Beim Naechsten klappt s bestimmt - Roman
Händen?
»Jungs, das ist Monica … eine Freundin von mir, Monica, das sind Nathan und Chris.«
»Angenehm.«
Ich gebe den Jungs die Hand und weiß nicht, was ich sagen soll.
»Monica, was machst du hier? Ich dachte, du bist in Rom! Du hättest mir sagen sollen, dass du dich in der Stadt aufhältst! Nachdem du nicht zu unserer Verabredung gekommen bist, habe ich kapiert, dass du mich nicht mehr sehen willst, und habe aufgegeben. Obwohl ich wirklich dringend mit dir reden wollte!«
Er spricht weiter in diesem emphatischen Tonfall, den ich nicht von ihm kenne, und auch sein Haarschnitt und seine Kleidung sind anders. Okay, er ist nach wie vor ein Bild von einem Mann, aber ein sehr verändertes Bild.
Plötzlich fällt ihm etwas auf. Er legt beide Hände vor den weit aufgerissenen Mund: »Du bist ja … schwanger!«
Seit ich ihm gegenüberstehe, habe ich weder meine Haltung noch meine Miene verändert, und ich hoffe weiter, dass ich träume und gleich der Wecker klingeln wird.
»Stimmt, ich bin schwanger.«
»Na so was, Wahnsinn, von wem denn?«
Ohne eine Sekunde nachzudenken, deute ich mit dem Daumen über meine Schulter: »Von Bob.«
»Also wirklich … unglaublich! Ich hätte nie gedacht, dass du der Typ bist, der eine Familie gründet. Ich dachte immer, du magst keine Kinder. Ich mag sie nämlich auch nicht« - er senkt die Stimme -, »um die Wahrheit zu sagen, ich verabscheue sie geradezu, und darf nicht mal daran denken. Aber du, das ging ja schnell … ihr müsst wirklich sehr verliebt sein.«
Bob sagt zum Glück kein Wort, hat aber mitbekommen, dass etwas nicht in Ordnung ist, meine Gesichtsfarbe muss sich stark verändert haben.
»Ja, das sind wir, stimmt’s, Bob?« Ich strecke die Hand nach ihm aus, obwohl er gerade Gläser abwäscht. Er trocknet sich unbeholfen ab und hält meine Hand zwischen seinen Pranken wie einen toten Fisch.
Ich sehe David direkt in die Augen: »Findest du nicht, du schuldest mir eine Erklärung?«
David wendet sich an seine Freunde: »Würdet ihr schon mal das Übliche für mich bestellen? Ich muss einen Moment mit Monica allein reden.«
Wir entfernen uns von den anderen.
»Nimmst du zufällig das Sandwich David ? Das mit dem griechischen Salat?«
»Ich liebe es, auch wenn ein bisschen zu viel Zwiebeln dran sind …«
Darauf hätte ich wetten können.
»Monica, hör mal, was das betrifft, was zwischen uns passiert ist … Weißt du, ich habe inzwischen begriffen, dass mein ganzes aggressives Verhalten Frauen gegenüber daher kommt, dass ich in Wahrheit homosexuell bin …«
Das sagt er mir ganz unbefangen, als würde er gestehen, Fan des AS Rom geworden zu sein.
»Ach, du bist homosexuell, wann hast du das denn gemerkt? Hat ein Engel dich besucht und dir verkündet, dass du bald Mutter wirst? Oder hattest du plötzlich das zwingende Bedürfnis, einen Push-up zu tragen?«
»Es war nicht leicht, glaub mir, ich habe Schwule immer gehasst. Ich hab mich lustig über sie gemacht, sie haben mich angewidert. Doch dann ist mir klar geworden, oder vielmehr, sie haben mir klargemacht, dass meine Homophobie so ausgeprägt ist, weil ich mich stark von Männern angezogen fühle. Das zu erkennen war ein echter Schock.«
»Das erklärt zumindest, warum deine Exfrau eine große Ähnlichkeit mit Matt Damon hatte.«
»Stimmt, jetzt, wo du es sagst …«
»Und du in eurer fast zehnjährigen Beziehung nicht gemerkt hast, dass sie lesbisch ist.«
»Ja, daran habe ich auch schon gedacht, wir haben uns die ganze Zeit belogen, um unsere Familien nicht zu enttäuschen.«
»Aber dann kam dir die Erleuchtung.«
»Ich habe eine Zeitlang eine Art Doppelleben geführt, für das ich mich selbst geschämt habe. Den alten Freunden gegenüber habe ich weiter so getan, als ob ich auf Frauen stehe, und abends habe ich Männer in den Schwulenbars
abgeschleppt, bis ich Chris kennengelernt habe, der mir die Augen geöffnet hat …«
»Und wie hat es deine Familie aufgenommen?«
»Chris und ich haben vor, demnächst nach Spanien zu ziehen …«
»Verstehe, sie sind demnach sehr aufgeschlossen.«
»Na ja, einen Skandal konnten sie verkraften, aber noch einen …«
»Also geht es dir jetzt gut.«
»Weißt du, es war schwer zu akzeptieren, und das Outing war die Hölle, aber Chris hat mir sehr geholfen und mich mit viel Feingefühl dazu gebracht, meine wahre Persönlichkeit zu erkennen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie gut ich mich jetzt fühle. Ich bin frei und endlich ich selbst und
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