Beim Naechsten klappt s bestimmt - Roman
was werde ich tun?
Ich werde sie ohrfeigen und ihr die Vespa wegnehmen, ja, das werde ich!
Na prima!
Genauso haben es meine Eltern mit mir gemacht …
Gibt es denn kein Patentrezept? Okay, immer hübsch eins nach dem anderen.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass dieses Kind mir und meiner Mutter helfen wird, wieder zueinanderzufinden. Auch wenn sie es jetzt noch nicht zugeben will, bin ich doch überzeugt, dass sie mir gern unter die Arme greifen möchte. Aber weil sie stolz ist und bekannt dafür, immer die falschen Worte zu wählen, hat sie lauter Dinge gesagt, die sie nicht sagen wollte. Jetzt ruft sie bestimmt Rita an, um ihr alles haargenau zu berichten, und dann wird Rita mich anrufen und mich bitten, meine Mutter zurückzurufen und den Eindruck zu erwecken, ich wolle mich entschuldigen.
So ist es schon immer gewesen.
Tylers Mutter sagt, er sei nicht zu Hause, er sei in einem Gebäude aufgehalten worden, wo er kleine Hausmeisterarbeiten verrichte, und werde erst am späten Abend zurückkommen.
Das bringt meine Pläne etwas durcheinander, weil ich keine Lust habe, aus dem Haus zu gehen. Es weht ein starker Wind, der Weg ist weit mit dem schweren Korb und meinem Bauch, und ein Taxi ist zu teuer.
Ach was, Blödsinn, ich lasse es mir einfach von Bob bezahlen, es wird Zeit, dass ich lerne, etwas zu verlangen. Was kann schon passieren? Schlimmstenfalls sagt er Nein.
Als ich in der Bar eintreffe, ist Bob nicht nur überrascht, mich zu sehen, sondern auch bester Laune, was ich aus dem Aufdruck auf seinem Shirt schließe: »Schöne Beine! Wann machen sie auf?«
Er nutzt sogleich die Gelegenheit, um mir die neuesten Neuigkeiten zu erzählen.
Anscheinend haben wir zwei Bars in der Nachbarschaft die Kundschaft abspenstig gemacht, und nun kommen dauernd die Inhaber anderer Lokale vorbei, um Wirtschaftsspionage zu betreiben …
»Das ist zu komisch, sie tun so, als würden sie zufällig mit einem Notizbuch in der Hand hier vorbeispazieren, schreiben sich die Namen der Gerichte auf und schielen herein, um herauszufinden, was an der Bar so Besonderes ist. Dann gehe ich hinaus und fordere sie auf, doch einzutreten, worauf sie verlegen das Weite suchen. Sie kommen nicht auf die Idee, dass du mein Geheimrezept bist, wenn sie es wüssten, würden sie dich mit Gold aufwiegen!«
War mir doch klar, dass ich zu wenig gefordert habe …
»Na, dann rück mal bald eine Gehaltserhöhung raus, ehe ich zur Konkurrenz abhaue!«
»Wenn wir weiter so gut zusammenarbeiten, wirst du noch Millionärin.«
»Sag so was nicht, am Ende glaube ich es noch.«
Ich stelle die Auflaufformen, die Schüsseln und die Sandwichs auf den Tresen und werfe dabei einen Blick auf den geheimnisvollen Apparat in der Ecke, eine Art enormen Fleischwolf.
»Das ist die Saftpresse, um die du mich gebeten hast, jeder deiner Wünsche ist mir Befehl!«
»Bob, die ist ja überwältigend, weißt du, wie viele Säfte wir damit machen können? Du wirst bald Hilfe brauchen, allein schaffst du das nicht mehr, und es ist nicht so simpel wie Bierzapfen, aber du kannst das Doppelte dafür verlangen.«
»Ich weiß, ich habe die Preise gesehen, bis zu sieben Dollar für einen Karotten-Orangen-Ginseng-Saft!«
»Also spionierst du auch herum!«
»Ich lerne langsam, geschäftstüchtig zu werden, meine Frau Paula hat mir immer vorgeworfen, dass ich das zu wenig bin.«
»Du hast bisher noch nie von deiner Frau gesprochen.«
»Sie hat mich vor einem halben Jahr verlassen, und es ist ziemlich hart, meine kleine Tochter fehlt mir sehr. Aber jetzt geht es mir besser, ich finde allmählich wieder Geschmack am Leben, und das habe ich dir zu verdanken.«
»Mir scheint, wir müssen doch noch mal über diese Gehaltserhöhung reden …«
Als ich gerade gehen will, kommt ein Grüppchen von unübersehbar schwulen Männern herein, perfekt gezupfte Augenbrauen, glatt gepeelte Gesichter und ideal getrimmte Körper.
Wie gelähmt bleibe ich stehen, als mir klar wird, dass ich einen von den dreien, diesen Großen, der am ordinärsten lacht und gekleidet ist wie Beckham, kenne. Das ist doch …
Kapitel 27
David!
Ich glaube es nicht.
Ich will es nicht glauben.
»Monica?! Das ist ja nicht möglich!«, ruft er und schlägt die Hände zusammen.
»Nein, ist es nicht«, sage ich und schüttele langsam den Kopf.
Ich mustere ihn immer noch wie versteinert.
Woher hat er auf einmal diese schrille Stimme, warum redet er nur so affektiert und warum wedelt er dabei dauernd mit den
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