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Beichte eines Verfuehrers

Beichte eines Verfuehrers

Titel: Beichte eines Verfuehrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hart Megan
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Computer passend hin. Ich griff nach dem Handtuch mit seinen Haaren.
    „Ich lasse dich dann lieber ein Nickerchen machen.“ Natürlich fand ich nicht die passenden Worte, so wie Adam es getan hätte. Außerdem kam erschwerend hinzu, dass ich meine Gefühle kaum aus meiner Stimme heraushalten konnte. Gerade bei ihm war es mir unmöglich. „Brauchst du noch irgendetwas?“
    Ich musste mich über ihn beugen, um zu hören, was er sagte, und selbst dann war ich mir nicht sicher. „Adam?“
    Wenn er die Augen geschlossen hatte, war er ganz und gar vor mir verborgen. Er schüttelte leicht den Kopf. Ich wartete in der Hoffnung, dass er die Augen öffnete. Aber er blieb stumm und sah mich nicht an, bis ich schließlich zögernd die Laken über seinen Beinen glättete.
    Eine Stunde brauchte ich, bis ich die Haare von dem Handtuch gesammelt hatte. Ich legte sie alle in eine kleine Pappbox und packte sie in die Tiefe meines Kleiderschranks. So brauchte ich sie nicht zu sehen, aber ich wusste, dass sie da waren.
    Aus dem Fenster meines Büros konnte ich den Susquehenna sehen. Das Eis war schon vor Monaten auf dem Fluss geschmolzen, aber das Wasser behielt weiterhin seine graugrüne winterliche Farbe. Hinter der Weite des Flusses konnte ich City Island sehen, auch dort wirkten die Farben gedeckt. Nur langsam begannen die Leute auf der Insel ihrem Sommervergnügen nachzugehen. Auf dem Baseballfeld herrschte reges Treiben und ich sah die kleine Eisenbahn, die immer wieder City Island umrundete.
    Aber es war nicht der Ausblick, der meine Aufmerksamkeit fesselte und verhinderte, dass ich das Klopfen an der Tür hörte. Ich war damit beschäftigt, Listen anzufertigen. Es gab so vieles zu planen und zu erledigen – Besorgungen für unsere Hausgäste, Lebensmittel mussten gekauft werden, Rechnungen wollten bezahlt werden. Lieber schrieb ich alles auf, aber ich hielt gerade inne, starrte aus dem Fenster und beobachtete das muntere Treiben, das zur Mittagszeit in Harrisburg herrschte. Bei dem sonnigen Wetter trieben sich die Banker auf den Straßen herum und Leute mit Hunden traten im Rudel auf. Ich beneidete sie alle.
    „Dr. Danning?“
    Überrascht drehte ich meinen Stuhl um und blickte zur Tür. „Elle! Ach du meine Güte, ist es schon so spät? Tut mir leid, kommen Sie rein.“
    „Ich habe geklopft“, sagte sie zögernd. „Aber ich glaube, Sie haben mich nicht gehört.“
    „Ich glaube, Sie haben mich beim Träumen erwischt. Das muss der Frühling sein.“
    Sie setzte sich und nickte verständnisvoll. Ich biete eine Couch für die Patienten an, die lieber auf dem Rücken liegen, während sie reden. Aber Elle hatte sie bis heute nie benutzt. Sie hockte auf der Kante der Couch, als erwarte sie einen Schleudersitz – oder als habe sie Angst, sich in eine Stecknadel zu setzen. Als erwarte sie, jeden Augenblick aufzuspringen.
    „Möchten Sie Eistee? Ich habe auch Limonade oder Wasser“, bot ich ihr an. „Es ist heute einfach zu warm für heiße Getränke.“
    Ablehnend schüttelte sie den Kopf. Der dunkle Zopf flog hin und her. Die Finger hatte sie im Schoß verknotet und sie bewegten sich ohne Unterlass, als wären sie kleine Kätzchen. Ich beobachtete sie, ohne etwas zu sagen. Als sie zu mir aufblickte, war ich erstaunt. Denn so hatte sie mich noch nie angesehen.
    „Elle, was ist los?“, fragte ich ernst.
    „Nichts ist los“, sagte sie. „Wenn Sie das so sagen, klingt es, als sollte zwingend etwas passiert sein.“
    „Das stimmt.“
    Elle wand sich ein bisschen und wich meinem Blick aus. Ihre Wangen hatten sich gerötet. Sie kreuzte ihre Beine und stellte die Füße im nächsten Augenblick parallel auf den Boden. Als sie mich erneut anblickte, war ihr Lächeln überschwänglich.
    „Möchten Sie mir etwas erzählen, Elle?“, fragte ich und musste über mich selbst lächeln.
    Sie nickte. „Ja, Dr. Danning, ich glaube schon.“
    Langsam hob sie die Hand. Ein Diamant glitzerte an ihrem Finger. Seine Schönheit ging nicht allein vom Glanz oder dem schlichten Schliff aus, sondern es war die Bedeutung, die dieser Ring für sie hatte.
    „Er hat mich gefragt, ob ich ihn heirate“, flüsterte sie, als hätte sie Angst, es laut auszusprechen. „Und … ich habe Ja gesagt.“
    Es gibt Zeiten, da soll man die therapeutische Distanz wahren. Aber dies hier war definitiv der richtige Zeitpunkt, um ihr aufrichtig zu gratulieren. Ich stand auf und kam um den Schreibtisch herum, um ihr die Hand zu reichen.
    „Herzlichen

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