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Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Titel: Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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zu.
    »Ich hoffe, bei der Beerdigung morgen geht alles gut.« War das jetzt eine lächerliche Bemerkung? Aber was sonst hätte sie sagen können?
    »Danke. Wiedersehen.« Johnnys Hand lag auf Honors Rücken, als er sie nach draußen führte. Cleo wusste noch, wie sich das anfühlte …
    »Wir sehen uns, wenn wir wieder zurück sind!« Honor winkte über ihre Schulter
    Fia, die in der Küche fertig war, meinte resignierend: »Sie ist so nett, nicht wahr? Vermutlich war immer schon klar, dass er eines Tages bei so jemandem enden würde.«
    »Vermutlich«, murmelte Cleo.
    Johnny und Honor gingen, Saskia und Shelley kamen. Cleo war froh über die Ablenkung und streckte die Arme aus.
    »Mum hat gesagt, du hattest einen Unfall, und ich darf nicht sagen, dass du komisch aussiehst.« Saskia umarmte Cleo. »Aber so schlimm siehst du gar nicht aus.«
    »Letzte Woche war es noch viel schlimmer«, erwiderte Cleo.
    Saskia schaute enttäuscht. »Och, ich wünschte, ich hätte dich sehen können. War da ganz viel Blut?«
    »O ja, eimerweise!«
    »Ich liebe Blut! Ich bin mal von einem Klettergerüst gefallen, und es lief ganz viel Blut aus meiner Nase!« Saskia schüttelte den Kopf wie ein alter Profi. »Der Arzt im Krankenhaus hat gesagt, ich sei sehr tapfer.«
    Cleo nickte ernst. »Ich erinnere mich daran.« Hinter Saskia rollte Shelley mit den Augen. Saskia mochte zwar denken, sie sei tapfer gewesen, aber in Wirklichkeit hatte sie das ganze Krankenhaus zusammengeschrien. »Das hier ist meine Freundin Fia. Sie kommt heute auch mit auf Schatzsuche.« Na schön, es war ein wenig seltsam, Fia als Freundin zu bezeichnen, aber was hätte sie sonst sagen sollen? Und hier ist Fia, deren Ehe ich ruiniert habe, als ich eine Affäre mit ihrem Ehemann anfing?
    Shelley brach auf. Kurz darauf fuhr Will mit Rob und Molly auf den Parkplatz. Fia ging nach draußen, um die Kinder zu begrüßen, die sie seit fünf Monaten nicht mehr gesehen hatte. Die Kleinen schienen rührend erfreut, sie zu sehen.
    Dann brachte Cleo Saskia nach draußen, damit sie sich kennenlernen konnten.

48.
    Kapitel
    Will sah Cleo von oben bis unten an und sagte tonlos: »Hallo.«
    »Hi.« Es war immer nett, jemand völlig am Ende zu sehen, wenn man die Beziehung zu ihm beendet hatte. Leider war das mit Will nicht geschehen. Er sah adrett und fit aus in seinem rosafarbenen Polohemd und den gebügelten Freizeithosen. Seine Haare waren kürzer als üblich geschnitten. Er hatte reichlich Armani-Aftershave aufgelegt, trug auf Hochglanz polierte Slipper und eine neue, teure Uhr. Das Gute war jedoch, dass sein Anblick keinerlei Wirkung auf sie ausübte. Kein Zucken, kein Flackern, nicht einmal ein Hauch von Anziehungskraft oder Bedauern.
    Wäre es nicht großartig, wenn es ihr so auch mit Johnny gehen würde? Wenn es doch nur einen AUS-Schalter gäbe, den man einfach umlegen könnte.
    »Hier wohnst du also jetzt.« Will wandte sich wieder Fia zu.
    »Und hier arbeite ich auch.« Sie zeigte auf den Pub. »Ich find’s großartig.«
    Er feixte ein wenig. »Mum hat erzählt, sie sei dir neulich begegnet. Mit irgendeinem fetten, betrunkenen Kerl. Das ist also jetzt dein Freund?«
    Fia erwiderte freundlich: »Ich habe niemanden Neues. Also gut, wollen wir los?« Sie griff nach Mollys Hand. »Um sechs Uhr sind wir zurück.«
    »Gut. Ich hole sie dann hier ab.«
    »Wir gehen auf eine Schatzsuche«, informierte Saskia Molly wie eine wohlmeinende Lehrerin. »Wir müssen Raupen und Blätter und so was finden.«
    Molly, die erst fünf war, sah die sechsjährige Saskia aus großen Augen an. »Müssen wir sie auch essen?«
    »Nein, sie sind aus Papier, und es sind Hinweise darauf geschrieben.«
    »Ich kann aber nicht lesen.«
    »Keine Sorge.« Saskia war in ihrem Element und versprach fröhlich: »Ich helfe dir.«

    Ash spielte Billard mit Mac dem Waliser. Er sah, wie Will Newman ein Radler an der Theke bestellte und sich dann an einen Ecktisch setzte. Ash hatte Will schon nicht gemocht, als Cleo noch mit ihm liiert gewesen war. Er hatte ihn noch weniger gemocht, als er herausfand, wie er Fia behandelt hatte. Was für ein Wichser. Doch darauf kam es jetzt nicht mehr an. Sie mussten nicht höflich sein und miteinander reden. In ein paar Minuten würde Will austrinken und gehen. Und er musste nicht mehr eifersüchtig sein auf den Mann, der Fia geheiratet und sie mit so wenig Liebe und Respekt behandelt hatte, dass …
    »Jaaaa!«, grölte Mac der Waliser, als Ash die weiße Kugel einlochte.

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