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Bekehrung: Ein Eifel-Krimi (Eifelkrimis) (German Edition)

Bekehrung: Ein Eifel-Krimi (Eifelkrimis) (German Edition)

Titel: Bekehrung: Ein Eifel-Krimi (Eifelkrimis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Kempff
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Arme.
    »Bestimmt hat sie eine Kontonummer«, werfe ich ein. »Bei solchen Konstrukten geht es doch immer darum, den Leuten Geld aus der Tasche zu ziehen.«
    Marcel ignoriert meinen Einwurf.
    »Wissen Sie denn irgendwas, was den Leuten gefährlich werden könnte?« Weil er genau wie ich wohl weitere langwierige abstruse Ausführungen befürchtet, setzt er hinzu: »Abgesehen von dem, was Sie uns eben erzählt haben. Was Konkretes.«
    Zu meinem Erstaunen fasst sich Claire diesmal kurz. »Ja.«
    Sie legt den Kopf zurück ins Kissen und starrt zur Decke, ohne sich weiter zu erklären.
    »Ist es das, was Sie mir gesagt haben?«, frage ich. »Dass Ihr Vater andere aus der Gruppe herausholen wollte?«
    »Das auch.« Sie wendet uns das Gesicht wieder zu. »Er hat mir klargemacht, wie gefährlich diese Leute sind, weil … weil sie glauben …«
    Sie bricht wieder ab.
    »Glauben«, entfährt es mir, »also doch eine Art Sekte, ist doch klar.«
    Marcel hält ihr den Teller mit dem letzten Schinken-Kumquat-Emmentaler-Cracker auf Chicorée an Mayonnaisesenf hin.
    »Das schmeckt wirklich gut; Sie haben ja fast nichts gegessen, Frau Maraite.«
    »Danke.«
    Claire richtet sich mühsam auf, hebt die aufgetürmte Kreation vorsichtig vom Teller und führt sie zum Mund. Als sie zu Ende gekaut hat, fragt Marcel: »Was macht diese Leute so gefährlich, Frau Maraite? Was glauben die denn?«
    Claire schaut verzweifelt von Marcel zu mir und wieder zurück. So als frage sie sich, ob sie unseren Verstand noch weiter strapazieren dürfe. Dann platzt es aus ihr heraus:
    »Sie glauben, dass sie schon längst keine Menschen mehr sind. Dass sie ihren Stoffwechsel schon so weit unter Kontrolle haben, dass sie keines natürlichen Todes mehr sterben können. Und jetzt will ich bitte nichts mehr sagen. Ich muss schleunigst schlafen.«
    Marcel hebt den Arm.
    »Nur noch eine Frage. Was wollten Sie eigentlich in Atzerath machen?«
    »Mit Christine Lambert reden«, antwortet sie müde und schließt die Augen.
    »Ganz schön abgefahren«, sage ich zu Marcel, als er mir den Stuhl aus dem Krankenzimmer neben seinen im Flur zurechtrückt. Wir sprechen sehr leise. »Sei mal ehrlich, Marcel, was hast du davon verstanden?«
    »Dass es da nichts zu verstehen gibt«, sagt er. »Und es einen auch nicht vor Hokuspokus schützt, wenn man weiß, wer der Zerberus ist.«
    Seine Selbstgefälligkeit ärgert mich.
    »Du glaubst doch nicht etwa, dass Claire Maraite das alles selbst glaubt, was sie uns da erzählt hat?«
    Er hebt die Schultern.
    »Hast du einen Zweifel in ihrer Stimme gehört, als sie geredet hat?«
    »Sie hat versucht, ihren Vater zu verstehen. Nur memoriert, was er ihr vorgetragen hat. Ist schon anstrengend, sich das alles zu merken. Sie wollte begreifen, was ihn jahrelang davon abgehalten hat, mit ihr in Verbindung zu bleiben. Außerdem: Wenn sie hinter dem Quatsch stehen würde, dann hätte man doch nicht versucht, sie umzubringen.«
    »Vielleicht wollte sie ja auch aus der Sekte aussteigen.«
    »Die war nie drin. Aber es gibt eine andere Verbindung. Stell dir vor, sie war Ministrantin bei Pastor Lambert!«
    »Ich weiß«, erwidert er zu meiner Enttäuschung. »Im Gegensatz zu den beiden toten Frauen in Hergersberg.«
    »Dann hat der Priester die beiden eben auf andere Weise von sich abhängig gemacht«, sage ich ungeduldig. »Und jetzt erzähle ich dir mal, was ich glaube.«
    Er hebt amüsiert die Augenbrauen.
    »Wer hat dich denn bekehrt? Und überhaupt, seit wann hast du einen Glauben?«
    »Ich glaube an Vernunft und Logik. Und immer noch daran, dass Lambert der Kopf dieser Bande war. Der hat seine Theologie mit all diesem pseudowissenschaftlichen Nonsens verrührt, seine Fähigkeit als Menschenfischer eingesetzt und sich leichtgläubige Adepten geangelt.«
    Marcels Einwand, dies dürfe kaum auf einen Mann wie Volker Maraite zutreffen, wische ich vom Tisch. Auf dem Land sei es schließlich gang und gäbe, dass Pastor und Lehrer gemeinsame Sache machten. Warum nicht auch in Sachen Sekte?
    »Vielleicht gab es einen Machtkampf um die Vorherrschaft. Der Lehrer hat verloren, musste sich zurückziehen und will daraufhin dem Priester seine Schäfchen abspenstig machen …«
    »Und bringt sich deshalb um? Wo ist da die Logik?«
    »Kann ja auch Mord gewesen sein. Ihr habt Lamberts Fingerabdrücke in Maraites Wohnung gefunden.«
    »Aber nicht auf dem Glas, mit dem der Lehrer die vielen Schlafmittel eingeholt hat.«
    »Hat er eben Handschuhe getragen. Wie die

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