mit dem Rücken zur Kamera. Der eine von ihnen ist Yavuz, wie wir von den anderen Videostrekken her wissen. Wir wissen nicht, wer der andere ist. Eine ziemlich kleine Person. Er hat sich später neben Yavuz gesetzt. Das andere Ende des Korridors führt zur Damentoilette und zum Getränkelager. Da die Herrentoilette sich auf der anderen Seite befindet, kommt die Person auf dem Video entweder von der Damentoilette oder vom Getränkelager. Von beiden Punkten aus gelangt man auf die Terrasse. Um genau viertel nach eins, also fünf Minuten nach dem Todesfall, kommt jemand aus dieser Richtung. Was liegt da nahe?«
    »Entweder ist es die Person, die Betül hinabgestoßen hat und jetzt zurückkehrt…«
    »Oder der Mann, der vor der Toilette Schmiere gestanden hat. Wunderbar. Gib mir die CD.«
    Er nahm die CD und rannte aus dem Büro. Er hörte nicht, daß jemand ihm nachrief: »Wohin willst du?« Im gleichen Tempo rannte er ins kriminaltechnische Labor, ignorierte ein paar Kollegen, die ihn grüßten und platzte in Receps Zimmer. Es war leer. Er fragte bei den Kollegen nebenan. Sie wußten nicht, wo er war. Als er sah, daß Recep am anderen Ende des Flurs aus dem Zimmer seines Chefs kam, pochte sein Herz wie wild. Recep verbarg nicht, wie niedergeschlagen er war: »Danke«, sagte er. »Deinetwegen habe ich jetzt ein Disziplinarverfahren am Hals. Möchtest du meine Stellungnahme lesen?«
    »Mach dir nichts draus, da passiert nichts.«
    »Hast du ’ne Ahnung.«
    Recep schnalzte wütend mit der Zunge und ging weiter. Behzat Ç folgte ihm wie ein Schatten. Sie blieben in einer toten Ecke am Ende des Ganges stehen und schauten auf die leeren Eimer, Äxte und Schüreisen, die dort für den Brandfall aufbewahrt wurden.
    »Gib mir mal eine 216. Ich würde gern mit dem Rauchen anfangen«, sagte Recep. Während er den Rauch der Zigarette herausblies, fragte er: »Was willst du denn jetzt schon wieder?«
    »Auf dieser CD gibt es ein Bild, das ich gern schärfer hätte. Es muß mindestens für eine Personenbeschreibung taugen.«
    »Das ist nicht meine Aufgabe. Geh zum Foto- und Filmbüro.«
    »Wir brauchen es sofort. Die halten uns doch nur hin. Antragsform A, B, C, unendlich hoher Verwaltungsaufwand, und dann dauert es eine Woche. Bring es bitte hin, damit wir es morgen bekommen.«
    »Gut, dann komm mit«, sagte Recep. Behzat Ç freute sich wie ein Kind. Der Kollege am Computer im Foto- und Filmbüro war zunächst etwas abweisend, nahm aber letztendlich die CD entgegen und versprach, das Bild in zwei Tagen abzuliefern.
    Als sie aus dem Labor kamen, hakte sich Recep bei Behzat Ç unter und sagte:

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