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Beiß mich, wenn du dich traust

Beiß mich, wenn du dich traust

Titel: Beiß mich, wenn du dich traust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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ich weiß, wo es hinführt, wo es hinführen muss. Jetzt, da ich zum ersten Mal von der verbo-tenen Frucht gekostet habe, werde ich mir einen weiteren Bissen nicht verkneifen können, wenn sich die Gelegenheit bietet. Mit ihm allein im Wald? Der Typ könnte sich ebenso gut eine Schleife um seinen Hals binden und sich unter den Weihnachtsbaum legen.
    Das ist es, wovon ich immer geträumt habe!
    Ich weiß, ich sollte schreiend aus dem Wald rennen, ohne einen Blick zurückzuwerfen. Ich sollte ihm sagen, dass ich ihn nie wiedersehen will, dass wir in Zukunft besser Abstand zuein-ander halten sollten. Aber das kann ich nicht.
    Unmöglich. Nicht, wenn er mir so bereitwillig das anbietet, das ich dringender brauche als alles andere, auch wenn es das Letzte ist, was ich mir nehmen sollte.
    »Also, ähm, wie fühlst du dich?«, frage ich ihn und versuche, das in mir aufsteigende Verlangen mit beiläufiger Konversation zu ersticken.
    Er zuckt die Achseln. »Besser, schätze ich.« Er entdeckt einen umgestürzten Baumstamm mitten auf einer kleinen Lichtung, setzt sich darauf und bedeutet mir, das Gleiche zu tun. Ich setze mich so weit wie möglich von ihm weg, aber natürlich rückt er sofort nah an mich heran. Jetzt hocken wir so dicht nebeneinander, dass unsere Ober-schenkel sich berühren. Ich krümme mich vor Hunger und Begehren. Ich hasse es, wie sehr ich mich zu ihm hingezogen fühle. Es gibt mir das Gefühl, Jareth untreu zu sein. Natürlich bin ich nicht darauf aus, mich in Corbin zu verlieben. Ich will nur die Flüssigkeit in seinen Adern.
    Aber er empfindet offensichtlich ein bisschen anders, denn er nimmt mein Kinn zwischen seine Finger und dreht meinen Kopf so, dass unsere Augen sich begegnen und unsere Lippen nur noch ein paar Zentimeter voneinander entfernt sind.
    »Ich wollte mich bei dir bedanken«, sagt er ernst.
    »Weil du mir gestern Nacht das Leben gerettet hast.«
    Oh Gott. Ich schüttele meinen Kopf frei, während Schuldgefühle aus allen Richtungen auf mich einstürmen. Er denkt, ich hätte ihn gerettet ! Dabei hätte ich ihn beinahe umgebracht mit meiner Gier.
    »Ich ... habe eigentlich nicht viel dazu beigetragen«, sage ich. Stimmt.
    »Ich hatte so viel Blut verloren«, fährt er fort, ohne auf mich zu hören. »Wenn du mich nicht in die Höhle geschleift hättest...« Er schüttelt den Kopf. »Wie auch immer«, fährt er entschlossen fort. »Ich wollte dir nur sagen, dass es mir leidtut, dass ich dich anfangs so gemobbt habe. Ich bin manchmal ein Idiot. Du bist ein besserer Mensch als ich und ich stehe für immer in deiner Schuld.«
    Cool. Wie wär's dann jetzt mit einem Schlückchen...
    Ich atme tief durch. Langsam habe ich das Gefühl, verrückt zu werden.
    »Die ganze Sache ist so seltsam«, bemerkt er und fasst sich an seinen verbundenen Hals. »Warum kamen die Elfen überhaupt? Was wollten sie?
    Und warum haben sie mein Blut gesaugt? Die Wachen, die mich hinterher befragt haben, sagten dass Elfen nur sehr selten, wenn überhaupt, menschliches Blut trinken. Die meisten von ihnen sind so etwas wie zweitweltliche Vegetarier. Sie bevorzugen Nektar und andere pflanzliche Dinge aus der Natur.«
    Ich nage an meiner Unterlippe. »Na ja, vielleicht hatten sie plötzlich einen Anfall von MacBlut ist einfach gut? «, scherze ich in Anspielung auf die alte McDonald's-Reklame. Ich kann mit dieser »Wahrheit« durchkommen, weil ich wirklich nicht weiß, was in den Elfen vorgegangen ist.
    Hey, vielleicht hatte einer von ihnen tatsächlich Heißhunger auf einen Big Mac, als sie auf uns herabstürzten. Man weiß ja nie.
    Corbin lacht leise. »Jedenfalls haben die Labor-techniker einen Abstrich von meiner Halswunde gemacht und untersuchen jetzt den Speichel. Mit etwas Glück können sie die DNA identifizieren, da die meisten Elfen nach der Elfenreichrevolte im Jahr 2002 in der Datenbank von Slayer Inc.
    erfasst sind. Vielleicht finden wir auf diese Weise wenigstens heraus, welches Königreich für den Angriff verantwortlich ist.«
    Ich starre ihn entgeistert an. Elfen-DNA-Tests?
    Das ist überhaupt nicht gut. Ich meine, okay, sie werden zwar meine Elfen-DNA nicht in ihrer Datenbank finden. Aber was ist, wenn sich bei dem Test herausstellt, dass diese spezielle Elfe zugleich ein Vampir ist? Das würde dazu führen, dass die ganze Schule auf Alarmstufe Rot schaltet.
    Oh Mann, in dem einen Augenblick schien es eine so gute Idee zu sein, von Corbin zu trinken, mich selbst damit zu heilen und seine Erinnerung zu

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