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Beim zweiten Mal kuesst es sich besser

Beim zweiten Mal kuesst es sich besser

Titel: Beim zweiten Mal kuesst es sich besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poppy J. Anderson
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sagen wollte, Lucy, ist, dass ich, nur weil ich auf Männerhintern in Jeans starre, nicht beabsichtige, etwas mit Hugh anzufangen.“
    „Er scheint das anders zu sehen.“
    „Was!“ Schockiert blickte sie Lucy an und bemerkte plötzliche Hitzewallungen in ihrem Bauch. „Wie meinst du das?“
    „Plötzlich bist du ja richtig neugierig.“
    „Verdammt, Lucy!“
    „Ist dir nicht aufgefallen, wie er dich anschaut?“ Lucy kaute auf ihrem Muffin herum. „Komisch, dass es allen anderen auffällt, nur dir nicht!“
    „Wie meinst du das schon wieder?“
    Lucy seufzte gottergeben. „Kate, er sieht dich an, als denke er an besonders schmutzige Filme, die nicht jugendfrei sind. Warum, denkst du, sind alle Frauen, die hinter ihm her sind oder ihre Töchter mit ihm verkuppeln wollen, so außer sich?“
    Kate hatte plötzlich einen trockenen Mund und starrte Lucy beinahe betäubt an. Sie hatte nicht bemerkt, dass Hugh sie komisch ansah – geschweige denn, dass er dabei an schmutzige Filme zu denken schien.
    „Unsinn, das bildest du dir ein.“
    „Ach, tatsächlich?“ Lucy lehnte sich gegen den Tisch. „Kate, lass es doch darauf ankommen.“
    Kate schüttelte den Kopf. „Ich ha be genug von Männergeschichten. Ich habe mir zweimal den Hals gebrochen, was die Liebe betrifft – einmal sogar mit Hugh, auch wenn du es vergessen zu haben scheinst.“
    „ Kate, du bist verdammt zynisch.“
    „Nein, ich bin ehrlich“, sie seufzte und gestand. „Wie sollte ich Hugh noch einmal vertrauen können?“
    Lucy sah sie beinahe missbilligend an. „ Sei lieber ruhig. Hugh kommt gerade auf uns zu.“
    Kate fuhr herum und sah Hugh auf sie zukommen. Er hatte seine Händen in den Hosentaschen vergraben und nickte anderen freundlich zu, während er zielstrebig auf sie zu kam. Ganz der Footballtrainer trug er ein graues Sweatshirt seiner Mannschaft und hatte immer noch eine Trillerpfeife um den Hals hängen.
    „Mhh … ich geh mal schauen, was die Musik macht.“
    „Lucy“, zischte Kate ihr zu, doch Lucy verschwand gut gelaunt. Kate dagegen wollte jetzt eigentlich nicht mit Hugh reden. Nicht während ihr noch Lucys Worte in den Ohren klangen, dass Hugh sie ansah, als dächte er an schmutzige Filme.
    „Hi“, er beugte sich vertraut zu ihr und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Kate räusperte sich und zwang sich zu einem Lächeln.
    „Alles okay bei dir?“
    Sie nickte und nahm ein Tablett in die Hände. „Ja, ich habe grad et was Stress, aber ansonsten ist alles okay.“
    Er hatte über ihre Schulter gespäht und blickte nun mit großen Augen auf die Torten, Kuchen und andere Köstlichkeiten. Er sah beinahe wie ein kleiner Junge aus, der zum ersten Mal den geschmückten Weihnachtsbaum erblickt hatte. Kate unterdrückte ein Lachen.
    „Was ist los?“
    „Hast du diese vorzüglichen Kirsch-Kokos-Schoko-Muffins gemacht?“
    Ein Glucksen entkam ihrem Mund. „Ja, sind ganz frisch aus dem Ofen. Greif zu.“
    Das tat er auch und biss mit einem ekstatischen Ausdruck auf dem Gesicht hinein. Kate betrachtete eingehend, wie er den Muffin verschlang. Sie erinnerte sich an ihren zwölften Geburtstag, als Hugh vorbeigekommen war und ihr einen selbstgebackenen Kuchen geschenkt hatte. Er hatte furchtbar geschmeckt, aber Kate hatte getan, als wäre es das Beste gewesen, was sie je gegessen hatte, um ihn nicht zu verletzen. Wenn sie jetzt darüber nachdachte, war es mehr als liebenswert gewesen, dass ein zwölfjähriger Junge seiner besten Freundin einen Kuchen backte, obwohl er damit überhaupt nichts am Hut hatte. Sie sah den Kuchen mit den verbrannten Rändern noch vor sich, außerdem erinnerte sie sich an sein Gesicht, als sie ein Stück probiert hatte – jung, eifrig, stolz und etwas zögerlich.
    Es war schon sehr seltsam, Hugh nun vor sich zu sehen. Damals hatte er Sportschuhe, eine abgeschnittene Jeans und ein Superman-T-Shirt getragen, seine Haare waren von der Sonne sehr hell gewesen und seine Zahnspange hatte sie beinahe geblendet, wenn er lächelte. Heute dagegen erinnerte bis auf das lausbubenhafte Grinsen nichts mehr an den schlaksigen Zwölfjährigen von damals. Sein braunes Haar war mal wieder zerzaust, die hageren Wangen waren von einem Bartschatten bedeckt und seine Augenlider hatten sich gesenkt, während er kaute. Kate hatte immer zu ihm aufschauen müssen, aber mittlerweile wirkte er durch seinen muskulösen Brustkorb und die breiten Schultern nicht mehr wie ein lustiger Teenager, sondern wie ein reifer

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