Bei Landung Liebe
keine Zeit gefunden, um zu duschen. Ryans verschwitztes T-Shirt klebte an seinem Rücken und auch auf Greg und Steves Kleidung zeichneten sich nach der Anstrengung des Tages Schweißflecken ab. Schnell ging ich wieder in die Küche, um bei den letzten Vorbereitungen zu helfen. Ich musste weiter vermeiden, Ryan alleine zu begegnen. Linda schob gerade einige Stangen Weißbrot in den vorgeheizten Ofen.
„Isa, du kommst gerade richtig. Würdest du die Brote in zehn Minuten aus dem Ofen nehmen? Dann kann ich mich auch noch umziehen und duschen.“
„Gerne Linda. Geh ruhig.“
Sie drückte mir die Topflappen in die Hand und verließ die Küche. Ich beobachtete durch das Fenster, wie die ersten Gäste eintrudelten. Offenbar waren viele davon aus der Nachbarschaft, da sie ohne Auto kamen.
Die meisten waren in Steves und Lindas Alter. Aber vielleicht würden auch welche von Ryans Freunden hier auftauchen. Hoffentlich nicht auch seine Freundin. Das würde ich nicht überleben. Ich hatte mir so viele Hoffnungen gemacht und wurde bitter enttäuscht.
Ich nahm die Brote aus dem Ofen und legte sie in die kleinen geflochtenen Körbe, die Linda bereitgestellt hatte. Steve tauchte mit einigen seiner Gäste auf und sie halfen, die vorbereiteten Speisen in den Garten zu tragen. Greg konnte sich wohl doch durchsetzten, was das Grillen betraf, denn nun stand er mit einer „Kiss the Cook“-Schürze draußen und war damit beschäftigt, die Massen an Fleisch zu braten.
Mein Magen knurrte und ich ging raus, um mir etwas zu essen zu holen. Alles schmeckte fantastisch. Es gab so viel Verschiedenes, dass ich gar nicht alles probieren konnte.
Nachdem die meisten der Gäste schon gegessen hatten, sah ich in der Küche nach, ob ich etwas helfen konnte, aber Linda scheuchte mich sofort wieder aus dem Haus. Ich versuchte, mich möglichst im Hintergrund zu bewegen, damit ich Ryan zwischen den all den Leuten beobachten konnte. Seit einer Weile stand er auf der Veranda und unterhielt sich mit einem Mann, den ich auf dasselbe Alter schätzte.
Die Zeit verging wie im Flug und immer mehr der Gäste verabschiedeten sich. Damit wurde es immer schwieriger, mich vor Ryan zu verstecken. Ich konnte ihm unmöglich in die Augen sehen. Heimlich hielt ich Ausschau nach der Frau, mit der ich ihn gestern gesehen hatte. Bisher war sie nicht aufgetaucht.
Ich goss mir am Getränkestand etwas von Lindas Bowle in einen Plastikbecher und ging zu der kleinen Bank, die im Dunkeln zwischen den Bäumen stand. Keine Wolke war am Himmel zu sehen und ich versuchte, die Sterne auszumachen. Ein paar Einzelne konnte ich entdecken und auch der Mond strahlte hell auf uns herab. Mein Blick schweifte wieder durch die immer dünner werdende Menge und ich hielt dabei Ausschau nach Ryan. Gerade eben war er noch auf der Veranda gestanden. Linda und Steve tanzten eng umschlungen auf der Ecke des Rasens, die als Tanzfläche ausgewiesen war. Beide lachten und waren bester Laune. Sie wirkten sehr glücklich. Plötzlich wurde ich von hinten am Arm festgehalten.
„Warum gehst du mir aus dem Weg?“, zischte Ryan. Sein Mund war nur wenige Zentimeter von meinem Ohr entfernt und ich konnte seinen warmen Atem auf meiner Haut spüren. Er nahm mir meinen Becher aus der Hand und stellte ihn auf den kleinen Tisch, der neben der Bank stand.
„Ich geh dir nicht aus dem Weg“, fauchte ich.
„Ach ja? Denkst du, es wäre mir nicht aufgefallen?“
Ich beschloss, dass es besser war, nicht zu antworten. Sollte er doch denken, was er wollte.
„Komm, ich möchte dir jemanden vorstellen.“
„Ich kann nicht, ich wollte gerade tanzen gehen.“ Erfolglos versuchte ich, meinen Arm aus seinem eisernen Griff zu bekommen.
„Dauert nicht lange. Dann kannst du tanzen, solange du willst.“
Er zog mich durch die noch anwesenden Gäste ums Haus. Wir durchquerten den Vorgarten zielstrebig in Richtung Gehweg, an dem mehrere Autos parkten. Wo wollte er denn mit mir hin? Wir näherten uns einem etwas älteren Kleinwagen, der unter einem Baum parkte, als jemand ausstieg.
Wegen der Dunkelheit konnte ich zuerst nicht viel erkennen, aber schließlich konnte ich die Silhouette einer Frau ausmachen, die hastig an einer Zigarette zog. Die Glut leuchtete kurz auf und ich erkannte grob die Züge ihres Gesichts. Das war doch die Frau, die ich gestern mit Ryan gesehen hatte?!
Ich versuchte ruhig zu bleiben, um mich auf das vorzubereiten, was nun folgen würde. Nämlich, dass Ryan mir das Herz brach. Konnte man
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