Bei Landung Liebe
Seaquarium, wo wir fast den ganzen Tag verbrachten. Neugierig bestaunte ich die Salzwasseraquarien mit den vielen bunten, tropischen Fischen. Linda und ich lachten, als Steve bei einer Show von Lolita , dem Killerwal, komplett von oben bis unten nass gespritzt wurde. Er wollte unbedingt in die erste Reihe, aber Linda bestand darauf, dass wir beide etwas weiter hinten Platz nahmen. Im Anschluss aßen wir im Hard Rock Cafe zu Abend und ich kaufte mir dort ein T-Shirt als Souvenir.
Am Mittwoch entschlossen wir uns dazu, einen Ausflug auf die Florida Keys zu unternehmen. Wir fuhren in Lindas Wagen auf dem Highway 1 in Richtung Süden. Ryan nahm neben mir auf dem Rücksitz Platz und fungierte als mein Reiseführer. Erstaunlich, was er alles wusste. Er erklärte mir, dass die Keys einst aus einem Korallenriff entstanden. Die Mangrovenwälder, die darauf gewachsen waren, sorgten dafür, dass sich Erde und Sand sammeln konnten. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Keys durch den Bau einer Eisenbahnlinie für die moderne Zivilisation erreichbar. Diese wurde jedoch einige Jahre darauf durch einen verheerenden Hurrikan zerstört. Schließlich wurde die Strecke durch den Staat zu einem Highway ausgebaut, den man auch den Overseas Highway nannte.
Den ersten Zwischenstopp legten wir in Key Largo ein. Auch hierzu wusste Ryan einiges zu berichten. Zum Beispiel war hier ein Film mit Humphrey Bogart gedreht worden. Das Originalboot aus dem Film, die „ African Queen “ lag dort sogar noch vor Anker und konnte besichtigt werden. Wir entschieden uns aber dazu, das Dolphin Cove Research Center zu besuchen. Auf einer Bootsfahrt durch die eingezäunte Salzwasserlagune wurden uns die Lebensbedingungen der Delfine erläutert. Ich wäre unglaublich gerne mit den Delfinen geschwommen, doch leider brauchte man hierzu eine Voranmeldung, die ich nicht hatte. Als ich allerdings die Preise sah, wusste ich auch, dass das mein Reisebudget endgültig sprengen würde. Wir fuhren schließlich weiter auf die Insel Islamorada , die wir gegen Mittag erreichten. Ryan erklärte mir, dass die Insel besonders bei Anglern und Tauchern beliebt sei. Der Golfstrom, der hier besonders nah vorbeifloss, sorgte für ungewöhnlich große Exemplare bei den Fischen. Wir suchten uns einen Platz in einem Restaurant, zu dem auch ein Fischmarkt gehörte, und aßen zu Mittag. Mit Glück ergatterten wir einen Platz im Freien und wir konnten während des Essens auf den vor uns liegenden Hafen sehen. Es war einfach traumhaft. Das Essen schmeckte hervorragend und an der malerischen Kulisse konnte ich mich kaum sattsehen.
Schließlich fuhren wir wieder in Richtung Norden, zurück nach Miami. Wir stoppten nochmals in Key Largo und besuchten, das Maritime Museum of the Florida Keys. Dort waren Schätze aus Wracks ausgestellt und man wurde umfangreich über die Forschungs- und Bergungsmethoden informiert. Den Eintritt von fünf Dollar bezahlten Steve und Linda wieder für mich, obwohl ich dagegen protestierte.
Nach dem Abendessen blieben wir noch einen Moment zu fünft am Esstisch sitzen. Es wurde wieder über die Party, die am Freitag stattfand, diskutiert. Soweit ich es verstand, ging es wohl darum, wo was aufgebaut werden sollte. Linda wollte eine Bowle machen und Ryan wurde aufgetragen, sich um die Musikanlage zu kümmern. Greg und Steve diskutierten immer noch, wer die besseren Steaks grillen konnte.
„Kommst du mit raus?“, fragte Ryan mich.
Sein Angebot kam mir sehr entgegen, da ich immer noch Schwierigkeiten hatte, den Gesprächen zu folgen. Immer wieder waren mir einige Wörter völlig unbekannt und es strengte sehr an, hier am Tisch zu sitzen und nur zuzuhören.
„Klar, gerne.“
Er ging nach hinten auf die Veranda und ließ sich auf der hölzernen Hollywoodschaukel nieder, die dort mit dicken Ketten, an den Balken der Überdachung befestigt war. Ich setze mich neben ihn und eine Weile schwiegen wir, während das Gespräch in der Küche immer lauter wurde. Greg und Steve lachten auf und kurz darauf hörte man Linda schimpfen. Diese familiäre Atmosphäre, die hier alle verströmten, gab mir das Gefühl, dazuzugehören. Alle verhielten sich so natürlich und freundlich mir gegenüber, dass ich mir schon fast gar nicht mehr wie ein Gast vorkam.
Ryan löste die Schaukel aus ihrer Verankerung und begann uns leicht vor und zurückzuwiegen. Ich hörte eine Angel quietschen, lehnte mich zurück und schloss die Augen.
„Und hast du bereut, mit mir
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