Bei Landung Liebe

nur möglich zu machen, schlich ich mich auf Zehenspitzen in die Küche. Linda saß bereits am Tisch und trank eine Tasse Kaffee. Greg und Steve entdeckte ich nicht.
    „Guten Morgen“, begrüßte sie mich freundlich.
    „Geht es dir wieder besser?“
    „Oh … äh, ja. Danke“, stotterte ich. Auf diese Frage war ich nicht gefasst gewesen.
    „Ich hatte nur Kopfschmerzen gestern.“
    Ich goss mir eine große Tasse Kaffee ein und setzte mich zu ihr an den Tisch. Einige Blätter und Kochbücher lagen ausgebreitet vor ihr.
    „Kann ich dir heute behilflich sein?“
    „Sehr gerne, aber ich schaff das auch alleine.“
    „Ich würde dir gerne helfen“, versicherte ich ihr. Solange ich etwas tun konnte, musste ich nicht mit Ryan reden. Außerdem würde ich dabei nicht die ganze Zeit über seine Küsse und die Frau von gestern nachdenken.
    „Na dann. Wir haben einiges zu tun.“
    Linda stand auf, briet mir einige Streifen Speck und ein Spiegelei. Dazu reichte sie mir einige Scheiben Toast. Da ich gestern Abend nichts mehr gegessen hatte, verschlang ich mein Frühstück mit einem Heißhunger. Ich aß auf, stellte meinen benutzen Teller in die Spüle und Linda und ich begannen mit der Arbeit. Sie hatte Unmengen an Lebensmitteln eingekauft. So wie das aussah, war die Party doch nicht so klein, wie Ryan mir erzählt hatte, als er mir das Ticket anbot. Er versicherte mir, dass es nichts Großes, sondern lediglich eine kleine Feier mit ein paar Freunden sei, die dabei ein paar Steaks auf den Grill warfen und Bier aus der Dose tranken. Aber anhand der Massen an Essen und Getränken, die sich im Kühlschrank und im Vorratsraum türmten, würden bestimmt an die hundert Leute auf die Feier kommen. Den ganzen Tag schaffte ich es, Ryan aus dem Weg zu gehen. Ich stürzte mich in die Arbeit und achtete darauf, nie unbeschäftigt herumzustehen. Wir kochten Reis, den wir nach dem Abkühlen zusammen mit Maiskörnern und Kidneybohnen zu einem Reissalat verarbeiteten. Ich schnitt Zwiebeln, Karotten und Weißkraut für Lindas Cole Shaw Salat, den man wohl auf Deutsch einfach als Weißkrautsalat bezeichnen würde. Dann kümmerte ich mich um einen ausreichenden Vorrat an Tomaten, Zwiebelringen und Käse für die Burger, die am Abend zusammen mit den Steaks gegrillt werden sollten. Linda zeigte mir, wie sie ihre Barbecue Soße zubereitete und schließlich kochten wir Maiskolben in einem großen Topf mit heißem Wasser. Diese sollten dann mit Butter bestrichen und etwas Salz gewürzt ebenfalls auf dem Grill landen. Zwischendurch mussten wir immer wieder Berge von Geschirr abwaschen, die uns sonst den Platz in der Küche wegnahmen. Greg und Steve waren am Vormittag aufgebrochen, um die riesige Ladung eingelegter Spare Rips zu holen, die sie nun ins Haus trugen. Noch mehr zu essen? Das würde bestimmt in eine Fressorgie ausarten.
    Als Letztes schnitten wir Kartoffeln in kleine Spalten und bereiteten die Backbleche gleich vor, damit man sie abends nur noch in den Ofen zu schieben brauchte. Die gebackenen Kartoffeln würden dann mit Butter, sauerer Sahne und geschmolzenem Käse als Beilage dienen.
    Dann gingen wir nach draußen, um die Dekoration anzubringen. Linda hatte kleine rote Lampions gekauft, die wir im Garten verteilt aufhängten. Steve half uns, die Fackeln in den Boden zu stecken und die Lichterketten zwischen den Bäumen zu befestigen. Ryan war damit beschäftigt, die Musikanlage aufzubauen. Immer wieder spürte ich seine Blicke auf mir, ignorierte ihn aber.
    Als alles vorbereitet war, ging ich hoch in Ryans Zimmer. Ich beobachtete ihn von seinem Fenster aus. Offenbar gab es ein Problem. Er schraubte wütend an der Rückseite eines Lautsprechers herum, lief in die Garage und kehrte schimpfend mit einer Handvoll Werkzeugen wieder zurück. Bis jetzt war es mir gelungen, ihm aus dem Weg zu gehen und auf der Party würde ich das Spielchen einfach fortsetzen. Ich nahm eine ausgiebige Dusche und schminkte mich sorgfältig. Dann schlüpfte ich in meinen weißen Rock und das weit ausgeschnittene türkisfarbene Top, das Ryan mir gekauft hatte. Er sollte zumindest sehen, was ihm entging. Obwohl ich ernsthaft daran zweifelte, dass ich ihn damit locken konnte. Aber ich fühlte mich einfach sexy darin.
    Ich warf nochmals einen prüfenden Blick aus dem Fenster, um zu sehen ob Ryan immer noch im Garten beschäftigt war und sah, dass er nun mit Steve und Greg einen weiteren Kühlschrank neben der Garage platzierte. Alle drei hatten offenbar noch