Bei null bist du tot
und für das Gold, das durch ihre Hände geht. Also habe ich Julius gesagt, dass er meinen Körper wiederhaben kann, wenn der Preis hoch genug ist. Warum auch nicht? Ich habe es mit Liebe probiert, und Antonio hat mich verraten. Aber eine Truhe voller Gold könnte dafür sorgen, dass wir bis ans Ende unserer Tage in Sicherheit leben können.
Zuerst wurde er wütend, doch schließlich hat er mir das Gold gegeben. Er sagte, ich müsse die Truhe in einer gut bewachten Kammer im Tunnel aufbewahren, damit er jederzeit feststellen könne, ob ich unseren Vertrag breche und ihn mitsamt dem Gold verlasse. Ich weiß, dass er hoffte, er würde meiner überdrüssig werden und könnte dann das Gold wieder an sich bringen. Aber er wird meiner nicht überdrüssig werden. Dafür werde ich schon sorgen. Wenn es etwas gibt, das ich gelernt habe, dann ist es, einen Mann zu befriedigen.
Und er wird nicht über das Gold verfügen. Es gehört mir. Ich habe mich schon mit den Männern unterhalten, die die Truhe bewachen. Es wird nicht mehr lange dauern, bis ich sie auf meiner Seite habe.
Und dann musst du mir helfen, Pia. Mein Diener Dominic wird das Gold zu dir bringen, zusammen mit einem Brief, in dem ich dir erkläre, was du damit tun sollst. Anschließend muss er Herkulaneum verlassen und sich auf dem Land verstecken, bevor Julius herausfindet, dass er mir geholfen hat. Ich habe ihm gesagt, dass er Leo mitnehmen muss, denn wenn ich Julius erst einmal verlassen habe, wird er jeden töten, der mir nahe steht. Für ihn wird es keine Rolle spielen, dass Leo noch ein Kind ist. Wie gesagt, er ist wahnsinnig.
Auch du musst dich verstecken. Ich werde Dominic bitten, von dir in Erfahrung zu bringen, wo ich dich finden kann, und mir die Nachricht zukommen zu lassen.
Ich hoffe, ich finde eine Möglichkeit, dir diesen Brief zu schicken. Ich weiß nicht, ob es ratsam ist, dir die Zeilen zukommen zu lassen, damit du vorbereitet bist, oder ich besser Dominic mit dem Gold zu dir schicke. Ich werde bald eine Entscheidung treffen müssen.
Mit meinen Worten möchte ich dich berühren und dir meine Liebe senden, für den Fall, dass wir uns nicht mehr wiedersehen. Ich fürchte, dass diese Gefahr tatsächlich besteht.
Unsinn. Es wird alles gut werden. Ich werde mich von Julius nicht unterjochen lassen. Tu einfach, was ich dir gesagt habe.
Deine Cira.
Großer Gott, Janes Hände zitterten. Sie holte tief Luft, um ihre Fassung wiederzugewinnen.
»Eindrucksvoll, was?« Mario schaute sie an. »Sie war eine großartige Frau.«
»Ja, das war sie.« Jane betrachtete die Seiten. »Offenbar ist sie zu dem Schluss gelangt, dass es zu riskant war, den Brief abzuschicken. Sie arbeiten gerade an einem weiteren Text von ihr?«
Er nickte. »Ich habe gerade mit der Übersetzung angefangen.«
»Dann wissen wir also nicht, ob es ihr gelungen ist, vor dem Vulkanausbruch die Truhe mit dem Gold in Sicherheit zu bringen?«
»Nein, noch nicht.«
»Wissen wir denn, wer Pia war?«
Er schüttelte den Kopf. »Offenbar eine Frau, die ihr nahe stand. Vielleicht eine Schauspielerin vom Theater, mit der sie befreundet war?«
»Trevor hat mir gesagt, dass sie nach allem, was man aus Julius’ Texten schließen kann, weder Verwandte noch enge Freunde hatte. Dominic, ein ehemaliger Gladiator, war ihr einziger Diener, und sie hat ein Straßenkind bei sich aufgenommen.«
Mario nickte. »Leo.«
»Einen Namen hat Trevor nicht erwähnt. Wahrscheinlich war es dieser Leo. Aber wer zum Teufel war Pia?«
»Es ist durchaus möglich, dass Julius nicht so viel über Cira wusste, wie er gern glauben wollte.«
Das stimmte. Cira wollte nicht, dass Julius irgendetwas außer ihrem Körper von ihr kannte.
Als Mario ihren frustrierten Gesichtsausdruck bemerkte, hob er die Brauen und sagte achselzuckend: »Tut mir Leid. Wie gesagt, ich habe gerade erst mit der Übersetzung begonnen.«
Aber sie wollte es unbedingt wissen.
»Ich kann Sie verstehen«, sagte Mario. »Ich bin ebenso neugierig wie Sie. Aber eine Übersetzung braucht Zeit. Es geht nicht nur darum, die Worte zu entschlüsseln, ich muss auch die Nuancen einfangen. Ich muss sehr sorgfältig vorgehen, damit sich keine Fehler einschleichen. Trevor legt großen Wert darauf, dass die Übersetzung keine Fehlinterpretation zulässt.«
»Und wir wollen Trevor schließlich nicht enttäuschen.« Sie nickte resigniert. »Also gut, ich kann warten.« Sie zog die Nase kraus. »Wenn auch mit Ungeduld.«
Mario nahm lachend eine Mappe
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