Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)
Kreisen über seinen Rücken.
»Sag mir, wenn es weh tut.«
»Noch ist es gut«, murmelte Ash.
»Hab ich dir doch gesagt. Ich bin besser als gut. Ich bin im Massieren ein Genie.« Langsam drückten ihre Hände einen um den anderen Wirbel, dann fächerte sie mit den Fingern zu beiden Seiten seiner Wirbelsäule entlang. Sie dehnte und knetete die Muskeln und arbeitete sich geduldig Zentimeter um Zentimeter über seinen Rücken.
»Wie lange dauert das?«, murmelte Ash. Er spürte tatsächlich, wie gut es ihm tat. Die Spannung wich aus seinen verknoteten, geschädigten Muskeln.
»Fünfzehn, zwanzig Minuten. So lange wie du magst.« Spielerisch fügte Georgia hinzu: »Wirst du mich morgen in deiner Sendung erwähnen?«
Er lächelte. »Möglicherweise.«
»Cool! Kannst du auch erwähnen, dass ich zu wirklich vernünftigen Preisen Bügelarbeiten übernehme?«
»Mehr bin ich nicht für dich? Nur eine Quelle kostenloser Werbung?«
»Nein, aber es würde mir nichts ausmachen, wenn du es zufällig erwähnen würdest.«
»Tja, kann ich nicht, weil …«
KLOPF-KLOPF.
»Oh, wer ist das?« Georgia sprang auf und eilte zur Haustür, bevor er auch nur den Kopf heben konnte. Ash war an den Boden gefesselt und konnte nichts weiter tun, als zu lauschen, wie die Haustür geöffnet wurde und Georgia rief: »Ach, wie nett von dir! Du musst seine Sendung heute Morgen auch gehört haben!«
War es zu viel der Hoffnung, dass es sein Hausarzt sein könnte, der seinem Bedauern Ausdruck verleihen wollte, ihn gestern nicht noch dazwischengequetscht zu haben, und daher beschlossen hatte, ihm einen Hausbesuch abzustatten?
Und anscheinend hatte er irgendeine Art von Essen mitgebracht.
Denn der Duft von Kräutern und Knoblauch wurde intensiver, und da hörte Ash Fia sagen: »Äh, ja, stimmt. Wie geht es seinem Rücken?«
O Gott …
»Demnächst schon viel besser.« Fröhlich führte Georgia die Besucherin ins Wohnzimmer. »Sobald ich damit fertig bin, meine Magie an ihm zu wirken!«
Endlich schaffte es Ash, den Kopf zu drehen. Er sah, wie Fia ihn von der Tür aus verblüfft ansah. Kaum überraschend, wenn man bedachte, dass sie ihn auf dem Bauch liegen sah wie ein gestrandetes Walross.
Gott sei Dank hatte er sich von Georgia nicht dazu überreden lassen, sein T-Shirt auszuziehen.
»Oh, tut mir leid, ich dachte, dir ginge es heute nicht gut genug, um im Pub zu Mittag zu essen.« Fia zeigte auf den Korb in ihrem Arm und meinte unsicher: »Ich habe dir eine Portion Cannelloni mitgebracht.«
»D-d-danke.« Das Wort ratterte aus seinem Mund, als Georgia vorwarnungslos ihre Fingerknöchel in seinen Rippen bohrte. Er war immer schon hoffnungslos kitzelig gewesen.
»Stell das Essen einfach in die Küche«, sagte Georgia zwischen dem Kneten zu Fia. »Ich mache es ihm nachher warm, wenn wir fertig sind. Also, Ash, entspanne dich und hör auf, den Bauch einzuziehen.« Sie tätschelte seine schwabbeligen Teile voller Zuneigung. »Ich kann dir nicht helfen, solange du so angespannt bist.«
Ash spürte, wie sich ihre Finger in seine Seiten pressten. Ihm war nur allzu deutlich bewusst, mit was für einem unattraktiven Anblick Fia da konfrontiert wurde. Seine Schädeldecke kribbelte vor Scham.
»Oh, du bist ja so süß «, rief Georgia, packte eine Handvoll Bauchfleisch durch sein T-Shirt hindurch und rollte es wie Teig zwischen den Fingern. »Wie eine große, knuddelige Robbe!«
41.
Kapitel
Abbie half gerade einer unentschlossenen Frau, sich zwischen verschiedenen Arten solarbetriebener Gartenleuchten im Regal zu entscheiden, als sie Magda kokett rufen hörte: »Oh, meine Güte, wer ist nur dieser gutaussehende Kerl, der da gerade hereingekommen ist?«
Es war Tom. Selbst nach all diesen Jahren machte Abbies Herz einen Sprung, wenn sie ihn unerwartet sah. Sie lächelte und winkte ihm zu, bevor ihr klar wurde, dass er gar nicht in ihre Richtung schaute. Seine Aufmerksamkeit schien jemand anderem zu gelten.
O Gott …
Tom ging direkt auf Des in der Ladenmitte zu, ohne langsamer zu werden, dann holte er weit aus und schlug so kräftig zu, dass es Boxlegende Ricky Hatton stolz gemacht hätte. Des fiel um wie ein Sack Steine. Die umstehenden Frauen schrien auf. So etwas war noch nie zuvor in Kilgours Gartenzentrum geschehen.
Tom sagte kein Wort. Ohne sich auch nur umzusehen, drehte er sich um und ging. Alle standen wie unter Schock, Augen und Mund weit aufgerissen. Sie starrten Des an, der sich mühsam aufsetzte. Blut tropfte aus seiner
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