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Beiß mich, wenn du dich traust

Beiß mich, wenn du dich traust

Titel: Beiß mich, wenn du dich traust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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neun eins«, lese ich.
    »Derzeitiger Zustand: komatös.«
    »Injektion?«, fragt Corbin. »Was haben sie ihm gespritzt?«
    Die plötzliche Erkenntnis trifft mich mit einem Schlag und mir wird schwindelig. Offensichtlich ist mein Blut nicht das erste Vampirblut, das Slayer Inc. sich beschafft hat, um diese Herrenrasse übernatürlicher Jäger zu erschaffen.
    Ich laufe von Bett zu Bett und das Grauen wird immer schlimmer. Hunderte von Patienten, alle mit Blutinjektionen, alle komatös. Anscheinend hat Slayer Inc. die richtige Forel noch nicht herausgefunden. Was in gewisser Hinsicht gut ist.
    Aber auch furchtbar. All diese Jugendlichen, all die geopferten Leben ...
    »Trinity, Taylor, Connor, Julian - die gesamten ehemaligen Alphas von Achtal sind hier«, sagt Corbin, der ebenfalls von Bett zu Bett geht.« Ich dachte ... ich dachte, sie würden ...«
    »... draußen in der Zweitwelt den James Bond spielen?«, fragt Rachel trocken. »Tja, wohl eher nicht.«
    Bevor noch jemand etwas erwidern kann, hören wir eine Tür aufgehen und etwa hundert Füße, die auf uns zugestampft kommen. Rachel stürzt zu unserer Tür und schließt sie ab. »Wir müssen rauf aufs Dach«, sagt sie. »Zum Hubschrauber.«
    »Äh, kann jemand hier echt einen Hubschrauber fliegen?«, frage ich vorsichtig, während wir durch den Saal zum Hinterausgang hechten. Hinter uns hämmern sie schon gegen die Tür und versuchen, sie aufzubrechen.
    »Ja, ich«, antwortet Corbin.
    Rachel mustert ihn skeptisch. »Einen richtigen oder redest du von Videosimulation?«
    »Tja, falls du nicht zufällig einen Flugschein hast, bin ich unsere beste Chance, Baby.«
    »Weniger streiten, mehr rennen«, rufe ich ihnen atemlos zu.
    Ich verliere den Überblick über die Etagen, während wir Treppe um Treppe hinauflaufen.
    Nach gefühlten hundert Jahren erreichen wir endlich ganz oben eine Tür. Ich lege die Hand auf die Klinke und drücke sie herunter.
    Zu.
    »Toll. Was jetzt?«, fragt Corbin sauer. »Habt ihr vielleicht auch fortgeschrittene Panzerknacker-fähigkeiten?«
    »Nein, aber ich habe Superkräfte«, erwidert Rachel lächelnd und wirft sich gegen die Tür. Das Holz knarrt und stöhnt, gibt aber nicht nach.
    »Vielleicht solltest du das mit dem Super noch ein bisschen verstärken«, schlägt Corbin wenig hilfreich vor.
    Das Stimmengewirr von unten wird lauter. »Hier hinauf! Sie sind aufs Dach gelaufen!«
    »Ihnen nach!«
    »Komm schon, Rachel!«, dränge ich. »Du schaffst es!«
    Rachel wirft sich wieder gegen die Tür. Und noch einmal.
    »Warte«, sagt Corbin nach ihrem vierten Versuch.
    »Lass mich mal.« Er tritt einige Schritte zurück, rennt frontal auf die Tür zu und wirft sich mit vollem Gewicht dagegen. Das Holz gibt nach und Corbin kracht hindurch.
    Spöttisch grinst er Rachel an. »Nach dir, Vampir.«
    Rachel nickt ihm widerstrebend respektvoll zu, dann springt sie durch das Loch, das eben noch die Tür war. Ich folge ihr auf dem Fuß, hinaus aufs Dach. Es ist Nacht und der Wind peitscht meine Haare in alle Richtungen, während wir, so schnell wir können, auf den kleinen Hubschrauber zurennen, der auf dem Landeplatz steht.
    Corbin springt auf den Pilotensitz und fummelt an den Schaltern herum. Die Propeller setzen sich langsam in Bewegung und einen Moment später schweben wir ein paar Fuß hoch über dem Boden.
    »Flieg los!«, rufe ich.
    »Moment«, sagt Corbin und zieht wie verrückt an den Schalthebeln. »Das ist eigentlich nur ein Hubschrauber für zwei Personen«, sagt er. »Wir müssen etwas Gewicht abwerfen.« Er schnappt sich ein Fallschirmpaket und wirft es hinaus.
    »Nein, warte! Du weißt kaum, wie man dieses Ding fliegt. Wir werden die brauchen«, protestiert Rachel, springt hinaus, sammelt das Paket ein und springt wieder auf.
    »Ich weiß, aber . . .« Corbin hält hektisch nach anderen verzichtbaren Dingen Ausschau. In dem Moment schwärmen jede Menge Wächter auf das Dach, quellen durch die zerschmetterte Tür, bewaffnet mit Pflöcken und Armbrüsten.
    »Steigt sofort aus dem Hubschrauber«, brüllt einer von ihnen in ein Megafon. »Ihr steht unter Arrest.«
    Wir drei sehen uns an. Dann drückt Rachel mir eine aufgeklappte Karte in die Hand. »Der Blutzirkel wartet hier auf euch«, sagt sie und deutet auf ein X auf der Karte. »Viel Glück!«
    »Warte, was hast du …?«, schreie ich, aber bevor ich den Satz zu Ende bringen kann, ist sie schon aus dem Hubschrauber gehüpft und rennt auf die Jäger zu. »Kommt und holt mich, ihr

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