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Bei Dir bin ich geborgen

Bei Dir bin ich geborgen

Titel: Bei Dir bin ich geborgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Kay
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sie hatte es auch gewollt. Sehr sogar. So viel also, was vernünftige Entscheidungen betrifft, dachte sie wehmütig. Es war kaum eine Woche her, dass sie beschlossen hatte, mit Dan O’Neill nur befreundet zu sein. Und jetzt dachte sie schon an einen Kuss.
    Und was wäre geschehen, wenn er sie geküsst hätte? Was hätte sie getan? Sie fürchtete, sie hätte den Kuss erwidert, denn sie konnte ihre Gefühle noch nie gut verleugnen.
    Wenn sie sich nicht beherrschen konnte, wäre es wohl das Beste, ihn nicht mehr zu sehen. Bei der Aussicht zog sich ihr das Herz zusammen.
    Sei ehrlich zu dir selbst, Glynnis. Du willst ihn doch nicht aus deinem Leben verbannen. Aber dann sei diesmal wenigstens nicht so impulsiv! Denk nach!
    Und dennoch… was, wenn sie, Gregg und Sabrina sich täuschten, was Dans Interesse an ihr anging? Vielleicht missdeuteten sie sein Verhalten, und Dan wollte bloß nett sein. Nach dem, was er für sie getan hatte, wäre es gemein von ihr, seine Freundschaft abzuweisen.
    Gut, dann musste sie eben einen Mittelweg finden. Dan sollte wissen, dass sie seine Freundschaft schätzte, aber wenn sich herausstellen sollte, dass er tatsächlich mehr wollte, würde sie ihn so schonend wie möglich abweisen, um diese Freundschaft nicht zu gefährden.
    Ein guter Plan? Sie wusste es nicht. Denn wenn es wirklich so weit kommen sollte, wäre sie vielleicht nicht stark genug, um Nein zu sagen.
    Als fast eine Woche vergangen war, ohne dass Glynnis von Dan gehört hatte, versuchte sie sich einzureden, dass sie froh darüber war. So war es vielleicht doch am besten.
    Natürlich. Warum nur dachte sie dann jede Stunde an ihn?
    Heute war Silvester, und Sabrina hatte Glynnis eingeladen, den Abend mit ihr und Gregg im Restaurant zu verbringen und die Kinder bei ihnen unterzubringen.
    Als Glynnis nachmittags vor dem Kleiderschrank stand und überlegte, was sie anziehen sollte, klingelte das Telefon.
    „Glynnis? Hi, ich bin’s, Dan.“
    Ihr Herz machte einen verräterischen Satz. „Hi!“
    „Eigentlich wollte ich Sie schon die ganze Zeit anrufen, aber hier auf der Station ist zurzeit ziemlich viel los. Einige Jungs sind im Urlaub, und ich habe ein paar Schichten zusätzlich übernehmen müssen.“
    „Sie Armer, und das an Weihnachten!“
    „Ach, halb so schlimm. Ich habe keine Familie wie die meisten Kollegen, daher macht es mir nicht viel aus. Außerdem bekomme ich die Überstunden bezahlt.
    Aber warum ich anrufe: Haben Sie morgen schon etwas vor?“
    „Morgen?“
    „Tagsüber. Heute früh war ich am Whitney Pond, um zu sehen, ob er schon zugefroren ist. Man kann dort jetzt Eis laufen, es waren ein paar Kinder da. Ich dachte, vielleicht hätten Sie und die Kinder Lust hinzugehen?“ Überleg dir eine Ausredet Erzähl ihm einfach irgendeine Geschichtet Sag, dass Olivia eine Erkältung hat und nicht nach draußen darf! „Das hört sich toll an.

    Sicher, wir hätten große Lust.“
    „Schön. Wie wär’s, wenn ich Sie gegen ein Uhr abhole?“
    „Super! Wir warten auf Sie.“
    Super?
    Als sie aufgelegt hatte, ließ Glynnis sich aufs Bett sinken. Was war nur mit ihr los? Konnte sie sich nicht an ihre Vorsätze halten? Aber andererseits, was war verkehrt daran, nachmittags mit Dan und den Kindern zum Schlittschuhlaufen zu gehen? Was war unverfänglicher als ein Treffen am Nachmittag? So konnte sie mit Dan etwas Zeit verbringen und gleichzeitig die Grenzen der Freundschaft wahren. Außerdem würden die Kinder begeistert sein. Sie liebten Eislaufen, und beide waren verrückt nach Dan. Ja, sie machte es auch wegen der Kinder.
    Mhm. Das kannst du deiner Großmutter erzählen.
    Glynnis schob ihr schlechtes Gewissen beiseite. Sie konnte es kaum erwarten, Livvy und Michael von ihrer Verabredung zum Eislaufen zu erzählen. Doch als sie vor dem Spielzimmer stand, hielt sie inne. Vielleicht war es doch keine so gute Idee, ihnen jetzt schon davon zu erzählen. Wie sie die Kinder kannte, würden sie in Sabrinas Gegenwart bestimmt etwas ausplaudern. Und das war das Letzte, was Glynnis brauchen konnte. Ach, wirklich?

7. KAPITEL
    Dan brauchte eine Weile, um seine Beine zu sortieren. Im Vergleich zu ihm und Livvy wirkten Glynnis und Michael wie Eislaufprofis. Und Livvy stand jedes Mal sofort wieder auf, wenn sie hinfiel, als wäre nichts passiert. Und dabei fiel sie ständig hin.
    Dan hingegen wünschte sich schon bei seinem zweiten Sturz, er könnte sich einfach auf eine Bank setzen. Aber andererseits wollte er sich nicht von Livvy

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