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Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Titel: Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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mit dem Bügeln.« Georgia blies die Wangen auf, atmete geräuschvoll aus und warf die Haare in den Nacken. »Ich hielt es für eine gute Idee, aber das war es offenbar nicht. Und ich hätte Rentner als Unterauftragnehmer angeheuert. Aber egal, dann lebe ich eben von der Stütze.«
    »Moment mal …«, fing Tom an.
    »Ich werde arbeitslos sein und dem Staat auf der Tasche liegen. Ist auch viel erholsamer.« Georgia schaute wieder interessiert zum Billardtisch.
    »Hör zu, ich bin sicher, wir können …«
    »Oder ich könnte an einer Stange tanzen. Da verdient man doch gut, oder? Ich könnte Geld für ein Auto sparen. Schaut, sie sind jetzt fertig. Sollen wir sie zu zwei gemischten Doppeln auffordern?«
    »Nein.« Cleo sah kurz zu Johnny, der lachte, und zu Ash, der mit Billardkugeln jonglierte und sehr ausgelassen war. »Außerdem ist er zu alt für dich.«
    »Warum? Wie alt ist er denn?«
    »Dreißig.«
    Georgia bekam große Augen. »Echt?«
    Ash spürte, dass sie beobachtet wurden. Er drehte sich zu Cleo und verlangte zu wissen: »Was ist da drüben los? Beäugt ihr meine unwiderstehliche Kehrseite?«
    Cleo öffnete den Mund, um schlagfertig zu erwidern, dass es da weitaus hübschere Ausblicke gäbe, aber Georgia war schneller als sie. »Cleo hat gerade mit mir über Sie gesprochen. Ich kann nicht glauben, wie alt Sie sind.«
    Wie bitte? Cleo musste zweimal hinschauen.
    »Frechheit! Für wie alt hältst du mich?«, verlangte Ash zu wissen. »Fünfundsechzig?«
    Georgia strahlte. »Ich hätte auf Mitte zwanzig getippt.«
    »Aber ich bin Mitte zwanzig.« Ash hob die Augenbrauen. »Was hat diese Hexe dir denn weismachen wollen?«
    »Sie sagte, Sie seien dreißig.«
    Cleo war verblüfft. So viel zu voreiligen Schlussfolgerungen. »Das habe ich nie gesagt. Ich sagte, Johnny ist dreißig.«
    »Wer ist Johnny? Oh, das müssen dann wohl Sie sein.« Georgia nickte Johnny kurz zu, dann wandte sie sich wieder an Ash. »Wie heißen Sie?«
    Innerhalb weniger Minuten stand sie am Billardtisch und plauderte mit Ash. Die beiden schienen sich prächtig zu verstehen. Cleo hörte, wie er Georgia erzählte, dass Cleo in Wirklichkeit 57 Jahre alt sei.
    »Sie ist doch sicher zu jung für Johnny.« Neben ihr geriet Tom in Panik. Er war zu derselben Schlussfolgerung gelangt. »O Gott, wie soll ich mit dem allen nur klarkommen? Mir fehlen 18 Jahre Übung.«
    »Ich rede mit ihr.« Nicht, dass es bei Fia Newman viel geholfen hätte, aber sie musste es Tom zuliebe versuchen. Cleo nahm einen großen Schluck von ihrem Drink. Wenn es anders gelaufen wäre, dann wäre sie jetzt Georgias Tante. Die fabelhafte, angesagte, brillante Tante Cleo, mit der man immer Spaß hatte, die nie wegen irgendwelcher langweiligen Sachen herumnölte und die ihr beigebracht hatte, wie man stilvoll lange Halsketten trug.
    Naja, vielleicht keine Halsketten. Aber sie konnte dennoch zur Nenn-Tante werden, nicht wahr? Jemand, der hervorragende Ratschläge gab, wenn es um Beziehungen und Männer ging.
    Vor allem, was diejenigen anging, die man gar nicht erst in Betracht ziehen sollte …
    »Ich werde ihr einen Transporter kaufen«, sagte Tom.
    »Wie bitte?«
    »Nur einen billigen, damit sie ihr Unternehmen gründen kann.« Offenbar hatte er die ganze Zeit darüber nachgedacht. »Ich kann nicht zulassen, dass sie in einem Nachtclub an der Stange tanzt.«
    »Natürlich nicht.« Georgia hatte das ziemlich offensichtlich nur gesagt, um ihn so sehr zu erschrecken, dass er ihr einen Transporter kaufte, aber er konnte nicht das Risiko eingehen, dass sie es tatsächlich tat.
    »Jetzt hast du sie also kennengelernt.« Tom beobachtete seine neu gefundene Tochter aus der Ferne. Er versuchte, sich den Stolz nicht anmerken zu lassen, scheiterte jedoch. »Wie lautet dein Urteil?«
    Cleo berührte ihn am Arm und meinte sanft: »Ich halte sie für eine echte Persönlichkeit, und sie wird dein Leben verändern. Aber für Abbie ist das nicht so leicht wie für dich. Gib ihr nicht das Gefühl, ausgeschlossen zu sein, okay?«
    Er wirkte überrascht. »Sie ist nicht ausgeschlossen. Wir stecken da alle zusammen drin.«
    Cleo nickte. Sie hatte Tom immer geliebt, aber er war nicht gerade sehr gut darin, die Gefühle von Frauen zu verstehen. »Na schön, ich sage ja nur, dass es sich für sie anders anfühlen könnte.«
    Er schüttelte den Kopf. Das überstieg eindeutig sein Fassungsvermögen. »Ich weiß, es ist schwierig, aber lass ihr ein paar Tage Zeit, und alles wird gut.«

    Drei

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