Beim ersten Sonnenstrahl (Teil 2) (German Edition)
kein Zuckerschlecken werden.
***
Als Zahar erwachte, bemerkte er sofort, dass sich seine Position geändert hatte. Er zwinkerte, weil seine Augen brannten und ein Grauschleier die Sicht trübte. Mit dem Handrücken fuhr er sich übers Gesicht. Was war geschehen? Zu seinen Füßen erkannte er feinste Schleifspuren im Holz. Jemand hatte ihn verrückt!
Mit einem Satz war er bei David am Bett. Offensichtlich hatte er unruhig geschlafen, denn die Laken waren zerknüllt und um eines seiner Beine geschlungen. Zahar grinste beim Anblick der nackten Pobacken. Er hätte zu große Lust, dort hineinzubeißen. David sah lecker aus und verführerisch, wie er tief schlafend und unschuldig im Bett lag.
Zahar wollte eben seine Hand ausstrecken, um Davids Rücken zu streicheln und ihn sanft zu wecken, als er ein pulsierendes Licht aus dem hintersten Winkel des Zimmers bemerkte. Dort lag ein Kristall. In allen Ecken! Was war passiert?
»David?« Behutsam rüttelte er an seiner Schulter. »Geht’s dir gut?«
»Noch fünf Minuten, Granny«, murmelte er, drehte sich auf den Rücken und zog sich das Kissen über den Kopf.
Zahar schmunzelte. Es ging ihm gut. Aber irgendwas war hier seltsam. Und warum sah er immer noch nicht richtig? Seine Augen juckten, als hätte er Sand darin.
Er ging durch den düsteren Raum zum Waschtisch, auf dem eine Schüssel mit Wasser stand. Beim Blick in den Spiegel erschrak er. Sein Gesicht war schwarz! Auch der Kragen des Hemdes war verfärbt. Zahar fuhr sich über die Wange und kostete den Ruß. Dämonengeschosse! Nur die hinterließen diesen schwefelartigen Geschmack!
Zahar wirbelte herum. »Was ist passiert?!«
David brummte etwas Unverständliches und schlief weiter.
»Aufstehen!« Zahar hockte sich auf die Matratze und rüttelte erneut an seiner Schulter, diesmal fester.
David riss die Augen auf. »Zahar!« Er fiel ihm um den Hals. »Geht’s dir gut? Ein Dämon hat auf dich geschossen. Dein Gesicht! Bist du verletzt?«
»Mir geht’s gut.« Zahar hielt ihn fest. Er war überglücklich, dass David nichts geschehen war. Zahar genoss die Nähe und Wärme des Mannes, den er begehrte. »Ein Dämon? Du musst mir alles erzählen!«
Und das tat David. Angefangen damit, als er sich davongeschlichen hatte, bis zu der Stelle, an der der Dämon durch ein Portal verschwunden war.
»Was denkst du, was sie von uns wollen?« Davids Lippen streiften Zahars Hals und hinterließen ein wohliges Prickeln. Es zuckte in seiner Hose.
»Ja, was könnten sie wollen?« Das hatte sich Zahar ebenfalls gefragt. »Ich weiß es nicht. Wenn es so viele waren, verfolgen sie ein bestimmtes Ziel. Vielleicht hat jemand sie angeheuert.« Der Mörder von Davids Eltern? Weil er wusste, dass sie auf dem Weg nach Paris waren? Aber woher? »Das ergibt alles keinen Sinn.«
»Genau das hab ich auch gedacht.« David löste sich von ihm und fuhr sich durchs Haar. »Wie spät ist es? Wir dürfen die Fähre nicht verpassen.«
Zahar schaute auf die Uhr, die auf dem Nachttisch lag. »Halb zehn.«
»Dann haben wir noch fast eine Stunde«, sagte David. Er entzündete eine Öllampe und drehte die Flamme weit herunter, sodass sie nur ein schwaches Licht abgab. Anschließend legte er sich zurück in die Kissen.
Zahar wurde es bei Davids Anblick ganz schwummrig. Er wollte den Kleinen so gerne küssen, ihn verführen. Ob David darauf wartete? Es sah wie eine Einladung aus.
Zahar räusperte sich und stand auf. »Ich muss mich waschen und umziehen.«
Während er sich entkleidete, ließ ihn David nie aus den Augen. Zuerst zog Zahar das Hemd aus, wobei er David bat, an seinem Rücken die Knöpfe zu öffnen. Dessen Finger streiften Haut und Schwingen. Zahar erschauderte vor Lust. Diese geschickten Finger wollte er gerne auch an anderer Stelle spüren.
»Danke«, sagte er mit kehliger Stimme, schritt zum Toilettentisch und wusch sich den Ruß aus dem Gesicht. Wie er dieses Dämonenpack verabscheute! Sollte ihm einer von denen unterkommen, würde er ihn in der Luft zerfetzen! Wenn David heute etwas passiert wäre … Zahar wüsste nicht, was er machen würde. Ohne David … Er wollte nicht daran denken.
Als Zahar nackt vor ihm stand, röteten sich Davids Wange n und er ra ffte die Decke über seinem Schoß zusammen. Zahar vernahm seine beschleunigte Atmung. Na warte , dachte er grinsend und tauchte einen Lappen ins Wasser, du wirst nach mir betteln.
B etont langsam bega nn er sich mit dem feuchten Tuch zu reinigen, wobei er sich zu David
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