Bei dir kann ich nicht Nein sagen (Bianca) (German Edition)
schmiegte sich an ihn. „Erzähl mir mehr von deiner Familie.“
Einen Augenblick lang dachte sie, dass Jake sie nicht gehört hatte. Doch dann räusperte er sich, bevor er antwortete. „Meine Mom und mein Dad haben nie geheiratet. Ich glaube, er hatte schon eine Frau. Aber das hat Mom nie zugegeben. Ich habe ihn nie kennengelernt. Also ist das vermutlich egal. Als ich den Bonus für meinen ersten Vertrag ausgezahlt bekommen habe, da habe ich ihr ein Haus gekauft. Ich kann ihr nie genug für alles danken, was sie für mich getan hat. Jetzt sorge ich dafür, dass sie nie wieder arbeiten muss. Es sei denn, sie möchte das.“
„Und Tante Pallie?“
„Tante Pallie hat auf uns aufgepasst, während Mom gearbeitet hat. Wie schon gesagt, sie hat dafür gesorgt, dass wir nie in richtige Schwierigkeiten geraten sind.“
„Du hast ihr den Trailer und das Auto gekauft, oder?“
Jake lächelte. „Ja, habe ich. Ich wollte ihr ein Haus kaufen. Aber sie hat sich geweigert, umzuziehen. Hat gesagt, es gefällt ihr da, wo sie ist.“
„Das kann ich mir lebhaft vorstellen.“ CiCi dachte an die resolute alte Dame, die sich Straßengangs entgegenstellte, um „ihre“ Kinder zu beschützen.
Jake hatte so viel erlebt, seine Vergangenheit wog schwer. Und seine Gegenwart war so ungefähr das Gegenteil davon. Das machte ihn zu einer faszinierenden Persönlichkeit. Ganz egal, was sie am Anfang über ihn gedacht hatte, jetzt war CiCi fest entschlossen, diesen Mann wirklich kennenzulernen.
Der nächste Mittwoch war ein für Texas typischer Sommertag – heiß, sonnig und so schwül, dass man die Luft beinahe auswringen konnte. CiCi saß auf der Bank unten am Fluss und dachte über die Ereignisse der letzten Tage nach.
Hätte Jake sie seinen ältesten Freunden vorgestellt, wenn er nicht mehr für sie empfand? Wahrscheinlich nicht – nein, auf keinen Fall. Wie er sich in der Öffentlichkeit gab – der unbeschwerte, begehrte Junggeselle –, das war nur eine Maske, hinter der sich der echte Jake Culpepper versteckte. Das wusste sie inzwischen. Sein wahres Gesicht zeigte Jake nur selten. Aber genau das war der Mann, den sie liebte – ein Mann, der sich um alte Damen kümmerte und zu seinen Freunden stand.
Und am Allerwichtigsten: Er war überhaupt nicht wie ihr Exmann.
In ein paar Tagen war das Camp vorbei. Ob das mit ihr und Jake weitergehen würde, wenn sie erst wieder in Houston waren? Sie hatten eine wunderschöne Sommerromanze genossen. Aber konnte sich mehr daraus entwickeln?
Über all das grübelte CiCi nach, als Jake sich zu ihr setzte.
„Woran denkst du?“ Er streichelte ihr mit einem Finger über den entblößten Arm.
„Ich habe an unseren Ausflug gedacht.“
„Das ist gut.“ Er schenkte ihr ein selbstsicheres Lächeln, das ihr den Atem nahm. „Und, was hältst du davon?“ Er zog sie auf seinen Schoß und machte sich daran, sie langsam und sinnlich und einfach himmlisch zu küssen.
„Hmm.“ CiCi konnte nicht mehr klar denken. Eine mehrsilbige Antwort war da einfach nicht drin. Auch wenn sie das noch so ungerne zugab, sie war so verliebt in ihn, dass sie manchmal kaum Luft bekam.
9. KAPITEL
Drei Tage nach ihrer Rückkehr nach Houston hatte CiCi immer noch nichts von Jake gehört. Ihr Vater hatte zwar gesagt, dass das Team ihn auf Trab hielt, aber trotzdem. Die Jungs konnten doch nicht vierundzwanzig Stunden am Tag trainieren. Wenn er sie nicht anrief, musste sie eben die Initiative ergreifen.
Aber es war nicht so einfach, Jake ans Telefon zu bekommen. Er war nicht zu Hause und auf dem Handy war er auch nicht zu erreichen. Also hinterließ sie ihm überall eine Nachricht. Doch erst nachdem sie schon im Bett war, kam endlich der ersehnte Anruf.
„Tut mir leid, dass ich mich noch nicht bei dir gemeldet habe“, sagte er. „Aber hier herrscht das reinste Chaos. Gehst du morgen Abend mit mir essen? Danach können wir dann zu mir fahren.“
Sein Vorschlag erinnerte CiCi daran, dass sie viel zu alt war, um noch bei den Eltern zu wohnen. Es war höchste Zeit, sich wieder eine eigene Bleibe zu suchen.
Nachdem er CiCi am nächsten Abend abgeholt hatte, raste Jake nur so zu seinem Apartment. Auf dem Weg zu seinem Parkplatz in der Tiefgarage hinterließ er wahrscheinlich Reifenspuren auf allen Rampen.
„Ich habe gedacht, wir gehen essen“, scherzte CiCi.
„Das Restaurant, das ich im Sinn habe, liefert frei Haus“, erklärte Jake und drängte CiCi zum Aufzug.
Sein Luxusapartment mit Blick auf die
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