Bei Landung Liebe
macht dir nichts aus, wenn ich dich schon wieder Steve und Linda überlasse“, antwortete er und sah mich mit seinen fantastischen blauen Augen an.
„Du denkst wohl, sie hätte es nicht gut bei uns?“ warf Linda lächelnd ein und musterte Ryan. Enttäuschung machte sich in mir breit. Ich hatte Ryan gerne um mich und irgendwie hatte ich ihn heute schon den ganzen Tag vermisst.
„Was hast du denn vor?“, bohrte ich vorsichtig nach und gab mir Mühe so unbekümmert wie möglich zu klingen.
„Ich treffe mich mit ein paar von meinen Freunden hier. Alles Jungs die nur Blödsinn im Kopf haben. Das würde dir sicherlich keinen Spaß machen.“
„Männersachen. Verstehe“, erwiderte ich und versuchte zu lächeln. Steve und Linda hatten sich heute während des Ausflugs so lieb um mich gekümmert, da wollte ich nicht undankbar erscheinen, indem ich zugab, dass ich lieber mit Ryan zusammen unterwegs gewesen wäre. Er sah mir immer noch in die Augen und dieser eindringliche Blick zwang mich dazu, nichts weiter zu erwidern. Ich konzentrierte mich wieder auf die Kartoffeln und hörte, wie Ryan die Küche verließ und nach oben ging. Linda schlug vor, morgen das Miami Seaquarium anzusehen und anschließend noch einen Abstecher ins Hofbräuhaus zu machen.
„Hier gibt es ein Hofbräuhaus ?“, fragte ich ungläubig. Wahrscheinlich hätte es nicht geschadet, wenn ich mir vor der Reise, etwas Information im Internet oder einem Reiseführer besorgt hätte. Peinlich, wie wenig ich über Miami wusste. Linda lachte.
„Hier gibt es fast nichts, was es nicht gibt. Du bist in Amerika. Wir können natürlich auch ins Hard Rock Cafe gehen, wenn dir das lieber ist.“
„Ehrlich gesagt würde ich mir beides gerne ansehen.“
„Ich schlage vor wir gehen erst ins Seaquarium und entscheiden dann, was wir noch machen. Wir müssen uns nicht an einen Plan halten.“
Schweigend arbeitete ich weiter, während Linda das Geschirr vom Morgen abspülte. Meine Gedanken wanderten, wie in letzter Zeit so oft, zu Ryan. Ich fragte mich, warum er uns auf die Ausflüge nicht begleitete. Eigentlich hatte ich erwartet, dass er etwas Zeit mit seinem Vater verbringen wollen würde. Und mit mir. Ich wusste gar nicht, was er heute den ganzen Tag gemacht hatte. Aber wenn es wirklich wegen Steves Geburtstag war, wollte er seine Überraschung womöglich so geheim wie möglich halten.
Als ich fertig war mit schälen, schnitt ich alle Kartoffeln in feine Scheiben und ordnete sie in einer Auflaufschale an. Linda scheuchte mich anschließend lachend aus der Küche und meinte, für einen Gast hätte ich schon viel zu viel getan. Aber ich half ihr gerne. Da ich nicht wusste, was ich sonst tun sollte, bis das Abendessen fertig war, ging ich duschen.
Am nächsten Morgen musste ich nicht so früh aufstehen wie gestern, aber trotzdem war ich schon wieder vor dem Klingeln des Weckers wach. Ich schaltete den Alarm aus und blieb noch einen Moment in dem wundervollen kuscheligen Bett liegen. Eine Weile später stand Ryan auf. Ich riskierte einen Blick und sah, wie er nur mit Boxershorts bekleidet ins Bad ging. Was für ein Anblick am frühen Morgen. Daran könnte man sich glatt gewöhnen, dachte ich und lächelte in mich hinein. Als ich hörte, wie im Badezimmer das Wasser angestellt wurde, schlüpfte ich aus dem Bett und zog mein T-Shirt aus, das ich zum Schlafen getragen hatte. Nur im Slip bekleidet suchte ich in der Kommode nach einem BH, als die Badtür plötzlich aufging und Ryan wieder herauskam. Verlegen versuchte ich, meine Blöße zu bedecken.
„Oh … guten Morgen“, murmelte er und sah mich ungeniert an.
„Guten Morgen“, stotterte ich.
Musste er mich so ansehen? Wir standen uns, beide nur in Unterhosen, gegenüber und der Einzige, der sich davon peinlich berührt zeigte, war ich. Ryan schien es gar nicht zu stören. Ich drehte mich um und öffnete den Wandschrank, krampfhaft darum bemüht, Ryan nur meinen Rücken zu zeigen. Hastig zog ich ein Top hervor und schlüpfte hinein. Ich hörte, wie er zu seinen Sachen ging und in seiner Tasche kramte. Schließlich zwinkerte er mir verschmitzt zu und verschwand wieder im Bad. Bevor wir aufbrachen, saßen wir zu fünft am Frühstückstisch. Greg teilte uns mit, dass er uns nicht begleiten würde, da er sich um einen Defekt an dem Grill kümmern wollte. Ryan wünschte mir viel Spaß, bevor er sich in Lindas Auto schwang und davonfuhr.
Unser Ausflug war wirklich toll. Am besten gefiel es mir im Miami
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