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Beim Blick in deine Augen

Beim Blick in deine Augen

Titel: Beim Blick in deine Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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mich herauszufinden.
    Laura schluckte. „Du meinst, du hast mich ausspionieren lassen?“
    Mit einer arroganten Handbewegung wischte er ihre Frage beiseite. Wenn es nur so einfach wäre, die Erinnerung an die Fotos wegzuwischen, die der Privatdetektiv ihm auf den Tisch gelegt hatte: Laura, die den Jungen in Klamotten zur Schule brachte, die ihm eindeutig zu klein waren. Ganz zu schweigen von den im Bild festgehaltenen Beweisen, dass sein Sohn in irgendeinem schäbigen Apartment über einem heruntergekommenen Laden aufwuchs.
    Aber es war mehr als das. Ihm war plötzlich klar geworden, dass diese zitternde kleine Kellnerin – arm und verzweifelt – vielleicht genau die richtige Heiratskandidatin war. Würde sie nicht schrecklich beeindruckt sein von seiner Macht und seinem Reichtum, sodass sie gefügig wurde, und er aus ihr die perfekte Ehefrau formen konnte? Und natürlich war da auch noch die unerklärliche Tatsache, dass er nicht aufhören konnte, an den Kuss zu denken, den er ihr in jenem dunklen Untergeschoss des Hotels gestohlen hatte … Allein sich jetzt daran zu erinnern, ließ den Wunsch in ihm aufsteigen, es wieder zu tun. Das war verrückt. Und unerklärlich. Aber es war ein verdammt starkes Gefühl.
    Er blickte finster vor sich hin und zwang sich, wieder an ihre lächerliche Anschuldigung zu denken, dass er sie ausspioniert hatte. „Sei nicht hysterisch, Laura“, fuhr er sie an. „Wenn eine Frau zu einem Mann in meiner Position kommt und eine Behauptung von so enormer Tragweite äußert, dann ist es zwingend nötig, etwas über ihren Hintergrund herauszufinden. Woher sollte ich schließlich wissen, ob du nicht einen männlichen Partner zu Hause hast, der nach dieser Chance giert – und deinen Exgeliebten als Geldquelle sieht?“
    „Du … du … Zyniker !“
    „Vielleicht eher ein Realist?“, entgegnete er. „Oh, komm schon – du kannst dir deine Entrüstung sparen, agape mou . Weißt du, ich kenne die korrumpierende Macht des Geldes. Und ich habe gesehen, was Menschen tun, um es zu bekommen.“
    Laura starrte ihn an. Seine Frau ? Hatte er sie wirklich gerade gebeten, seine Frau zu werden? „Aber ich dachte, du heiratest diese andere Frau …“
    „Welche andere Frau?“
    Sie sah, wie seine Augen gefährlich schmal wurden, und wünschte, sie hätte nicht davon angefangen. „Das schwedische Topmodel“, erklärte sie zögernd.
    „Wer hat dir das gesagt?“
    „Ich habe es im Radio gehört“, gab sie zu, und als sie den Ausdruck plötzlichen Verstehens über sein Gesicht huschen sah, wurde ihr bewusst, dass sie lieber geschwiegen hätte. Weil es nun so wirkte, als habe sie ihn schon seit einer Weile genau beobachtet.
    „Du solltest nicht alles glauben, was die Medien behaupten“, meinte er scharf. „Aber zumindest erklärt das, warum du so plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht bist.“ Er fixierte sie mit kalter Herausforderung. „Die Presse versucht schon seit Jahren, mich zu verheiraten – aber ich werde entscheiden, wen und wann ich heirate, nicht die Journalisten.“
    Sie starrte ihn voller Verwirrung an. „Ich verstehe das immer noch nicht … nach allem, was du gesagt hast – warum willst du ausgerechnet mich heiraten?“
    „Das verstehst du nicht? Denk doch mal nach. Die Ehe war immer ein Punkt, den ich erledigen wollte, wann es mir passt – aber ich hatte es nicht eilig damit. Bis jetzt.“ Seine schwarzen Augen glitzerten. „Ich besitze ein sehr großes Vermögen, Laura“, erklärte er leise, „und mein Vater ist alt und krank. Sein größter Wunsch ist es, dass ich ihm einen Erben schenke. Auf diese Weise könnte ich beides recht einfach erreichen.“
    Laura schüttelte den Kopf. „Aber das ist so … kaltblütig !“
    „Tatsächlich?“ Constantine lachte zynisch auf. „Im Gegensatz zu dir bin ich nicht mit romantischen Vorstellungen oder einem Sie-lebten-glücklich-bis-ans-Ende-ihrer-Tage aufgewachsen.“ Nein, er wusste besser als jeder andere, dass die Realität niemals den Träumen entsprach und dass Gefühle einem Mann den Verstand raubten und ihn unvernünftig machten. Er senkte seine Stimme. „Warum betrachtest du es nicht praktisch anstatt emotional? Diese Ehe wird einen Zweck erfüllen – sie wird meinen Sohn legitimieren, und sie bietet dir jede finanzielle Sicherheit, die du dir wünschen kannst.“
    Das klang einleuchtend. Aber tief in ihrem Innern blieb Laura misstrauisch. Es würde Constantine auch Macht geben, wurde ihr bewusst. Und wenn er diese

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