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Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Titel: Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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und sagte voller Stolz: »Er ist der Theaterkritiker der Sunday Times .«

    »Also noch mal, es tut mir leid.« Als sie in Channings Hill eintrafen, fühlte sich Ashs Gehirn wieder wie ein Schwimmer an. »Das war alles in allem ziemlich katastrophal.«
    »War es nicht, Ash. Ich habe mich amüsiert.« Sehr viel mehr, als sie es erwartet hatte, um ehrlich zu sein. »Viviens Gesicht, als wir gegangen sind. Sie hat dir tatsächlich geglaubt. Das war ein echter Höhepunkt.«
    Sich vorzubeugen und Fia einen richtigen Gute-Nacht-Kuss zu geben, wäre einer seiner absoluten Höhepunkte gewesen. Aber a) konnte er sie körperlich nicht erreichen, ohne sich nicht unerträglichen Schmerzen auszusetzen, und b) hatte er immer noch nicht den Mut, es zu versuchen. Stattdessen sagte Ash: »Ich habe deinen Mann schon nicht gemocht, als er mit Cleo zusammen war.«
    Immerhin waren sie jetzt per du.
    »Ich weiß, sie hat es mir erzählt. Ich kann nur sagen, dass er sehr talentiert darin ist, einem etwas vorzuspielen, und wir sind beide darauf hereingefallen. Oder vielleicht haben wir beide einfach nur einen miserablen Geschmack, was Männer angeht.« Fia deutete ein Lächeln an, ihre Finger klopften unruhig auf dem Türknauf. »Ich versuche, das zu ändern, mich neu zu sortieren.«
    In Ashs Kopf rief eine Stimme: »Ich kann dir dabei helfen, lass mich dich ändern!«
    »Eigentlich könntest du mir helfen«, sagte Fia und für den Bruchteil einer Sekunde dachte er, er müsse träumen, oder sie könne seine Gedanken lesen oder er habe es versehentlich laut ausgesprochen … »Du kennst doch Johnny, oder? Er muss doch mit dir über … du weißt schon, Dinge reden, während ihr zusammen Billard spielt. Auf was für Frauen steht er denn für gewöhnlich?«
    Ash atmete langsam aus. Was war das für ein Lärm? Ach ja, das Geräusch seiner Hoffnungen, die zu Boden krachten.
    Er schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Tut mir leid.«
    »Oh.« Fia wirkte enttäuscht. »Tja, trotzdem danke für heute Abend. Und sage in deiner Kritik, dass die Frau, die die Butterfly sang, ein künftiger Star ist, der Mann, der den Pinkerton gab, die Rolle wirklich verkörperte, und das Bühnenbild ein Triumph war.«
    »Danke.« Ash nickte. Er musste keine Kritik über die Aufführung verfassen; niemand hatte ihn darum gebeten.
    »Ich hoffe, deinem Rücken geht es bald wieder besser. Viel Glück damit!«
    Er konnte sie nicht küssen. Und Fia kam gar nicht erst der Gedanke, ihn zu küssen. Er sah zu, wie sie aus dem Taxi ausstieg und ihm zuwinkte. »Gute Nacht«, sagte Ash.
    Es gab mehr als eine Art von Schmerz.

40.
    Kapitel
    Auf ihrem Weg zur Arbeit kam Cleo am Dorfladen vorbei und sah Johnnys Wagen davor parken. Wo immer er gewesen war, jetzt war er wieder zurück. O Gott, die Gefühle waren noch nicht weg; wenn überhaupt waren sie stärker denn je. Sie trat mit dem Fuß auf die Bremse, fuhr an die Seite und gab ihrem pochenden Herz einen Moment, um sich wieder zu beruhigen.
    Tja, sich ein bisschen zu beruhigen. Na gut, einfach auf lässig machen. In den Laden gehen, die Tageszeitung oder Pfefferminzdrops oder irgendwas kaufen, dann hinübersehen, Johnny entdecken und überrascht tun. Kein Thema.
    Sie stieß die Tür genau in dem Moment auf, als jemand von der Innenseite kräftig zog, und gleich darauf wurde sie gegen Johnnys Brust katapultiert und stieß einen Schrei aus wie eine Maus in einer Mausefalle.
    »Hoppla.« Er hielt sie fest. »Cleo, hallo. Wie geht’s dir?«
    »Gut! Und du? Beruflich unterwegs gewesen? War’s schön? O schau, Milch!« Mein Gott, hatte sie schon jemals so sehr nach einem kompletten Volltrottel geklungen?
    »Ich war in …«
    »Du warst weg? Oh, super.«
    »Eigentlich nicht. Eine meiner Tanten hat einen Schlaganfall erlitten.«
    »O nein.« Sie hatte die Tanten zuletzt an ihren Stöcken auf Lawrences Beerdigung gesehen. Sie waren beide Ende siebzig und hatten damals unglaublich zerbrechlich ausgesehen. Sie wohnten auch beide im selben Pflegeheim. Cleo fiel wieder ein, dass sie Clarice und Barbara hießen. »Welche?«
    »Barbara. Sie ist die ältere Schwester.« Unter Johnnys Augen lagen dunkle Ringe, als habe er seit einer Woche nicht geschlafen. »Sie liegt immer noch bewusstlos auf der Intensivstation des NNUH.«
    Cleo schaute verständnislos. »Dem Norfolk und Norwich Universitätshospital.« Er wirkte erschöpft, schien sich aber zu freuen, sie zu sehen. »Du hast nicht zufällig zehn Minuten Zeit, oder? Für eine schnelle Tasse

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