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Beichte eines Verfuehrers

Beichte eines Verfuehrers

Titel: Beichte eines Verfuehrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hart Megan
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Sitz zurück, seine Hände ruhen noch auf meinen Hüften. Noch immer ist er in mir hart. Ich entspanne mich und versuche, nicht zu sehr darüber nachzudenken, was gerade passiert ist.
    Joe lehnt sich nach hinten und reicht mir eine Kleenex-Box. Ich benutze eines der Tücher, als er aus mir hinausgleitet. Alles ist beengt, und wir stoßen immer wieder irgendwo an. Aber Joe gibt mir das Gefühl, dass es schon okay ist. Für ihn ist es wohl kein Problem.
    Er scheint das also häufiger zu tun. Ich bin enttäuscht, als ich mir dessen bewusst werde. Aber ich habe es mir schlimmer vorgestellt, ich meine … es war verdammt guter Sex, und dabei habe ich alles Mögliche von diesem Abend erwartet, nur das nicht.
    Irgendwie schaffen wir es, uns wieder anzukleiden und jeder auf seinen Sitz zu rutschen. Im Auto riecht es jetzt nach Sex. Erst als Joe den Motor startet, kann ich den elektrischen Fensterheber benutzen. Doch er sitzt ein paar Augenblicke still hinter dem Lenkrad, als würde er nachdenken. Dann dreht er sich zu mir um und grinst mich an.
    „Hast du heute Abend Spaß gehabt?“
    Ich weiß nicht genau, was er meint, aber die Antwort ist dieselbe, ob er nun den Club oder unseren Sex im Auto meint.
    „Ja“, sage ich.
    „Das ist gut.“ Joe startet den Wagen. „Dann bin ich glücklich.“
    Es war das erste Mal, dass ich etwas über Joes Job hörte. Und jetzt wusste ich auch seinen Nachnamen. Diese beiden winzigen Details waren für mich viel aufregender als seine Beschreibung vom Sex im Auto oder davon, wie es sich für ihn anfühlte, wenn er eine Stripperin auf dem Schoß hatte.
    „Und was ist nach der Hochzeit passiert?“ Das war das Einzige, was mich interessierte. Ich versuchte immer noch herauszufinden, was ich von dieser Geschichte halten sollte. Außerdem fragte ich mich, wie Joe es immer wieder schaffte, Frauen zu finden, die schon am ersten Abend mit ihm Sex im Auto hatten oder einen Striptease in einer Bar mit ihm gemeinsam genossen.
    „Es war okay. Wenn ich zu ihr hinüberschaute, fing sie an zu kichern. Während der Trauungszeremonie konnte sie sich noch zurückhalten, aber später beim Empfang wurde ein Toast auf sie ausgebracht und danach konnte sie nicht mehr aufhören zu lachen.“
    „Also hast du sie an dem Abend auch mit nach Hause genommen?“
    „Ach, nein.“
    „Nein? Warum nicht?“
    Joe lächelte und zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht. Weil wir alles getan haben, was wir tun wollten.“
    Diese Antwort ärgerte mich. „Weißt du, für jemanden, der von sich behauptet, er sei nicht so leicht rumzukriegen, tust du verdammt viel, um doch so zu sein.“
    „Sadie“, sagte Joe geduldig. „Sie lebt in einem anderen Bundesstaat. Und hey, das war nur eine von den Hochzeitsaufreißern, so was passiert doch ständig.“
    „Dir passiert so etwas vielleicht ständig“, sagte ich grantig. „Nicht jeder reißt bei einer Hochzeit jemanden auf.“
    „Was denn, hätte ich mir ihre E-Mail-Adresse geben lassen sollen? Hätte ich ihr versprechen sollen, dass wir in Kontakt bleiben? Sie hat nicht mal so getan, als würde sie das wollen.“
    Er klang so selbstgefällig. Ich funkelte ihn an. „Du hättest dem Drang widerstehen können, sie in deinem Auto flachzulegen.“
    „Aber warum?“ Er schien ehrlich erstaunt. „Sadie, sie wollte es. Ich habe niemanden verletzt, ich bin immer vorsichtig. Wo ist dein Problem?“
    Das Problem war meine Eifersucht. Ich war mir nicht sicher, ob ich ihn um sein konstantes Glück beneidete, mit dem er nach Leidenschaft suchte und sie auch fand. Oder ob es diese tiefe Eifersucht war, dass Dutzende Frauen mit ihm schliefen – und ich durfte es nicht.
    „Du hast mir gesagt, dass du zur Ruhe kommen willst. Aber du hörst nicht damit auf, mit einer Frau nach der anderen zu schlafen. Das ist das Problem. Ich denke, du belügst dich selbst.“
    Wir hatten inzwischen seit über einem Jahr zusammen unsere Mittagspausen verbracht, ohne uns je zu streiten. Und jetzt stritten wir zum zweiten Mal über dasselbe Thema. Was dies für unsere Freundschaft bedeutete, wusste ich. Manchmal war ein Streit genauso intim wie Sex.
    „Und ich finde, du bist selbstgerecht“, sagte Joe.
    Mein Mund schnappte hörbar zu, bevor ich mich beherrschen konnte. Joe lehnte sich auf der Bank zurück und streckte die Arme zu beiden Seiten aus. Er grinste mich selbstzufrieden an. Ich zuckte vor ihm zurück, obwohl er mich nicht berührt hatte. Wir starrten einander an. Die Spannung zwischen uns war

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