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Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Titel: Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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jetzt, das war der Zug, mit dem Georgia kam. Jeden Augenblick würde ein Teenager in einem pinkfarbenen Mantel und einem türkisfarbenen Schal aus dem Zug steigen, und sie würden das Mädchen sehen, das ihre Tochter hätte sein sollen.
    Und dann geschah es. Neben ihr sog Tom hörbar den Atem ein, bevor er mit sorgsam kontrollierter Stimme sagte: »Da ist sie.«
    Abbie drückte seine Hand, dann ließ sie sie los. Als das Mädchen den Bereich hinter der Absperrung mit den Augen absuchte, entfernte sich Abbie von Tom. Er hatte darauf bestanden, dass sie ihn an diesem Abend begleitete, aber die erste Begegnung musste zwischen Vater und Tochter stattfinden. Abbie blieb im Hintergrund und wappnete sich, während sie beobachtete, wie Tom die Hand hob und an die Schranke trat.
    Georgia sah Tom jetzt an, und ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Im nächsten Moment quietschte sie vor Freude auf, drückte ihre Fahrkarte dem verblüfften Fahrkartenkontrolleur in die Hand und drängte sich durch die Absperrung, dann blieb sie zwei Meter vor Tom abrupt stehen und zog ihr Handy heraus. Sie drückte ein paar Tasten, hielt das Handy hoch, um sein Gesicht zu fotografieren, und rief fröhlich: »Hi, Dad!«
    Dann ließ sie ihren Rucksack fallen und katapultierte sich wie eine Rakete in Toms Arme.
    Abbie ertrug es nur schwer, das mit anzusehen, aber ihren Blick abwenden konnte sie auch nicht. Noch mehr Leute schauten zu, lächelten und nahmen an, die beiden hätten sich einfach seit Wochen, vielleicht Monaten nicht mehr gesehen.
    Dann traten Vater und Tochter einen Schritt auseinander und sahen sich wortlos in die Augen. Abbies Magen drehte sich vor Neid und Leere. Mit ihrem herzförmigen Gesicht, der schlanken Figur und den langen, silberblonden Locken ähnelte Georgia ihrer Mutter, aber sie trug ganz fraglos auch einen Teil von Tom in sich. Wie schon auf dem Foto zu sehen, waren da die charakteristischen Wangenknochen, dieselbe Lippenform. Selbst aus der Ferne konnte man erkennen, dass ihre Augen die gleiche himmelblaue Farbe hatten.
    Abbie sah, wie Tom etwas zu dem Mädchen sagte, dann führte er sie zum Eingang der Bahnhofsbuchhandlung, vor der sie wartete. Er versuchte so sehr, es nicht zu zeigen, aber der Stolz, den er empfand, war unübersichtlich.
    »Abbie, das ist Georgia.«
    »Hallo, freut mich, Sie kennenzulernen.« Höflich streckte Georgia die Hand aus. »Ist es nicht erstaunlich? Schauen Sie, ich habe alles auf meinem Handy aufgenommen! Warten Sie, ich spiele es noch mal ab …«
    Danach presste Georgia das Handy an die Brust. »Das werde ich für immer aufbewahren.« Sie stellte sie eng neben Tom und sagte zu Abbie: »Können Sie noch ein Foto von uns beiden machen? Sehen wir uns nicht ähnlich? Das tun wir, nicht wahr? Die gleichen Augen!«
    Schließlich verließen sie den Bahnhof und gingen zum Parkplatz. Georgia warf ihren Rucksack in den Kofferraum und setzte sich dann ganz selbstverständlich auf den Beifahrersitz, damit sie direkt neben Tom sitzen konnte. Abbie, die somit auf den Rücksitz verbannt war, hörte zu, wie das Mädchen vorn aufgeregt plauderte, und fühlte sich ausgeschlossener denn je.
    In Channings Hill sprang Georgia aus dem Wagen und betrachtete das Haus, das im Dunkeln lag, nur in den Bäumen im Vorgarten funkelten die weißen Weihnachtslichter.
    »Und hier wohnst du schon seit der Zeit vor meiner Geburt?«
    »Ja.« Tom nickte bestätigend. »Es gefällt uns hier.«
    »Hübsch.« Sie folgte ihm durch den Vorgarten. »Wenn Mum mich dir gegeben hätte, wie sie es hätte tun sollen, dann wäre ich hier aufgewachsen.«
    »Das wärst du.« Er schloss die Haustür auf, führte sie ins Wohnzimmer und schaltete das Licht ein.
    Georgia klatschte in die Hände, als sie den Baum sah. »Du hast einen echten Weihnachtsbaum! Ich habe mir mein ganzes Leben lang einen gewünscht, aber Mum meinte immer, die machen zu viel Dreck.«
    Achtzehn Weihnachtsfeste, die sie verpasst hatte. Abbie sagte: »Ich setze Wasser auf und mache uns allen eine schöne Tasse Tee, ja?«
    »Danke, nein, im Moment ist mir nicht nach Tee. Ich nehme Kaffee.« Georgia griff nach Toms linker Hand und rief: »He, unsere Finger haben dieselbe Form! Unheimlich!«
    »Äh, mit Milch und Zucker?«, fragte Abbie.
    »Das ist so abgefahren! Kannst du mit den Fingerknöcheln knacken? Und kannst du den Daumen so weit zurückbiegen, dass er dein Handgelenk berührt?«
    In der Küche fummelte Abbie mit der Schachtel Kekse herum, die sie extra

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