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Beim ersten Sonnenstrahl (Teil 2) (German Edition)

Beim ersten Sonnenstrahl (Teil 2) (German Edition)

Titel: Beim ersten Sonnenstrahl (Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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einen großen schwarzen Koffer trug.
    »Verzeihung«, rief David und rannte weiter. Viele Köpfe wandten sich zu ihm um.
    Sein Puls hämmerte in den Schläfen. Dämonen! Bestimmt zwanzig an der Zahl. Sie waren überall und sahen auf den e rsten Blick wie gewöhnliche Reisende aus, aber ihre Augen glühten oder glichen denen von Reptilien. Wenn er an ihnen vorbeilief, wichen sie vor ihm zurück und zischten.
    Hörte und sah nur David sie? Die anderen Leute schienen nichts zu bemerken. Vielleicht, weil er als Halbmagier wusste, dass es diese Wesen gab. Was wollten sie hier?
    Zahar! Er war ungeschützt, solange er seinen Steinschlaf hielt.
    Obwohl er rannte, als wäre der Teufel persönlich hinter ihm her, glaubte David, nicht vom Fleck zu kommen. Gefühlte Ewigkeiten später erreichte er sein Zimmer und quetschte sich durch den Türspalt. Zahar stand noch dort, versteinert wie zuvor, aber sein erstarrtes Gesicht war pechschwarz. Qualm stieg davon auf.
    David warf die Tür zu. »Zahar!« Ein Dämon befand sich im Zimmer. Er war gekleidet in einen Frack, wie ein Herr der gehobenen Gesellschaft, doch seine Schlangenaugen verrieten ihn. Außerdem hielt er ein blauglühendes Energiegeschoss wie einen Ball in der Hand. Damit hatte er Zahar getroffen!
    »Verschwinde!« David zog seinen Anhänger aus dem Hemd.
    Der Dämon holte aus und warf das Geschoss auf ihn. Er schaffte es nicht, der Kugel auszuweichen und sah sein Ende gekommen, aber sie zerplatzte vor seiner Nase, als hätte sie eine unsichtbare Wand getroffen.
    Das Amulett! Es schützte ihn!
    Obwohl sich David vor Furcht beinahe in die Hose machte und seine Knie puddingweich waren, nahm er all seinen Mut zusammen, richtete die Handfläche auf den Unterweltler und sagte so gefährlich wie möglich: »Wenn du nicht sofort verschwindest, werde ich dich vernichten!« Nicht, dass er das gekonnt hätte, doch David hoffte, sein Gegner würde den Bluff schlucken.
    Zischend wich der Dämon zurück und malte mit der Hand einen großen Kreis an die Wand. Dort, wo sein Finger die Tapete berührte, hinterließ er eine Spur aus blauem Feuer. Knisternd öffnete sich in der Mitte ein Loch. Ein Dämonenportal! Wie durch ein riesiges Schlüsselloch schaute David in einen Gang aus Felsen. Fackeln hingen in rostigen Halterungen und ein widerlicher Gestank wehte ihm entgegen. War das die Unterwelt?
    Noch ehe er sich versah, war der Dämon in dem Tor verschwunden. Sofort schloss es sich hinter ihm und ließ nichts zurück außer einem Geruch, der David an ein Gewitter erinnerte.
    Mit dem Rücken sackte er gegen die Wand. Ihm war so übel, dass er sich beherrschen musste, sich nicht zu übergeben. Aber er durfte nicht ohnmächtig werden. Was, wenn der Dämon zurückkam?
    »Zahar?« Mit wackeligen Schritten ging er zu seinem Freund und fuhr mit den Händen über das steinerne Gesicht. Nichts fehlte, es war alles an seinem Platz. Ob es Zahar gutging? Das würde David erst wissen, wenn er erwachte.
    Sie mussten weg von hier! Nur war das unmöglich. Wohin sollten sie auch? Dämonen hielten sich überall auf.
    Die Quarze!
    David eilte zu seinem Koffer, den er unter das Bett geschoben hatte. Granny hatte ihm acht magische Kristalle und allerhand andere nützliche Dinge eingepackt, wie französisches Geld, das sie noch von den Expeditionen ihres Mannes hatte, sowie einen Magier-Stadtplan von Paris. Wie dumm er war! Warum hatte er nicht gleich an die Kristalle gedacht? Zuhause musste er sich um seine Sicherheit keine Gedanken machen, denn Granny hatte im ganzen Haus diese magischen Steine verteilt. David holte vier faustgroße Stücke aus dem Koffer. Sie sahen aus wie Amethyste und leuchteten schwach in einem lila Licht. Je einen von ihnen legte er in eine Ecke. Sie bauten ein unsichtbares Schutzfeld auf, in dem kein Dämon sich aufhalten oder ein Portal erzeugen konnte. Zusätzlich schützte ihn und Zahar sein Amulett. Zahar durfte ihm nur nicht mehr von der Seite weichen.
    Völlig entkräftet und verschwitzt zog sich David aus. Er goss sich Wasser in eine Schüssel, die auf einem kleinen Toilettentisch stand, und wusch sich schnell. Was hatte der Dämon gewollt? Zahar in die Unterwelt entführen? David erschauderte, als er an die Geschichte dachte, die Zahar ihm erzählt hatte. Oder wollten die Unterweltler an ihn herankommen? Und warum jetzt, wo er London verließ?
    Fragen über Fragen, die seinem Kopf Schmerzen bereiteten. Auf jeden Fall mussten sie vorsichtiger sein. Die Reise nach Paris würde

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