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Being

Titel: Being Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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der beiden. Sie sind in Ordnung. Die bleiben unter sich.«
    »Hat sie dich Maria genannt?«
    »Ja, so heiße ich, wenn ich hier bin – Maria Lombard.« Sie sah mich an. »Ich habe Lola gesagt, dass du John Martin heißt.«
    »Wieso?«
    »Keine Ahnung.« Sie zuckte die Schultern und öffnete die Wohnungstür. »Reine Gewohnheit, nehme ich an. Warum die Wahrheit sagen, wenn eine Lüge sicherer ist?«
    »Dann bin ich jetzt also John Martin?«
    »Tut mir leid – war der erste Name, der mir in den Sinn kam.« Sie grinste mich an. »Du kannst dich ja Johnny nennen, wenn du willst.«
    »Danke.«

    Die Wohnung war ungefähr so groß wie die in Finsbury Park. Sie hatte auch die gleiche Anzahl an Zimmern – ein großes Wohnzimmer, eine Küche, zwei Schlafzimmer, ein Bad –, aber weiter reichten die Ähnlichkeiten nicht. Die Wohnung war nicht von schweren schwarzen Vorhängen verdunkelt und auch nicht mit Computern und Bildschirmen vollgestopft, sie war hell, weiträumig |276| und wirkte irgendwie natürlicher. Sie hatte steingeflieste Böden, weiß getünchte Wände und einen großen, hölzernen Ventilator an der Decke. Am hinteren Ende des Wohnzimmers befand sich ein hohes Fenster, durch das man in der Ferne das Meer gleißen sah.
    Eddi schaltete den Ventilator an und öffnete das Fenster. Der Ventilator schwirrte langsam und leise surrend in der Nachmittagsstille und ich spürte die kühle Brise auf meiner Haut. Ich sah Eddi an. Sie stand am Fenster und starrte gedankenverloren aufs Meer. Ich ging zu ihr und stellte mich neben sie.
    »Bist du okay?«, fragte ich.
    »Ja … nur ein bisschen müde, das ist alles.«
    »Die letzten paar Tage waren ganz schön anstrengend.«
    Sie nickte. »Und es bleibt noch viel zu tun.«
    »Ja, wahrscheinlich …«
    Eine Weile starrte sie weiter in die Ferne, dann streckte sie den Hals, rieb sich die Augen und wandte sich zu mir um. »Wir schaffen das, Robert. Wir finden heraus, was mit dir passiert ist. Wir
müssen
es herausfinden. Ich meine, wir können schließlich nicht einfach weglaufen vor dem Ganzen, oder?«
    »Nein«, stimmte ich ihr zu.
    »Dazu ist die Sache zu heiß. Diese Leute, Ryan und die andern, wer immer sie sind, werden nicht aufgeben. Egal wohin wir fliehen, sie werden uns finden. Wir haben nur eine einzige Chance: Wir müssen herausfinden, wer sie sind, was sie getan haben und was sie vorhaben.«
    »Und dann?«, fragte ich.
    »Wie?«
    »Wenn wir das alles herausgefunden haben, was machen wir |277| dann damit?«
    Sie starrte mich an. »Das weiß ich noch nicht …«
    Ich schüttelte den Kopf, weil ich plötzlich die Wahrheit begriff: Wir konnten nichts machen. Was auch immer wir herausfanden, egal ob es Eddis oder meine Wahrheit war, ich würde nie wieder normal sein. Ich würde nie mehr Robert Smith sein. Ich würde nie mehr etwas anderes sein, als ich war. Was für eine Zukunft!
    Eddi legte mir ihre Hand auf die Schulter. »Schau, Robert«, sagte sie, »wir können nur Schritt für Schritt vorankommen. Fürs Erste sind wir hier sicher. Eine Weile können wir es locker angehen lassen und uns ein bisschen erholen. Wir können weiterleben, ohne uns die ganze Zeit umzugucken, wer hinter uns ist. Also lass es uns genießen, solange es geht. Und in der Zwischenzeit forsche ich mal ein bisschen nach. Ich hab hier nicht so viel Zugang zu Informationen, wie das in London der Fall war, aber ich hab einen Laptop, eine Internetverbindung, die sich nicht zurückverfolgen lässt, und ich kenne ein paar Tricks … ich sollte also in der Lage sein, irgendwas rauszubekommen. Aber es bringt nichts zu fragen, was wir anfangen werden mit dem, was ich herausfinde, bevor wir wissen, was es ist. Also lass uns bis dahin warten – okay?« Sie drückte meine Schulter. »Mach dir keine Sorgen. Uns fällt schon was ein. Vertrau mir.«
    Ich lächelte sie an. »Ich dachte, du hättest gesagt, wir dürften uns nicht vertrauen.«
    »Das war gelogen.«

    Den Rest des Tages taten wir nicht mehr viel. Eddi führte mich in der Wohnung herum und zeigte mir, wo alles war – Lebensmittel, Handtücher, Bettlaken, Zahnbürsten, solche Sachen eben. Sie gab |278| mir Schlüssel für die Wohnung und die Haustür. Sie zeigte mir, wie Dusche, Fernseher und Ventilator funktionierten, und erklärte mir, dass ich nicht nach einem Telefon suchen solle, es gebe nämlich keins.
    »Haben deine Handys hier Empfang?«, fragte ich.
    Sie schüttelte den Kopf. »Wir werden hier überhaupt kein Telefon benutzen. Das Risiko ist

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