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Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Titel: Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Nicken zur Kenntnis genommen worden.
    »Keine Sorge, ich habe ihnen vor allen Leuten tüchtig den Marsch geblasen. Ich sagte, du und Tom seid das glücklichste Paar, das wir alle kennen, und ich fände es total fies, wie sie das auch nur denken können, weil Tom noch nie etwas hinter deinem Rücken getan hat und das auch nie tun würde. Ich sagte, dass ihr beide die perfekte Ehe führt.«
    O Gott. »Tja, danke.« Die Schuldgefühle kamen wieder hoch. Abbie starrte auf den Abwasch. »War viel los im Pub?«
    »Rammelvoll! Jedenfalls habe ich die O’Briens ordentlich vorgeführt. Wahrscheinlich sind sie ohnehin bloß neidisch auf Tom und dich«, sagte Cleo. »Alle wissen doch, dass Barry O’Briens Frau etwas mit dem Typen von der Werkstatt hatte, der immer vorbeikam, um ›nach ihrem Wagen zu schauen‹.«
    Abbie schrubbte so heftig an einer Saucière herum, dass Spülschaum auf ihren petrolblauen Angorapulli spritzte. Sie konnte Cleo gegenüber in vielen Dingen ehrlich sein, aber es gab Grenzen. Sie war die ältere Schwester, die glücklich Verheiratete, die Gesetzte , diejenige, zu der Cleo stets aufgeschaut hatte.
    Nein, sie konnte ihr unmöglich von Des Kilgour erzählen. Cleo wäre schockiert. Manche Geheimnisse musste man einfach für sich behalten.
    »Ich habe noch nie darüber nachgedacht«, meinte Cleo verträumt, »aber ich könnte ja im Internet nachschauen.«
    »Nach der Frau von Barry O’Brien?«
    »Nein, igitt.«
    Das war typisch für Cleo. Ihre Gedanken schwirrten herum wie eine Wespe in einer Flasche. »Ich könnte nach einer Firma schauen, die Lügendetektoren verkauft, damit ich meine eigenen Verhöre durchführen kann.«

    »Weißt du, ich möchte wirklich nicht wie eine miesepetrige, alte Spaßbremse klingen«, sagte Cleo, »aber wenn mich noch ein einziges Mal jemand heiter fragt, ob ich schon in Weihnachtsstimmung bin, dann werde ich schreien und mit dem Fuß aufstampfen und ihm einen Mistelzweig um die Ohren schlagen.«
    »Du könntest ihm natürlich auch etwas vorsingen. Ein Weihnachtslied«, schlug Ash vor. »So, wie du singst, würde ihm das eine unvergessliche Lehre sein.«
    Cleo kniff ihn. Es war Heiligabend, und sie saßen im Pub in einer der Fensternischen, wie Matthau und Lemmon in Ein verrücktes Paar . »Warum sagen das die Leute überhaupt? Was für einen Unterschied macht es, ob wir in Weihnachtsstimmung sind oder nicht? In zwei Stunden ist es Weihnachten, darum ist es jetzt ohnehin zu spät.«
    »Bah.« Ash nickte zustimmend. »Humbug.«
    »Weißt du, was? Ich bin 29, und ich sitze hier mit dir, und das ist so völlig anders, als ich mir dieses Weihnachtsfest erhofft hatte.« Cleo fischte mit dem Zeigfinger die letzten salzigen Krumen aus ihrer Chipstüte.
    Ash nahm einen großen Schluck Bier. »Da fühl ich mich jetzt aber gleich ganz besonders wertgeschätzt.«
    »Ach komm, du weißt, wie ich das meine. Ich dachte wirklich, dieses Jahr würde anders sein.« Sie hatte heimlich davon geträumt, dass Will zwei Flugtickets hervorziehen und sie an irgendeinen glamourösen Ort mitnehmen würde, und sei es auch nur für ein paar Tage. Man stelle sich vor, Weihnachten in Paris, eine Luxusherberge wie das George V, Hand in Hand am Ufer der Seine entlang spazieren, während am Himmel – im Moulin-Rouge -Stil – Kaskaden von Sternen explodierten.
    Aber es war nur dieser glückliche Traum, der explodierte, als sie feststellte, dass Will eine Frau und zwei Kinder hatte.
    »Alles gut bei euch beiden?« Des Kilgour hob sein Glas zur Begrüßung hoch – allem Anschein nach nicht sein erstes an diesem Abend – und fügte freundlich hinzu: »Schon in Weihnachtsstimmung?«
    Okay, Des war der Chef ihrer Schwester, und sie durfte ihn folglich nicht mit einem Mistelzweig schlagen. Cleo zwang sich zu einem fröhlichen Lächeln: »Eigentlich nicht, ist aber egal!« Und fügte höflich hinzu: »Und wie steht’s mit Ihnen?«
    Das wäre das Stichwort für Des gewesen, um fröhlich zu sagen: Alles bestens, das übliche Chaos, Sie wissen ja, wie es ist!
    Stattdessen sagte er: »Wozu brauche ich Weihnachtsstimmung, bin ja ganz allein daheim.«
    Meine Güte, falsche Antwort. Ach je. »Äh … tja, vermutlich ist Ihnen so ein ruhiger, fauler Feiertag dann ganz recht …«
    »Ich würde nicht sagen, dass es mir recht ist.« Des zuckte mit den Schultern. »So ist es eben.«
    »Oh, stimmt.« Cleo spielte mit ihrer leeren Chipstüte herum und fühlte sich schrecklich. Sie kannte Des Kilgour nicht gut,

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