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Beiss noch einmal mit Gefuehl

Beiss noch einmal mit Gefuehl

Titel: Beiss noch einmal mit Gefuehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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Dominguez mit seinen Blessuren und dem Gips und dem Buch von Dr. Seuss auf dem Schoß und ich in meiner schlechten Verfassung, die sich nicht nur auf mein mangelhaftes Styling beschränkte.
    „Wegen Grabräuberei vielleicht schon eher“, fuhr Dominguez fort. „Ich müsste es mal nachschlagen. Das fällt unter die Gesetze, die irgendwann in die Bücher eingegangen sind und die man schnell vergisst. Aber wenn hier eine Straftat vorliegt, dann wird sie höchstwahrscheinlich nicht nach Bundesrecht geahndet. Das ist Sache des Staates, vielleicht sogar der Stadt.“
    „Und wie ist es mit Sklaverei?“
    „Sklaven zu besitzen, verstößt definitiv gegen das Gesetz. Da die Proklamation zur Sklavenbefreiung direkt von Präsident Lincoln kam, wäre das eine Bundesangelegenheit. Aber sie sind tot, richtig? Leichen werden bei uns als Sacheigentum angesehen, nicht als Menschen.“ Dominguez hielt nachdenklich inne. Er nagte an seiner Unterlippe, dann sah er mich verärgert an. „Jetzt haben Sie mich doch dazu gebracht, über Zombies zu reden!“
    Ich nickte lächelnd.
    „Hören Sie damit auf“, sagte er. „Davon bekomme ich Kopfschmerzen.“
    „Tja, diese Wirkung habe ich häufig auf andere.“
    Einen Augenblick lang erschien wieder dieses jungenhafte Grinsen in seinem Gesicht. „Ha“, machte er und zauste mein Haar. Ich weiß nicht, ob es ein Überbleibsel des Liebeszaubers war oder pure Verlegenheit, weil wir uns wegen des Zaubers so nah gekommen waren, aber bei der Berührung erschraken wir beide. Ich fuhr zusammen, und er zog seine Hand zurück. Dann sahen wir uns schuldbewusst an.
    „Sie verhexen mich doch nicht schon wieder, oder?“, fragte Dominguez mit zusammengekniffenen Augen.
    Ich gab meine beste Bullwinkle-Imitation zum Besten. „Ich hab nichts im Ärmel!“
    Dominguez lächelte, schien aber nicht überzeugt zu sein.
    „Es hat letztes Mal nicht so gut funktioniert“, bemerkte ich.
    „Das würde ich nicht sagen“, erwiderte er, sah fort und schlug sich mit dem Buch auf den Oberschenkel.
    Plötzlich klopfte es hinter mir am Fenster. Ich drehte mich ruckartig um und sah mich Auge in Auge mit einer Krähe. Ich schaute sie böse an, und sie flatterte davon.
    Merkwürdig.
    Ich schaute Dominguez wieder an und wünschte, ich hätte mehr Glück bei meinem Versuch gehabt, seine Unterstützung in Bezug auf die Zombie-Geschichte zu gewinnen. Er war so verdammt stur. Außerdem hätte ich ihn wirklich gern gefragt, was er nun mit mir vorhatte, aber ich hatte die ganze Zeit den Satz „Alles, was Sie sagen, kann und wird vor Gericht gegen Sie verwendet werden“ im Kopf.
    „Ich will ehrlich zu Ihnen sein, Miss Lacey ...“
    „Garnet“, sagte ich wieder.
    „Interpol sitzt mir im Nacken. Ich soll den Fall schnellstmöglich abschließen. Anscheinend macht der Vatikan denen Druck, und sie haben schon gedroht einzuschreiten, wenn ich den Mörder nicht bald finde. Solche Zuständigkeitsrangeleien regen meinen Boss ziemlich auf.“
    Dominguez warf das Buch auf einen Tisch neben dem Fenster, wo es mit einem lauten Knall landete. Ich fuhr zusammen. Der Mann am Ausleihesehalter sah uns strafend an.
    „Sie sind meine einzige Verbindung zu Daniel Parrish. Er ist ziemlich clever und nicht so leicht zu fassen. Es war mein Glück, dass Sie hier in Madison aufgetaucht sind.“
    „Sie glauben, Parrish hat es getan? Warum?“
    Dominguez musterte mich abschätzend, dann erklärte er: „Wir haben seinen Van sichergestellt. Ein Zeuge hat ihn mit genau diesem Fahrzeug auf den Lakewood-Friedhof fahren sehen, wo die Leichen gefunden wurden. Und er wurde auch am Ort eines Brandes gesehen, der zunächst nichts mit der Sache zu tun zu haben schien.“
    Von dem Brand hatte ich erst später aus dem Star Tribüne erfahren. Der Sitz unseres Zirkels war vollständig abgebrannt, sodass die Behörden Schwierigkeiten gehabt hatten, die Leichen meiner Freundinnen zu identifizieren, die nach den ersten Vermutungen der Polizei in dem Feuer umgekommen waren. Parrish hatte mir gesagt, er habe das Haus in Brand gesteckt, um zu meinem Schutz die Spuren zu verwischen. An sich selbst hatte er dabei offenbar nicht gedacht.
    „Ein Auto, das Sergio Vitale gemietet hatte, einer der vermissten Geistlichen, hat die Verbindung zwischen den beiden Verbrechen hergestellt. Es stand vor dem Haus, das Mr. Parrish höchstwahrscheinlich abgebrannt hat.“
    Ich hielt die Luft an.
    „Bei der Untersuchung bin ich ...“, Dominguez hielt inne und schien zu

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