Bei schlechten Noten helfen gute Eltern
Erstes zurückmelden.
• Überlegen Sie, ob und welche Konsequenzen Sie einfordern. Beteiligen Sie dabei aber Ihr Kind. Am besten ist es, wenn es selbst Konsequenzen aufstellt, die für den Fall gelten, dass es sich nicht an die zwischen Ihnen getroffene Vereinbarung hält.
• Vater, Mutter und Kind unterschreiben die Vereinbarung.
• Legen Sie einen Termin fest, an dem Sie überprüfen, wie gut die Vereinbarung eingehalten wurde. Der erste Termin sollte innerhalb von einer Woche erfolgen.
• Begrenzen Sie jede Vereinbarung zeitlich, beispielweise auf vier Wochen. Längere Perioden sind für die Kinder nicht überschaubar und überfordern die meisten.
Kein Gespräch über Schule, Lernen und Hausaufgaben zwischen Tür und Angel.
Das Auswertungsgespräch
Im Auswertungsgespräch geht es nicht um Kritik, sondern um Empowerment für Ihr Kind. Ziel ist, die bereits von Ihrem Kind gemachten Fortschritte weiterzufördern.
Berücksichtigen Sie:
• Bereiten Sie sich auf dieses Gespräch vor : Finden Sie mindestens drei bis vier Punkte, die Ihr Kind gut gemacht hat. Wenn Ihnen das schwerfällt, dann vor allem deshalb, weil Ihre Erwartungen gegenüber Ihrem Kind sehr hoch, vielleicht sogar zu hoch sind. Überprüfen Sie, ob Ihre Erwartungen angemessen sind.
• Schaffen Sie eine positive Atmosphäre : Mit Lob fördern Sie eine positive Atmosphäre. Vermeiden Sie Vorwürfe und Kritik.
• Fragen Sie Ihr Kind, wie es gegangen ist : Lassen Sie zunächst Ihr Kind Bilanz ziehen. Fragen Sie: »Was meinst du, wie ist es gegangen?«
• Hören Sie Ihrem Kind gut zu : Wenn Ihr Kind die eigenen Fortschritte positiver beurteilt als Sie, dann halten Sie sich trotzdem erst einmal zurück, statt zu sagen: »Das stimmt doch gar nicht. Weißt du nicht mehr, dass du das vorgestern überhaupt nicht hingekriegt hast?« Schreiben Sie stattdessen die Aussagen Ihres Kindes auf. Lassen Sie sich dabei Zeit. Wiederholen Sie, was Ihr Kind sagt.
• Konzentrieren Sie sich zunächst auf das, was Ihr Kind gut gemacht hat : Wenn Ihr Kind sagt, »Ich hab meine Hausaufgaben gut gemacht«, dann denkt es vielleicht an den letzten Montag, als es einigermaßen geklappt hat. Sie denken aber an alle anderen Tage, an denen es gar nicht so gut geklappt hat. Was jetzt? Sie könnten sagen: »Ah ja, am Montag. Wie hast du das geschafft?«
• Fragen Sie Ihr Kind, wie es sich noch weiter verbessern könnte : Sie könnten zum Beispiel fragen: »Wo könntest du noch besser werden?« Statt: »Das hat immer noch nicht geklappt, obwohl wir schon so oft mit dir darüber geredet haben.« Wenn Ihr Kind einen Vorschlag macht, so greifen Sie ihn unbedingt auf. Sprechen Sie selbst dann mit Ihrem Kind darüber, wenn er Ihnen eigenartig oder gar abwegig erscheint. Fragen Sie als Erstes detailliert nach, was Ihr Kind genau meint. Schreiben Sie es auf. Lassen Sie es stehen.
• Bieten Sie Ihrem Kind Hilfe an : »Könnten wir dich noch besser unterstützen?« Es kann sinnvoll sein, wenn Sie einen oder zwei Vorschläge parat haben. Wenn Sie überzeugt davon sind, dass es ohne Ihre Verbesserungsvorschläge auf keinen Fall geht, Ihr Kind denen aber ablehnend gegenübersteht, dann könnten Sie eine Probephase vorschlagen: »Lass uns das doch mal eine Woche ausprobieren und dann weitersehen.«
• Danken Sie am Schluss Ihrem Kind für seine Mitarbeit : Berücksichtigen Sie, dass solche Gespräche für Ihr Kind nicht einfach sind. Denn Sie sprechen über Dinge, die verbessert werden sollen. Jede Vereinbarung wird von Ihrem Kind Kraft und Disziplin einfordern. Sie können sagen: »Vielen Dank, Frederik, dass du so gut mitgeholfen hast. Das hast du prima gemacht.« Bei jüngeren Kindern könnten Sie dann noch fünf Minuten gemeinsam etwas Angenehmes tun, zum Beispiel eine Lieblingsaktivität Ihres Kindes. Das hat den großen Vorteil, dass dieses Gespräch für Ihr Kind mit einem positiven Eindruck endet.
Lassen Sie das Auswertungsgespräch in guter Stimmung für Ihr Kind ausklingen. Dann arbeitet Ihr Kind auch langfristig besser mit Ihnen zusammen.
Aber Philipp hat es wieder nicht geschafft, seine Hausaufgaben zu erledigen. Deshalb entscheiden sich Kellers dafür, sich an eine Schulberatung zu wenden, obwohl Philipp aufs Heftigste dagegen protestiert. Wenn Lernsituationen, wie bei Familie Keller, massiv verfahren sind, ist es sinnvoller, sich an Profis zu wenden, als abzuwarten und darauf zu hoffen, dass sich die Dinge doch noch
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