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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Verrichtung jeglicher Arbeit für unter ihrer Würde; die Thulls waren zu dumm, etwas auf die Beine zu stellen, das einer Regierung auch nur annähernd ähnelte, und die Nadraker hatten niemanden, den sie betrügen konnten, als sich selbst.
    Habt ihr das alles verstanden? Versucht es zu behalten. Ich möchte es nicht noch einmal erklären müssen. Ich wiederhole mich ohnehin schon oft genug.
    Die Hunde waren durch das Schicksal ihrer Gefährten vorsichtig geworden; deshalb hielten sie sich zurück, als die Murgos und Grolims angriffen. Ich mußte Riva nicht sagen, was er zu tun hatte. Er holte den Orb hervor und hielt ihn hoch über seinen Kopf.
    Wieder flackerte das Juwel; sein blaues Licht erlosch, und es erstrahlte erneut in gleißendem Glanz. Nun aber ging der Orb noch ein bißchen weiter. Vermutlich war es das erste Mal in der Geschichte, daß Cthol Mishrak gänzlich beleuchtet war, selbst die westlichen Hänge des Karandesegebirges und das Meer des Ostens bis hin zum Pol und zu den Gestaden Morindlands waren in ein Licht getaucht das gewiß nicht weniger hell erstrahlte als jenes Leuchten, das uns dreitausend Jahre später in Korim erreichte.
    Dieses furchtbare Licht erfaßte die angreifenden Murgos und Grolims und verbrannte sie auf der Stelle. In diesem Augenblick erfuhr ich etwas über den Orb: Ihm wohnte ein gewisser Sinn für Rücksichtnahme inne. Er warnte, ehe er seine Kräfte freisetzte. Das Blenden der Hunde war eine Warnung gewesen. Allerdings blieb es bei einer Warnung. Wer die erste Warnung des Orb in den Wind schlug, erhielt keine zweite.
    Die Alorner und ich waren betäubt von der Gewalt dessen, was soeben geschehen war. Die Hunde nutzten die Verwirrung, um am Flußufer an uns vorbeizuschleichen und uns zu umrunden. So gelang es ihnen, unsere Flucht zu verlangsamen. Der grelle Lichtblitz hatte auch uns für kurze Zeit geblendet, und wir stolperten durch die Dunkelheit, bis unsere Augen sich erholt hatten. Unser eingeschränktes Sehvermögen sowie mehrere selbstmörderische Angriffe einiger Hunde brachten unsere Flucht beinahe zum Stillstand.
    »Wie weit ist es noch bis zur Küste?« keuchte Cherek.
    »Ich habe keine Ahnung«, gestand ich.
    »Das sieht nicht gut aus, Belgarath.«
    »Du machst dir zu viele Gedanken.« Mit tränenden Augen blickte ich auf seinen jüngsten Sohn. »Halte ihn weiter hoch in die Luft, Riva Er soll sehen, was uns verfolgt.«
    Wir zogen weiter den Ruß hinunter, begleitet von einer Reihe greller Blitze, die sich wie Donnerschläge anhörten, wenn der Orb die Hunde explodieren ließ, die uns vom Ufer aus angriffen.
    »Wir haben Verfolger hinter uns, Belgarath!« Dras, der als letzter ging, warnte uns. »Torak ist bei ihnen!«
    Ich fluchte. Das hatte ich nicht erwartet Es ist nicht die Art der Götter, sich in Scharmützel einzumischen. »Ist ihm das erlaubt?« Ich warf die Frage durch die hallenden Gewölbe meines Geistes.
    »Nein, das ist nicht vorgesehen!« Mein Passagier klang plötzlich sehr verärgert »Er betrügt!«
    »Heißt das, die Regeln sind außer Kraft gesetzt?«
    »Wahrscheinlich. Sei vorsichtig! Es hat wenig Sinn, diese Seite des Uni versums in die Luft zu jagen.«
    Ich schluckte. »Wollt Ihr, daß ich das tue?«
    »Nein! Wenn du den Orb nimmst wirst du ihn nicht mehr los. Dann müßtest du sein Hüter werden, und dafür hast du nicht genug Zeit Sag Riva, was er zu tun hat Laß aber nicht zu, daß er Torak zerstört egal, was geschieht Er ist nicht derjenige, dem das vorbestimmt ist.«
    »Cherek!« rief ich. »Nimm Dras und Algar! Haltet diese Leute auf, während ich mit Riva spreche!«
    Der alornische König nickte grimmig, und die drei verteilten sich mit gezückten Waffen auf dem Eis. Die murgosischen Angreifer in vorderster Front erhielten eine kurze Lektion, was die Tugend der Besonnenheit angeht Es ist keine gute Idee, Alorner anzugreifen, wenn diese darauf vorbereitet sind.
    »Hör mir gut zu, Riva«, sagte ich zu Eisenfaust. »Ich möchte, daß du dich auf deine Hand konzentrierst.«
    »Was?«
    »Du brauchst es nicht zu verstehen. Schau nur auf die Angarakaner, und denke daran, was du ihnen gern antun würdest Aber denke gleichzeitig an deine Hand. Der Orb ist eine Waffe, aber du brauchst sie nicht zu führen. Sei dir dessen bewußt und er wird tun, was du wünschst.«
    »Ich dachte, das ist nicht erlaubt«, warf er ein.
    »Die Regeln haben sich geändert. Die andere Seite betrügt also betrügen wir ebenfalls. Versuch aber nicht, Torak zu verletzen.

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