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Beiß mich, wenn du dich traust

Beiß mich, wenn du dich traust

Titel: Beiß mich, wenn du dich traust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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Sterbliche verzaubern können, wenn die nicht höllisch aufpassen.
    Und ich war in meiner Blutgier gerade nicht allzu vorsichtig.
    Verlegen und schockiert rolle ich mich von Corbin herunter und stehe auf. »Ich ... äh ... ich habe gewonnen!«, sage ich, während ich vor mir herumwedele und versuche, etwaige verbleibende Duftstoffe zu vertreiben. Zugleich bete ich, dass meine Zähne sich wieder einfahren, bevor jemand sie sieht.
    Corbin blickt immer noch zu mir auf, total verzückt.
    Plötzlich bin ich von den anderen Alphas umringt. »Wow, das war der Hammer!«, ruft Varuka.
    »Ja, wir haben noch nie erlebt, dass jemand Corbin überwältigt hat«, fügt Mara hinzu.
    »Du bist eine echt krasse Jägerin.«
    »Vielleicht wirst du unsere nächste Alpha-Kollegin.«
    Ich lächele hilflos, weil ich nicht gleichzeitig sprechen und meine Vampirzähne verbergen kann. Verstohlen werfe ich noch einen Blick auf Corbin. Ist er okay?
    »Hey, Corbin«, sagt Peter und stößt ihn mit dem Fuß an. »Du bist im Hausunterricht geschlagen worden.«
    Endlich scheint der Bann wieder gebrochen zu sein, denn Corbin kommt langsam auf die Beine.
    Er stiert mich an, brennenden Hass in seinen smaragdgrünen Augen. Das Vampirparfüm ist offensichtlich verflogen. Und er ist so was von wütend darüber, dass die Neue ihn vor seinen Freunden fertiggemacht hat.
    »Gut gemacht, kleine Jägerin«, bringt er mühsam heraus, während er sich abklopft. »Doch ich fürchte, beim nächsten Mal wirst du nicht so viel Glück haben.« Er schart seine Freunde um sich und gemeinsam gehen sie die Wiese hinunter.
    Ich sehe ihnen nach und spüre, wie meine Vampirzähne sich endlich wieder einziehen.
    Glück? Er hat ja keine Ahnung, wie viel Glück er selbst gerade hatte. Und was das nächste Mal betrifft? Tja, der Hunger nimmt zu. Und ich weiß nicht, ob ich in der Lage sein werde, mich zu beherrschen.

8
    »Oh Gott, mir tun alle Knochen weh«, stöhnt Sunny, als sie durch die Cafeteria humpelt, ein Tablett mit Essen in den Händen. Sie setzt sich mir und Lilli gegenüber, die uns an einen Tisch mit ihren Freunden eingeladen hat.
    »Ich dachte, du wärst in einem Kurs mit Zwölf-jährigen«, bemerke ich und schiebe meine Mahlzeit auf dem Teller hin und her, damit es so aussieht, als würde ich etwas essen. Ich habe mir einen Hamburger extra, extra blutig bestellt und verschlungen, bevor die anderen aufgetaucht sind.
    Es war widerlich, aber ungeheuer befriedigend.
    Trotzdem, wenn ich nicht bald Kunstblut auftreibe, stecke ich wirklich in der Klemme.
    »Ja, aber mit riesengroßen, starken, lächerlich durchtrainierten Zwölfjährigen«, jammert sie und streckt einen Arm aus, damit ich die blauen Flecken bewundern kann, die sich bereits darauf gebildet haben. »Die keinen Funken Respekt vor dem Alter haben.« Sie seufzt.
    »Wie bist du eigentlich als Jägerin ausgewählt worden?«, erkundigt sich eins der Mädchen am Tisch neugierig. »Ich mein, wenn du eigentlich so gar nicht auf Kämpfen stehst?«
    »Lange Geschichte. Frag nicht«, murmelt Sunny, während sie sich einen großen Löffel voll Kartoffelpüree in den Mund schaufelt. »He, Rayne, willst du dir noch etwas Kool Aid mit mir zusammen holen?«, fragt Lilli, nachdem sie ihr Getränk ausgeschlürft hat. Mann, das Mädchen ist süchtig nach dem Zeug. »Du musst nach all dem Training draußen echt durstig sein.«
    »Nein, danke, ich bin versorgt«, antworte ich und tue so, als nähme ich einen Schluck von meinem Wasser, um sie nicht zu beleidigen. Selbst als Sterbliche war Kool Aid nie mein Ding.
    Lilli zuckt die Achseln und springt auf. »Wie du willst«, sagt sie und hüpft schon den Gang hinunter.
    »Sieh nicht hin«, zischt ihre Freundin Evelyn zu meiner Rechten. »Aber Corbin guckt gerade her.«
    Natürlich führt sieh nicht hin bei mir immer dazu, dass ich mich automatisch umdrehe und hinsehe.
    Corbin und seine Freunde sitzen ein paar Tische weiter vor einem Berg von Essen. Tatsächlich, der Alpha-Jäger hat sich von seiner Gruppe abgewandt und beobachtet mich mit sehnsüchtigen grünen Augen. Als sich unsere Blicke begegnen, runzelt er finster die Stirn und guckt weg.
    Unwillkürlich läuft mir ein Schauer über den Rücken. Was habe ich getan? Und gibt es eine Möglichkeit, das ungeschehen zu machen? Wenn doch nur Jareth hier wäre. Er würde wissen, was zu tun ist.
    »Ich habe gehört, dass du ihn heute Morgen besiegt hast«, bemerkt Evelyn und ich richte meine Aufmerksamkeit wieder auf meine neuen

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