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Beißen für Anfänger 1: Hexenzirkus (German Edition)

Beißen für Anfänger 1: Hexenzirkus (German Edition)

Titel: Beißen für Anfänger 1: Hexenzirkus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister schreibt als Katie Maxwell
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Teodor, dem Sicherheitsmann/Rausschmeißer, der alles im Auge behielt. Peters kahl werdender kleiner Kopf wippte im Takt zur Musik, die laut war und immer noch lauter wurde. Der wummernde Bass vibrierte in meinen Zähnen, während der Leadsänger auf Deutsch ins Mikrofon brüllte. Ich setze immer meine Kopfhörer auf, wenn ich Musik höre – laut ist definitiv besser als leise –, aber das hier war lächerlich! Der Ton, der aus den riesigen Verstärkern gellte, war so beherrschend, dass er alles, vom Zelt bis zu den Zuschauern, in Vibration versetzte. Ich spürte, wie er um die Ausläufer meines Hirns waberte, und da begriff ich, dass Absinthe eine Band gefunden hatte, die sich auf irgendeine Art von Magie verstand. Vermutlich hatte sie das Publikum mit einem Zauber belegt, um angehimmelt zu werden – laut Imogen war das praktisch Standard.
    Ich wiederholte meine Worte, indem ich sie Peter aus etwa zehn Zentimetern Entfernung ins Ohr brüllte. Es reichte gerade so, damit er sie verstand. Nickend nahm er die Geldkassette und klemmte sie sich unter den Arm, um zu applaudieren, als die Musik verklang.
    Ich wollte ihn nicht berühren. Ich hatte an einem einzigen Tag mehr Leute angefasst als sonst in einem Monat, und ich sehnte mich danach, mein Bewusstsein wieder für mich allein zu haben. Ich regte mich ein paar Sekunden lang maßlos über meine Mutter auf, die mich dazu manipuliert hatte, das zu tun, was ich am meisten verabscheute, doch dann erinnerte mich meine innere Fran daran, dass
ich
ihr dieses Angebot unterbreitet hatte, im Austausch gegen etwas, das ich haben wollte.
    Ich hasse es, wenn mein Verstand mir solche Schnippchen schlägt.
    Der nächste Song fing an. Ich kam zu dem Schluss, dass ich Peter unmöglich freiheraus fragen konnte, ob er sich aus irgendeinem Grund, den ich mir nicht mal ansatzweise vorstellen konnte, selbst beklaute, darum biss ich die Zähne zusammen, schälte den Handschuh von meiner Linken und pirschte mich näher an ihn heran. Er hüpfte und zappelte auf diese »Ich bin jung und hip«-Weise herum, von der Erwachsene irrtümlich glauben, damit den Eindruck zu erwecken, dass sie wüssten, wie man tanzt. Ich streifte Peter mehrere Male, indem ich die Handfläche so drehte, dass sie seinen Arm touchierte. Er bemerkte noch nicht mal, wie ich den Rückzug antrat.
    Ich bemerkte es schon. Weil ich nämlich mit Ben zusammenprallte.
    »Hi«, brüllte ich und versuchte, mich nonchalant zu geben, so als wäre es mir schnurzegal, ob er hier war oder nicht, scheiterte jedoch an seinem Grinsen. Ich konnte diesem Grinsen einfach nicht widerstehen. Es bewirkte, dass mir innerlich ganz warm wurde und ich wie Wachs dahinschmolz.
    »Willst du tanzen?«, schrie er zurück und nickte zu den Menschenhorden, die sich wie die Wilden im Hauptbereich des Zelts einen abzappelten.
    »Klar.«
    Ben nahm meine Hand, dann schaute er nach unten, bevor er mir, ohne auch nur zu fragen, beide Handschuhe auszog und sie in seine Gesäßtasche stopfte. Er bedeutete mir, ihm auch den anderen Satz zu geben, was ich tat. Anschließend schob er uns durch die Menge, bis wir mitten im Getümmel standen. Es mussten sich dreihundert Menschen in dem Zelt drängen, die alle zuckten und zappelten, als stünden sie unter Strom. Ben hielt weiter meine Hand, als wir uns unter sie mischten, aber es war eine beschwerliche Angelegenheit, denn alle zwei Sekunden rammte mich jemand mit dem Ellbogen, kam mir mit seinem Bein ins Gehege, stieß mir den Arm in den Rücken oder schwang mir die Haare ins Gesicht.
    »Es ist, als würde man in einer Sardinenbüchse tanzen«, brüllte ich Ben ins Ohr.
    »Möchtest du gehen?«, brüllte er zurück.
    »Noch nicht. Vielleicht in ein paar Minuten.«
    Die Band benutzte definitiv Magie, denn auf einmal wurde alles besser. Ben lächelte, und irgendwie gelang es ihm, unsere Bewegungen so zu koordinieren, dass wir kaum angerempelt wurden. Ich ließ die Hände auf seinen Armen und gab mich dem Moment hin. Die Musik schien nicht mehr annähernd so hart und irritierend, sondern fing an, gut zu klingen. Am Rand der Tanzfläche entdeckte ich meine Mutter, die mit einem lachenden Peter schwofte. Imogen hatte Elvis offenbar erhört, denn sie tanzten in unserer Nähe, dabei wirkte sie leicht gelangweilt, während Elvis fast der Sabber aus dem Mund lief. Sogar Soren tanzte, und zwar mit einem Mädchen! Ich lächelte ihm zu und wirbelte um die eigene Achse, als Ben mich herumschwang, dabei konnte ich gerade noch Kurts

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