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Beim Blick in deine Augen

Beim Blick in deine Augen

Titel: Beim Blick in deine Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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er, und seine Augen glitzerten im schwindenden Licht. „So … damit hätten wir die Nettigkeiten hinter uns. Hast du dem Jungen schon irgendetwas gesagt?“
    Laura schüttelte den Kopf. Sie wünschte, er würde aufhören, sie so anzusehen. Als würde er sie mit seinen schwarzen Augen ausziehen. „Nein.“
    Er beugte sich ein Stück zu ihr hinüber. „Ist dir bewusst“, sagte er leise, „dass ich nicht einmal seinen Namen kenne?“
    Es klang wie ein Vorwurf, und vielleicht war es das – obwohl es tatsächlich das erste Mal war, dass er danach fragte. Sie sog scharf die Luft ein, verwirrt von seiner Nähe. Was, wenn er den Namen hasst, den ich ausgewählt habe?, dachte sie – auf diese unerklärliche Weise, in der Menschen oft Namen ablehnten, weil sie sie zu sehr an jemanden oder etwas in ihrer Vergangenheit erinnerten.
    „Er heißt Alex“, sagte sie vorsichtig. „Das ist eine Abkürzung für Alexander.“ Wieder entstand ein kurzes Schweigen, bevor Constantine lange und tief ausatmete. Der Name bedeutete Krieger. Ein stolzer Name, der dem Gewicht und der Ehre seines Erbes gerecht wurde. „Ein griechischer Name“, bemerkte er.
    „Ja. Es erschien mir irgendwie passend .“
    Er spürte, wie ihn ein Gefühl überkam, das sich wie Hilflosigkeit anfühlte. Denn machte es das Kind nicht viel realer, wenn es einen Namen hatte, als wenn man es nur auf einem Foto sah? Eine Person begann aus den wenigen Informationen zu entstehen, die er inzwischen kannte. Eine Person, über die er absolut nichts wusste. „Und was hast du sonst noch für passend gehalten?“, fuhr er sie an.
    Laura zuckte zusammen, als sie seine Wut bemerkte, und stellte das Weinglas auf den Tisch, bevor es ihr aus den Fingern glitt. „Wir können uns nicht ständig Vorwürfe machen!“, sagte sie mit leiser Stimme. „Was passiert ist, ist passiert. Wir können es nicht ändern – wir müssen mit der Situation leben, so wie sie ist.“
    „Und wie ist die Situation?“, gab er zurück. „Eine Frau, die offensichtlich von der Hand in den Mund lebt, hat das alleinige Sorgerecht für meinen Sohn und Erben? Denkst du nicht, dass ich langsam auch eine Rolle in seinem Leben spielen sollte, Laura?“
    „Na…Natürlich denke ich das. Deswegen bin ich hier.“ Sie starrte ihn an und knetete nervös die Finger in ihrem Schoß. „Wir könnten ein erstes Treffen vereinbaren, wenn du willst.“
    Er lachte kurz auf. „Du willst mich in seinen Wochenplan einbauen wie einen Termin beim Zahnarzt, meinst du? Du willst, dass ich Sonntagsnachmittags ein Kind auf einen Hamburger einlade, das nur widerwillig mitkommt und die Minuten zählt, bis endlich wieder nach Hause darf?“
    Laura biss sich auf die Lippe. „So habe ich das nicht gemeint.“
    „Nein? Und was genau hast du gemeint?“ Seine schwarzen Augen brannten sich in ihre. „Welche Art von Zukunft hattest du denn im Sinn, als du den Kontakt zu mir wieder aufgenommen hast?“
    Seine Dominanz war beeindruckend, und Laura fühlte sich überwältigt von der Kraft, die er ausstrahlte. „Ich weiß es nicht“, gestand sie verzweifelt.
    Constantines Mund verzog sich zu einer harten Linie. „Nun, ich schon. Ich habe lange nachgedacht und alle Möglichkeiten abgewogen.“ Er hatte auch mit seinen Anwälten gesprochen – aber vielleicht war jetzt nicht der Zeitpunkt, ihr das zu sagen. Er senkte seine Stimme, so wie er es im Berufsleben tat, wenn er dabei war, ein Geschäft abzuschließen. „Und es gibt eine Zukunft, von der alle Parteien profitieren. Deshalb will ich, dass du mich auf meine Heimatinsel in Griechenland begleitest, Laura, und dabei die einzige Position einnimmst, die angemessen ist.“ Er hielt inne, und seine Augen glänzten wie kalte, schwarze Steine, während er sie ansah. „Die meiner Frau.“

6. KAPITEL
    Laura starrte Constantine mit klopfendem Herzen an. „Deine Frau?“, wiederholte sie ungläubig. „Warum um alles auf der Welt sollte ich dich heiraten wollen?“
    „Mit wollen hat das nichts zu tun“, erwiderte er kalt, entrüstet über ihre schockierte und uncharmante Reaktion. „Ich würde es eher als eine Notwendigkeit bezeichnen. Schließlich brauchst du Geld.“
    „Ich habe nie gesagt …“
    „Du bist eine Kellnerin, die zusätzlich in einer verdammten Bäckerei arbeitet!“, fiel er ihr ins Wort.
    Ihr Herzschlag beschleunigte sich. „Woher weißt du das?“
    Seine Lippen verzogen sich. Wie naiv sie war. „Das war nicht schwer. Ich habe jemanden beauftragt, es für

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