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Behzat C. - jede beruehrung hinterlaesst eine spur

Behzat C. - jede beruehrung hinterlaesst eine spur

Titel: Behzat C. - jede beruehrung hinterlaesst eine spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emrah Serbes
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abgehauen?«
    Fedai antwortete: »Herr Kommissar, der da hat gesagt…«
    Behzat Ç ging mit drohendem Zeigefinger auf Fedai zu: »Jetzt ist aber mal Schluß mit eurem Der-da-hat-gesagt. Benehmt euch doch einmal wie Männer und sagt: Wir haben das und das gemacht.«
    »Herr Kommissar, also der hat, ich meine, wir haben, als das Mädchen Selbstmord gemacht hat, da dachten wir, ach du Scheiße. Und uns war doch so kalt. Da sind wir in die Kneipe nebenan gegangen und haben die Kassette versteckt. Am nächsten Tag haben wir sie geholt und uns angehört, und da hat der da gesagt, also, wir haben gesagt, da geht doch irgendwas voll Krasses ab.«
    »Da habt ihr euch gedacht, jetzt erpressen wir mal den Dozenten, und statt tausend Lira holen wir fünftausend aus ihm heraus, wo wir schon mal dabei sind. Aber ich hatte euch gesagt, ihr sollt innerhalb von drei Tagen wiederkommen. Warum habt ihr das nicht gemacht?«
    »Also, wir haben uns gedacht, wir ziehen erstmal die Sache mit der Kassette durch und dann gehen wir zur Kripo.«
    »Wie habt ihr Vahap Hoca kennengelernt?«
    »Also ein Freund von uns, ein ganz toller, älterer Herr, der Recep… der hat gesagt, da ist so ein Dozent. Irgendeine Tusse hat eine Kassette aufgenommen und erpreßt ihn, trefft euch mal mit dem und macht das für ihn, aus Nächstenliebe.«
    »An welchem Tag?«
    »Genau an Neujahr. An dem Tag war die Tusse bei dem Dozenten und hat die Kassette aufgenommen. Unser Freund, der Recep, ist ihr hinterher und hat gesehen, wie sie in eine Bar rein ist. Dann hat der Hoca uns angerufen und gesagt, tut mir den Gefallen, laßt uns das heute nacht erledigen. Dann hat er uns zweihundertfünfzig Lira gegeben und gesagt, davon könnt ihr was essen und trinken, und die tausend Lira kriegt ihr extra, geht jetzt da hin und holt mir Kassette. Hat er gesagt.«
    »Wie seid ihr Mannsbilder überhaupt in die Bar gekommen?«
    »Der Recep uns seine Perle mitgegeben, die Hülya. Mit der sind wir zusammen da rein.«
    »Wie habt ihr die Kassette aus der Tasche geklaut?«
    »Der da hat ganz schlanke Finger. Mit zwei Fingern hat er die aus der Tasche gezogen, in der Bar war sowieso voll das Gedränge.«
    »Stimmt ja gar nicht, Herr Kommissar«, wollte Kısmet die Anschuldigung von sich weisen. Doch Behzat Ç hatte bereits bemerkt, daß er, wie viele Taschendiebe, Zeige- und Mittelfinger aneinandergepreßt hielt.
    »Halt’s Maul, du Dieb. Du hast hier nur auf Fragen zu antworten.« Er wandte sich wieder an Fedai: »Um wieviel Uhr hat er die Kassette gestohlen?«
    »So um elf oder zwölf. Ich weiß es nicht so genau, wir haben ja auch was getrunken.«
    »Warum habt ihr die Bar nicht verlassen, als ihr die Kassette hattet?«
    »Das war mehr meine Schuld. Es war ganz cool da, voll die heftigen Weiber, da dachten wir, ey, ein Bier trinken wir aber noch, und dann noch eins, plötzlich war es voll spät, und dann ist diese Sache passiert und die Polizei ist gekommen.«
    »Was war mit der Frau, die bei euch war?«
    »Die ist schon früher gegangen, die hatte noch was vor.«
    »Wie seid ihr der Polizei entwischt und in die Kneipe nebenan gekommen?«
    Kısmet schlug Fedai auf die Schulter.
    »Der Penner hier ist voll winzig, sieht man ja. Ich hab ihm die Kassette gegeben und gesagt, mach dich mal langsam aus’m Staub, da vorne ist doch die Kneipe, wo wir öfters hingehen, laß uns da treffen. Wir waren ja so dreißig Leute aus der Bar und mußten alle in der Ecke stehen, nur ein Beamter hat uns bewacht und der war halt mit den anderen beschäftigt.«
    »Wie bist du entwischt?«
    »Da war auf einmal so’n Streit. Ein Fettsack hat den Polizisten voll angeschrien, und als die sich gefetzt haben, bin ich schnell weg und in die Kneipe. Nach einer Stunde kam so’n Typ zu uns, der sah aus wie’n Gespenst, so, krass dünn und voll das weiße Gesicht, war aber voll nett. Mit dem haben wir ein Bierchen getrunken, aber der war wohl auch von der Polizei, der hat uns dann hierher gebracht. Den Rest wissen Sie ja.«
    »Habt ihr denn gar nicht darüber nachgedacht, daß wir eure Personalausweise hatten und euch verdächtigen könnten?«
    »Doch klar, aber wenn Sie die Kassette gefunden hätten, wär es ja noch heftiger gekommen.« Fedai schlug Kısmet wieder auf die Schulter. »Der da sieht sowieso voll beschränkt aus. Da hab ich gedacht, wenn wir sagen, uns war voll kalt und wir sind uns aufwärmen gegangen, glauben die uns das bestimmt.«
    »Eine tolle Geschichte. Wenn ihr mir jetzt noch verratet, wie

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