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Beiss noch einmal mit Gefuehl

Beiss noch einmal mit Gefuehl

Titel: Beiss noch einmal mit Gefuehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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einen Stoß Papiere auf den Schoß. „Sie wollen sie kennenlernen? Hier sind sie.“
    Ich blickte in die Gesichter, die ich seit jener Nacht nicht mehr gesehen hatte. Sie sahen alle so jung aus ... und so mürrisch. Allerdings handelte es sich eindeutig um vergrößerte Ausschnitte aus ihren Pässen, und ihre Mienen ließen sich wohl damit erklären, dass die meisten Leute verdrießlich guckten, wenn sie mit den Mühlen der Bürokratie zu tun hatten.
    Meine Finger blätterten wie von allein in den Kopien, auf denen unterhalb der Fotos noch das Herkunftsland der Abgebildeten zu lesen war. Einer war ein schmuddelig aussehender Brasilianer, der mit einem etwas großspurigen, selbstgefälligen Grinsen in die Kamera blickte, das besser zu einem Fußballspieler als zu einem Geistlichen gepasst hätte. Die anderen waren ein schwarzer Südafrikaner, ein grobschlächtiger Italo-Amerikaner, ein Armenier aus Jerusalem, ein Texaner, der aussah wie ein Burschenschaftsmitglied, und ein Ire mit strähnigem, blondem Haar und ernster, besorgter Miene.
    Sie alle hatte ich getötet.
    Und es war der Letzte, der mit dem gehetzten Blick, dessen Hals meine Hände umklammert hatten, als Lilith die Kontrolle über mein Bewusstsein und meinen Körper wieder abgegeben hatte. Ich hatte ihn jedoch nicht sofort losgelassen. Vielmehr hatte ich ihn gewürgt, bis ich ganz sicher gewesen war, dass er tot war. Dann hatte ich seinen Kopf noch auf den Boden geknallt, obwohl meine Arme bereits vor Überanstrengung gezittert hatten.
    Ich erinnerte mich noch an Liliths freudiges Glucksen und das Gefühl, wie SIE sich in meinem Unterleib zusammengerollt hatte, um zufrieden einzuschlafen. Und ich erinnerte mich daran, wie kühl und distanziert ich das Blutbad hinterher betrachtet hatte. Ich bin sicher, dass das der Grund ist, warum Lilith beschloss, bei mir zu bleiben - ein Teil von IHR erkannte, dass wir uns ähnlich waren.
    Doch ich war nicht freiwillig zur Mörderin geworden. Ich hatte getan, was ich tun musste, nicht wahr? „Zu dumm, dass diese Kerle es darauf abgesehen hatten, unschuldige Leute zu töten.“
    Dominguez kicherte leise. „Jetzt klingen Sie wirklich wie eine Tatverdächtige.“
    Seine Bemerkung überraschte mich. Jetzt? Und vorher war ich nicht verdächtig gewesen? Konnte er etwa die finstere Göttin in meinen Augen sehen? Aber vielleicht konnte das ja jeder. Meine violetten Augen waren schließlich eine Art Kainsmal. „Sehe ich so aus, als könnte ich jemanden umbringen?“
    Dominguez wandte sich mir zu, als wollte er mich genauer betrachten. Ein Muskel in seiner Wange zuckte. „Die Leute sehen nie so aus, Miss Lacey. Sie tun es einfach.“
    Er klang so traurig, dass ich ihm unwillkürlich die Hand tätschelte. Es war bestimmt furchtbar, ein telepathisch veranlagter Cop zu sein. „Sie haben schon einiges erlebt, nicht wahr?“
    Sein Blick fiel auf unsere Hände. Ihm war anzusehen, dass er wusste, dass er mich eigentlich hätte bitten müssen, ihn nicht anzufassen, aber dazu war er irgendwie nicht bereit. „Hier geht es nicht um mich“, sagte er leise.
    Nein, es ging um mich. Es ging um das, was Lilith und ich getan hatten. Der Regen trommelte unablässig auf das Dach, und ich merkte, wie sich unser Atem in der Enge des Wagens vermischte. Wir waren uns so nah, dass ich den Kaffeegeruch wahrnahm, der Dominguez anhaftete, und dieses gefährliche Andersartige, das wahrscheinlich Waffenöl war. „Glauben Sie an Magie, Dominguez?“
    Er lächelte bekümmert und schob meine Hand weg. Als er mich berührte, stockte mir der Atem, und schon sahen wir uns tief in die Augen. Ich verspürte den Drang, ihm näherkommen zu müssen. Es war, als hätte ich eine Hand im Rücken, die mich zu ihm hinschob. Doch ich musste mich auf mein Anliegen konzentrieren. Sprich mit ihm, Garnet! Sag ihm, dass du Hilfe brauchst und nur ein großer, starker Mann wie er dich retten kann! Mein Mund öffnete sich.
    Und in diesem Moment küsste Dominguez mich.
    Seine Lippen waren verblüffend weich und sinnlich. Ich weiß nicht, warum - vielleicht, weil er ein Cop war -, aber ich hätte einen rauen und fordernden Kuss erwartet. Nicht, dass keine Leidenschaft im Spiel gewesen wäre, aber es war ein kontrolliertes Feuer. Im Ansatz sexy.
    Ich fragte mich, was passieren musste, damit er locker wurde und seiner Begierde freien Lauf ließ. Ich fuhr mit den Fingern durch sein Haar, dann schlang ich die Arme um seine muskulösen Schultern und zog ihn an mich.
    Dominguez

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