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Beiß mich, wenn du dich traust

Beiß mich, wenn du dich traust

Titel: Beiß mich, wenn du dich traust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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nicht. Sie hat dieses Zeug aus dem Heiligen Gral in ihrem Blut«, rufe ich ihm in Erinnerung. »Das wirkt wie Vampirgift.«
    »Wie wäre es dann mit einem Tier gewesen?«
    »Ich habe versucht, einige fast rohe Hamburger zu essen. Es hat nicht geholfen.« Ich verziehe das Gesicht bei dem Gedanken daran. »Außerdem verstehe ich die ganze Aufregung nicht. Du trinkst doch jeden Tag menschliches Blut.«
    »Ja, von Spendern, die unter Vertrag stehen und für ihre Dienste gut bezahlt werden«, betont Jareth. »In unserem Zeitalter geht niemand mehr hin und verhext unwissende Opfer mit einem Glamourzauber, um ihnen ohne Erlaubnis Blut abzuzapfen. Das verstößt absolut gegen die Regeln des Konsortiums. Falls jemand heraus-findet, was du getan hast, könnte man dich dafür aus dem Zirkel werfen. Schließlich bewegst du dich immer noch auf dünnem Eis nach diesem Zwischenfall in England.«
    Ich runzele die Stirn. Diese idiotischen englischen Vampire, die durchgedreht sind, als ich nur meinen Pflock gezückt habe. »Es war ja nicht so, als wollte ich sie tatsächlich pfählen.«, protestiere ich. »Ich wollte ihnen nur ein bisschen Angst einjagen, weil sie so bescheuert waren.«
    Jareth legt plötzlich einen Finger auf die Lippen, und als ich mich umdrehe, sehe ich Magnus herannahen. Der Meister braucht von unserem Gespräch über meine gelegentlichen Verhaltens-probleme nun wirklich nichts mitzubekommen.
    »Rayne!«, ruft Magnus mit einem aufgeregten, ängstlichen Ausdruck im Gesicht, die langen braunen Haare ganz zerzaust, während er auf uns zueilt. »Geht es dir gut?« Er schnappt mich und zieht mich in eine feste Umarmung. Was ein bisschen unangenehm ist, weil ich denke, dass er mich im Großen und Ganzen nicht besonders mag. Für einen gesetzestreuen Vampir wie ihn bin ich eine zu große Unruhestifterin.
    »Magnus, du zerquetschst mich«, bemerke ich.
    Er lässt mich los und blickt zerknirscht drein.
    Schließlich ist das kein Benehmen für den Meister eines der größten Zirkel der Ostküste.
    »Erzähl mir alles, was du weißt«, verlangt er.
    Das tue ich. Ich berichte ihm von den schockie-renden Neuigkeiten unserer Eltern und davon, dass man uns nach Achtal gebracht hat. Dass Sunny von den Elfen entführt und durch einen bösen Wechselbalg ersetzt wurde. Dass ich in die Nachtakademie gebracht wurde und von dem fiesen Plan von Slayer Inc. erfuhr, die Zweitwelt zu übernehmen.
    Die Kleinigkeit mit Corbin verschweige ich allerdings erst mal. Es wird später noch genug Zeit für die liebe Rayne sein, sich in Schwierig-keiten zu bringen. Oder auch nicht. Nicht wäre mir auch recht.
    Magnus flucht leise. »Das sind schlimme Neuigkeiten«, sagt er. »Ich wusste, dass da etwas im Gange ist – deshalb habe ich Rachel überhaupt dorthin geschickt -, aber ich hatte keine Ahnung, dass es sich um eine Unternehmung von so großem Ausmaß handelt. Und jetzt, da sie dein Blut haben ...«
    »Wir müssen einen Großangriff auf sie starten«, verkündet Jareth. Da er inzwischen stellvertretender Meister des Blutzirkels ist, hat er bei solchen Dingen ein Mitspracherecht. »Sie müssen unbedingt gestoppt werden, bevor sie ihre Formel perfektionieren und anfangen können, diese Vamshees zu erschaffen.«
    »Nenn sie bitte nicht so«, werfe ich ein. Ich hätte den Ausdruck niemals erwähnen sollen. Gott steh mir bei, wenn er sich in der Vampirwelt verbreitet.
    »In der Tat«, sagt Magnus mit einem nachdenk-lichen Nicken. »Aber eins nach dem anderen.
    Zuerst müssen wir Sunny vor den Elfen retten.«
    Als er Jareths missbilligenden Blick sieht, fügt er hinzu: »Ich habe ihr in Vegas das Versprechen gegeben, dass sie immer an erster Stelle stehen wird. Und ich beabsichtige, dieses Versprechen zu halten.«
    Mit plötzlicher Hochachtung sehe ich ihn an.
    Wäre Sunny doch nur hier, um das zu hören.
    Mein Schwesterherz wäre völlig aus dem Häuschen vor Glück.
    »Nachdem wir das geklärt hätten«, fährt Magnus fort, »kannst du gern schon mal anfangen, deine Truppen zu versammeln. Sobald wir Sunny befreit haben, werden wir Slayer Inc. zur obersten Priorität machen.«
    Dies scheint meinen Liebsten ein wenig zu besänftigen. »Also schön«, sagt er. »Aber es wird keine einfache Aufgabe sein, ins Elfenland ein-zudringen«, hält er Magnus vor. »Sie leben an den Rändern unserer Welt, in einer ganz anderen Dimension. Allein, um dorthin zu gelangen und den Trennvorhang zwischen den Welten zu zer-teilen, brauchen wir Elfenmagie.«
    Magnus

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